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20. Jh.

Worms bekommt zwei (feste) Rheinbrücken und eine Straßenbahn. Die Wormser Lederindustrie blüht und gibt Tausenden Arbeit. Zwei Kriege erschüttern die Welt, 1945 liegt Worms in Trümmern, die jüdische Gemeinde ist ausgelöscht. Die Nachkriegsjahre sind geprägt von Entbehrungen, Wiederaufbau und Neubeginn.

  • Erster Weltkrieg 
    (1914 - 1918)
  • Ende der Monarchie in Deutschland (1918)
  • Weimarer Republik (1919)
  • "Goldene Zwanziger (1924-29)
  • Weltwirtschaftskrise (1929)
  • Nationalsozialisten unter Hilter kommen an die Macht (1933)
  • Zweiter Weltkrieg (1939-1945)
  • Holocaust (Ermordung von 6 Mio. europäischen Juden, 1941-1945) 
  • Besatzungszeit (1945-49)
  • Teilung Deutschlands, Gründung BRD und DDR (1949); Mauerbau 1961; Öffnung der Mauer am 9.11.1989 in Folge einer friedlichen Revolution; 
  • erste bemannte Raumfahrt (1961), Mondlandung (1969)
  • Studentenproteste in Deutschland (1968)
  • Wiedervereinigung Deutschlands (3.10.1990)

1900
Die 40.000 Einwohner-Marke wird überschritten. Von den 40.714 Einwohnern sind 63,6 % evangelischer, 32,4 % katholischer und 3,1 % israelitischer Konfession, 0,6 % gehören sonstigen Glaubensgemeinschaften an. 

Die Fertigstellung zweier Brücken führt endlich zur Unabhängigkeit der Stadt bei Behinderungen durch Hochwasser und Eisgang. Am 26. März 1900 wird die erste feste Straßenbrücke über den Rhein (Ernst-Ludwig-Brücke) in Anwesenheit des Großherzogs Ernst Ludwig und seiner Familie sowie Vertretern der Regierung eingeweiht. Links- und rechtsrheinisch steht ein Brückenturm mit Durchfahrt. Freiherr von Heyl stiftet einen Prunkpokal mit einem Modell der Brücke. Die Eisenbahnbrücke wird am 30. November 1900 ihrer Bestimmung übergeben und am folgenden Tag in Dienst gestellt. 

1900 - 19. April
Die neu errrichtete Nibelungenschule wird ihrer Bestimmung übergeben.

1900 - 16. Mai
Mit Booten fährt man zum Empfang der Torpedoboots-Division bis auf die Höhe von Rheindürkheim-Ibersheim entgegen. Tausende erwarten die Landung der Torpedoboote am Rheinufer in Worms. 

1901 - 9. November
Das Elektrizitätswerk in der Klosterstraße wird eingeweiht. Zwei stehende Verbunddampfmaschinen von je 350 PS und eine Batterie für 540 Amperestunden sowie das Kabelnetz von 37 km Gesamtlänge werden in Betrieb genommen.

1901 - 26. Januar
Volksbücherei und Lesehalle werden in der Domdechaneikasere eröffnet. Sie soll für jedes Bildungsbedürfnis, ”für alle Bürger, einerlei welcher Richtung sie angehören”, dienen.

1902 - 23. März
Der neu angelegte allgemeine städtische Friedhof auf der Hochheimer Höhe wird seiner Bestimmung übergeben.

1903
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, das sogenannte „Wäldchen“, südlich der Stadt an der Rheinaue gelegenes Erholungsgebiet mit dem beliebten Ausflugslokal „Ludwigslust“, parkähnlich auszubauen.

1903
Der Lederfabrikant Cornelius Wilhelm Freiherr von Heyl lässt in der Paulusstraße 9 das Diakonissenheim mit der Privatklinik „Sophienhaus“, benannt nach der Ehefrau des Stifters, einrichten.

1904
Initiiert durch Konrad Fischer, Redakteur beim Wormser Tageblatt, wird erstmals das "Rosenfest" gefeiert in Anlehnung an das Lied vom "Rosengarten in Worms". Der Heimatschriftsteller Georg Richard Roeß verfasst zu den bis zum Jahr 1907 (Weggang Fischers) veranstalteten Feiern Rosenfest-Hefte. 

 

1904 - 26. November

Das Küchler-Denkmal wird enthüllt zur Erinnerung an den ehemaligen Oberbürgermeister (1882-1898) und späteren großherzoglich hessischen Finanzminister Wilhelm Küchler. Der Entwurf des auf dem Lindenplatz gegenüber dem Stadthaus errichteten Standbildes stammt von Johann Hirt. Nach einem Ratsbeschluss am 25.9.1957 wird das Denkmal in die
Grünanlage gegenüber dem altsprachlichen Gymnasium umgesetzt.

1905 - 18. Oktober
Das städtische Grundwasserwerk, gelegen im rechtsrheinischen Bürstädter Wald, wird feierlich eingeweiht. Die geladenen Gäste werden um 11 Uhr am Hauptbahnhof abgeholt und zur Besichtigung gefahren. Das neue Werk löst die Wasserversorgung aus dem Flusswasserwerk ab, wodurch bessere hygienische Bedingungen geschaffen werden. Die technische Inbetriebnahme erfolgt am 21. Oktober.

1905 - 16. November
Es erfolgt die Trennung zwischen dem Humanistischen Gymnasium und der Oberrealschule. Jede Schule wird selbständig. Im Dezember wird nach 2 1/2-jähriger Bauzeit das groherzogliche Gymnasium am Barbarossaplatz eingeweiht. Wesentlichen Einfluss auf die Planung und Detailausgestaltung hatte der Regierungsbaumeister Alexander Beer. 

1905/06
Das von Johann Hirt geschaffene Hagenstandbild, eine Galvanoplastik, wird im Stadtpark, dem sogenannten "Wäldchen" aufgestellt. Hagen schleudert den auf einem Schild aufgehäuften Nibelungenschatz von einem Boot aus in den Rhein. 

1906 - 19. März
Bei Arbeiten am Fundament im Rahmen der umfassenden Domrestaurierung unter dem Ostchor wird auch die Saliergruft mit ihren Gräbern freigelegt.

1906 - 18. Oktober
Der im August 1904 begonnene Neubau der ”Höheren Töchterschule” nach Plänen von Stadtbaumeister Metzler wird eingeweiht. Während der Feierlichkeiten gibt Oberbürgermeister Köhler als Überraschung bekannt, dass die Schule kraft höherer Entschließung die Schule den Namen der Großherzogin tragen darf und ”Eleonorenschule” heißen wird.

 

1906
Fertigstellung der Straßenbahn. Das Schienennetz verbindet die alten und neuen Stadtteile miteinander. Endhaltestellen werden am Barbarossaplatz unweit der Straßenbrücke, am sogenannten ”Vorstadtbahnhof” nahe den Heyl’schen Lederwerken, in der Nähe des Kriegerdenkmals und des Haupteingangs der Lederwerke Liebenau in Neuhausen, am Zentralfriedhof Hochheimer Höhe und bei der evangelischen Kirche in Pfiffligheim eingerichtet. Am 21. Dezember wird die Wagenhalle im Liebenauerfeld zwischen der Arbeitersiedlung ”Kiautschau” und Neuhausen in Betrieb genommen. 

1907 - 7. Februar
Der Stadtrat genehmigt den Durchbruch der Stadtmauer im Zuge der neu errichteten Karolingerstraße, bekannt als das Raschitor. Im März wird mit den Arbeiten für den Durchbruch der Stadtmauer beim Andreasstift und für den Einbau des Andreastores begonnen.

 

1908 - 4. August
Graf Zeppelin überquert mit seinem Luftschiff bei seiner Fernfahrt von Friedrichshafen nach Mainz um 14.45 Uhr Worms. Über der Stadt führt er verschiedene "Evolutionen" aus. Am 7. August wird er zum Ehrenbürger ernannt.

1909
Friedrich Wilhelm (von) Schoen (1849-1941) wird für seine Verdienste um die Glyptothek in München, wo er seit 1892 lebte, nobilitiert. Er war Teilhaber der Lederwerke Cornelius Heyl AG und gründete 1896 die Triberger Elektrizitätswerke. Als Stadtverordneter setzte er sich für Rheinregulierung ein. 1883 initiierte er die Lutherspiele. Außerdem war er Initiator des ideeell wie finanziell von ihm geförderten Baus des Spiel- und Festhauses. 1939 wird ihm das Ehrenbürgerrecht verliehen.

1909
Die Stadt richtet eine Zahnklinik ein, in der ein Zahnarzt kostenlos erkrankte Zähne der Schulkinder kostenfrei behandelt.

1910 - Juni
Bei den Restaurierungsarbeiten am Wormser Dom wird auf der erneuerten Ostkuppel das Kreuz aufgesetzt.

1910
Das Cornelianum mit Festsaal und Nibelungenbildern, gestiftet von C.W. Freiherr von Heyl, erbaut von Th. Fischer, wird fertig gestellt. Der Repräsentationsbau ist in seiner Architektur geprägt von der seit ca. 1880 allgemein starken Rückbesinnung auf die Stadtgeschichte und die Heldensage. Nach 1945 wird das teilzerstörte Gebäude nicht wieder aufgebaut.

1910 - 18. August
Oberhalb von Neckarsteinbach auf dem Hohen Darsberg wird das auf Initiative des ”Vereins für Erholungspflege von Schulkindern e. V. in Worms” errichtete Erholungsheim in Betrieb genommen.

1911 - 20. April
Die Elektrizitätswerk Rheinhessen A.-G. Worms wird als gemischt-wirtschaftliches Unternehmen gegründet. Ihr Zweck: ”Die Versorgung der Stadt Worms, der Provinz Rheinhessen und benachbarter Gebiete mit elektrischer Energie, die Herstellung, der Erwerb, der Betrieb und die Verwertung von Anlagen, welche den elektrischen Strom anwenden oder zum Betrieb durch Elektrizität sich eignen, die Beteiligung bei solchen oder verwandten Unternehmungen sowie die Erwerbung und Verwertung einschlägiger Konzessionen.” Das Aktienkapital stammt jeweils zur Hälfte von der Stadt Worms und der Rheinischen Schuckert-Gesellschaft.

1911 - 1. Juni
Die Wormser Polizei wird um eine neue Abteilung „Rheinwache“ erweitert.

1911 - 20. November
Die Friedhofskapelle des neu angelegten israelitischen Friedhofs auf der Hochheimer Höhe wird ihrer Bestimmung übergeben.

1912 - 15. Juni
Das Wöchnerinnenheim ”Mathildenheim” in unmittelbarer Nähe der Arbeiterwohnsiedlung auf dem Liebenauerfeld wird in Dienst gestellt. Es gehört zum sozialpolitischen Programm des Freiherrn von Heyl.

1912 - 12. Juli
In der Kunstmühle der Firma Baruch und Schönfeld bricht ein furchtbarer Brand aus. Die Mühle brennt bis auf die Umfassungsmauern nieder. 

1912 - 12. November
Die Lutherkirche, die nördlich im Anschluss an die Eleonorenschule ab 1910 durch den Architekturprofessor und Kirchenbaumeister der evangelischen Landeskirche für Hessen, Friedrich Pützer, errichtet wurde, wird eingeweiht. An der Innenausstattung wirkten Künstler der Darmstädter Künstlerkolonie mit. Die Orgel stifteten C.W. Freiherr von Heyl und seine Frau.

1912
Stadtbaumeister Georg Metzler (1898-1933) erbaut den städtischen Schlachthof in Formen des Jugendstils. Die Anlage, die sich aus mehreren Einzelgebäuden zusammensetzt, ist nach modernsten Gesichtspunkten ausgestattet. 

1913 - 4. Juli
Im 75. Jahr ihres Bestehens wird das neue Sparkassengebäude an der Moltkeanlage (heute: Adenauerring) eröffnet. Parallel findet die Eröffnung der Städtischen Gemäldegalerie im Haus statt, die zunächst noch auf Leihgaben aus Darmstadt angewiesen dort im zweiten Stock 18 Jahre lang ihr Domizil hat.

1913
Die Landhaussiedlung im Westend, westlich der Alzeyer Straße, entsteht nach Plänen von Heinrich Metzendorf in den klaren Formen des Darmstädter Jugendstils durch die Landhausgesellschaft Bergstraße m.b.H.

1913 - September
Das Zeppelin-Luftschiff „Viktoria Luise“ landet auf dem rechtsrheinischen Exerzierplatz und nimmt Passagiere an Bord.

1914
Kurz vor Kriegsausbruch wird von Dr. Erich Grill der "Wormser Bund zur Pflege der Bildenden Kunst" ins Leben gerufen.

1914 - 9. März
Die Jahrestagung des Denkmalrates in Hessen findet in Worms statt. Im Mittelpunkt der Verhandlungen stehen die Restaurierungsarbeiten am Dom.

1915 - 29. September
Der Komponist Rudi Stephan (1887-1915) fällt bei Tarnopol in Galizien. Der Durchbruch gelang ihm 1912 auf dem Tonkünstlerfest in Danzig und ein Jahr später in Jena mit der ”Musik für sieben Saiteninstrumente” und der ”Musik für Orchester”. Vor allem seiner Oper ”Die ersten Menschen” widmete er seine Arbeit. Große Hoffnungen, die die Fachwelt in Stephan gesetzt hatte, wurden durch den frühen Soldatentod zerstört. Heute ist das altsprachliche Gymnasium nach dem Komponisten benannt. 

1916 - 8. Oktober
Das Handwerker- und Gewerbeamt, das erste dieser Art, wird in Worms gegründet.

1917 - 6./7. Juli
Gegen 2 Uhr in der Nacht erscheinen feindliche Flieger über Worms und werfen ungefähr zwanzig Bomben ab, von denen die Mehrzahl auf freiem Feld aufschlägt. 

1918 - 8. November
Nach dem Ende der Monarchie übernimmt unter der Leitung von Peter Bender ein Arbeiter- und Soldatenrat die Ausübung der vollziehenden Gewalt, auf die er am 3. Dezember wieder verzichtet.

1919
Im Frühjahr wird durch Beschluss der Stadtverwaltung zum Bau von 24 Kleinwohnungen an der Pfeddersheimer- und an der Kyffhäuserstraße der kommunale Wohnungsbau eingeleitet und in den folgenden Jahren Zug um Zug erweitert. 

1919 - 9. November
Nach den Kommunalwahlen werden die Sozialdemokraten mit 40,3 % und 17 Stimmen stärkste Partei im 42 Personen umfassenden Stadtrat. Zusammen mit der Demokratischen Partei (11,4 %, 5 Stimmen) hat sie die Mehrheit inne. Oberbürgermeister bleibt bis zum Tod 1924 der der DVP angehörende Heinrich Köhler.

1919 - 23. Dezember
Das Kinderheim St. Marien wird von der Firma Doerr & Reinhart gegründet.

1920 - 15. Mai
Freiherr Cornelius von Heyl stiftet das Kunsthaus Heylshof mit seinen reichen Sammlungen der Öffentlichkeit. 1945 wird es zerstört.

1920 - 26. September
Der Grundstein für den Wiederaufbau der wegen Baufälligkeit kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges niedergelegten St. Nikolauskapelle am Dom wird gelegt.

1921 - 21. September
Das Oppauer Werk der Badischen Anilin- und Sodafabrik wird durch eine große Explosion vernichtet. Die Druckwellen zerstören in Worms die Fensterscheiben vieler Wohnungen sowie die gemalten Fenster Wormser Kirchen, so im Dom allein eine Fläche von etwa 1000 m².

1921
Im Rahmen der 400-Jahrfeier des Wormser Reichstages wird am Lutherdenkmal eine Lutherfeier begangen.

1922
Die erste Ortsgruppe der NSDAP wird auf Initiative von Hans Hinkel gegründet. Eine Neugründung erfolgt am 27.10.1925.

1923 - 25. September
Freiherr Cornelius Wilhelm Heyl zu Herrnsheim, Ehrenbürger von Worms, Oppenheim und anderen, stirbt in Pfauenmoos. Nach dem frühen Tod seines Großvaters und Vaters übernahm er in jungen Jahren die Lederfabrik und erweiterte als außerordentliche Unternehmerpersönlichkeit das Unternehmen. Bemerkenswert sind seine sozialen Leistungen auf dem Gebiet der Alters- und Krankenversorgung sowie der Arbeitersiedlung. Daneben war er jahrzehntelang Reichstagsabgeordneter des Wahlkreises WormsHeppenheim-Wimpfen und Mitglied der I. Hessischen Kammer.

1923 - 10. Oktober
Die beiden erfolgreichen Unternehmen Werger-Brauerei AG, Worms, und EichbaumBrauerei AG, Mannheim, schließen einen Interessengemeinschaftsvertrag. Sechs Jahre später, am 10.1.1929 fusionieren beide in die Eichbaum-Werger-Brauerei AG, Worms.

1924 - 5. Juni
Nach einer Gedächtnisfeier in Darmstadt wird der am 2. Juni verstorbene ehemalige Oberbürgermeister Heinrich Köhler nach Worms überführt und in der Vorhalle der Cornelianums aufgebahrt. Am nächsten Tag gibt ihm ein riesiger Trauerzug das letzte Geleit zum Friedhof auf der Hochheimer Höhe, wo er beigesetzt wird.

1925
Als Gegenstück zur gegenüberliegenden Landhaussiedlung Metzendorfs entsteht eine Siedlung für die gehobenen Mitarbeiter der Lederfabrik Heyl mit Mehrfamilienhäusern. Im selben Jahr werden unter dem Stadtbaumeister Georg Metzler in der Seidenbenderstraße mit Kant- und Hegelstraße Mietshäuser für städtische und Reichsfinanzbeamte erbaut.

1925 - 26. Februar
General-Leutnant Maximilian Freiherr von Heyl, Gründer des Wormser Museums, Stifter der Lutherbiblithek und Initiator des Wormser Altertumsvereins, stirbt in Darmstadt. Die Technische Hochschule in Darmstadt ehrte ihn wenige Monate vor seinem Rod durch die Verleihung des Titels eines Doktor-Ingenieurs.

1925
Der Dom wird im August im Rahmen der Burchard-Feier zur päpstlichen Basilica Minor erhoben. Zur Erinnerung ist ein Wappenstein neben dem südlichen Domeingang angebracht.

1926 - 4. September
Das „Haus des Handwerks“, das vormals Gernsheimsche Haus in der Kämmererstraße, wird eingeweiht. Das „Haus des Handwerks“ mit der Gildestube wird im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört.

1926 - 1. Dezember
Wegen fehlender Geldmittel werden die Restaurierungs- und Bauarbeiten am Dom eingestellt. - Am selben Tag wird die Kreisdelegatur Worms der Interalliierten RheinlandKommission aufgelöst.

 

1927
In der Lederindustrie sind nahezu 8000 Personen beschäftigt, davon ca. 4600 bei der Cornelius Heyl AG, 1200 in dem seit dem Jahr 1923 selbständigen Lederwerk Heyl/Liebenau in Worms-Neuhausen und 2000 bei Doerr & Reinhart.

1928
Der Dominikanerorden übernimmt die gesamte Anlage des ehemaligen St. Paulusstifts samt der Pauluskirche.

1928 - 1. März
Die Amtsräume des Zollamtes werden in das neu errichtete Gebäude (Rheinstraße 1) verlegt.

1929 - 15. Juli
Der damalige Beigeordnete Wilhelm Rahn wird zum Oberbürgermeister der Stadt gewählt.

1929 - 4. Dezember
Der Geh. Sanitätsrat Karl Köhl (1847-1929) stirbt. Durch zahlreiche Ausgrabungen wurde er zu einem führenden Prähistoriker. Ihm verdankt das Städtische Museum, das er viele Jahre als Kustos betreute, die vor- und frühgeschichtliche Sammlung.

1929 - Februar
Der Rhein ist zugefroren.

1930 - 30. Juni
Die französischen Besatzungstruppen ziehen ab, eine Befreiungsfeier findet statt. Am Folgetag wird in Anwesenheit des hessischen Staatspräsidenten das neue städtische Museum im Andreasstift eröffnet, nachdem die Sammlungen vom Altertumsverein auf die Stadt übergegangen sind.

1930 - 21. Dezember
Der Mainzer Bischof Ludwig Maria Hugo weiht die St. Nikolaus-Kapelle am Wormser Dom ein.

 

1932 - 12. Juni

Adolf Hitler spricht im Stadion an der Alzeyer Straße vor 30.000 Menschen.

1932 - Juni
Das Hagendenkmal wird von seinem bisherigen Standort im „Wädchen“ vLINKersetzt und findet auf dem Fundament des alten städtischen Rheinkrans einen geeigneten Standort am Rheinufer. 

1932 - 21. August
Das Ehrenmal der 118er (Infanterie Regiment Prinz Carl Nr. 118) wird enthüllt. Die Gelder für das Denkmal, von Paul Birr/Berlin gestaltet, wurde vom Verein der ehemaligen 118er aufgebracht. Anlässlich der Weihe wird das Denkmal der Stadt geschenkt. Die Festrede hält Generalmajor v. Münter, ehemaliger Kommandeur der 118er. Der frühere Großherzog Ernst Ludwig nimmt an den Feierlichkeiten teil.

1932 - 14. Dezember
Das Städtische Spiel- und Festhaus wird durch Brand zerstört (Brandstiftung).

1933 - 28. Februar
Am Fastnachtsdienstag findet im ”Volkshaus” in der Petersstraße ein ”Lumpenball” statt. Der Wirt Philipp Weiß wird tödlich getroffen, als Nationalsozialisten in das fröhliche Treiben schießen.

1933 - 21. März
In Anwesenheit des Kreisdirektors begeht Worms den "Tag von Potsdam" mit einem großen Fackelzug, an dem neben Polizei und Organisationen der NSDAP auch Wormser Vereine und Innungen teilnehmen. Der neue Polizeichef Heinrich Maria Jost nimmt die Parade in SA-Uniform ab.

1933 - März
Noch vor dem reichsweiten Boykott (1. April) kommt es in Worms zu Aktionen gegen "jüdische" Geschäfte. Politische Gegner werden verhaftet, das erste hessische Konzentrationslager im nördlich von Worms gelegenen Osthofen wird eingerichtet.

1933 - 27. Mai
Der Gauleiter und Reichsstadthalter Jakob Sprenger besucht Worms.

1933 - 16. August
Mit der Wahl des NSDAP Kreisleiters Otto Schwebel zum Oberbürgermeister (- 1934) wird der Stadtrat zu einem nationalsozialistischen Gremium.

1933
Das erste "Backfischfest", Volks- und Weinfest, wird gefeiert.

1933-36
Der Bereich vor dem Westchor des Domes wird zum ”Platz der Nation” umgestaltet.

1934
Dank der 1933 erfolgten Schenkung des Palais Bergkloster durch Fritz Reinhart van Gülpen kann die Wissenschaftliche Bibliothek in großzügige Räume umziehen.

Die ”Städtischen Kulturinstitute” werden eingerichtet. Die kulturellen Institutionen der Stadt, Stadtarchiv, Stadtbibliothek, Volksbücherei, Gemäldegalerie, Städtisches Museum, werden unter einem Direktorat zusammengefasst. Direktor ist Dr. Friedrich Maria Illert (bis 1957).

1934 - 3. Juni
Vormittags um 11 Uhr begeht die israelitische Religionsgemeinde eine Weihestunde aus Anlass des 900-jährigen Bestehens der Synagoge in Anwesenheit von Rabbiner Dr. Leo Baeck, Berlin, dem Vorsitzenden der Reichsvertretung der deutschen Juden. Die Festrede hält Rabbiner Dr. Holzer, Worms. In den Wormser Zeitungen erscheint weder ein Hinweis auf das Jubiläum noch ein Bericht über die Weihestunde.

1934 - 28. Oktober
Das Städtische Spiel- und Festhaus wird in Anwesenheit des Reichsstatthalters Sprenger, des Staatsministers Jung und des Präsidenten der Reichstheaterkammer, Ministerialrat Otto Laubinger, eingeweiht.

1935 - 30. Januar
Der Gießener Beigeordnete Heinrich Bartholomäus wird, nachdem er das Amt zunächst kommissarisch innehatte, zum Oberbürgermeister von Worms bestellt (- 1945).

1935 - 1. März
Anlässlich der Angliederung des Saarlandes an das Deutsche Reich findet eine "Befreiungsfeier" statt. 

1936 - 23. Februar
Seppel Fath, schussgewaltiger Linksaußen aus Worms, bringt beim Länderspiel gegen Spanien in Barcelona das ”Kunststück” fertig, dem damals berühmtesten Torhüter der Welt, Ricardo Zamora, zwei Treffer ins Netz zu jagen.

1936 - 22. März 
Der Hallenbad-Bauverein wird gegründet.

1937 - 26. Februar
Die Zeitung des Reichbundes jüdischer Frontsoldaten, "Der Schild", berichtet von einem "Heldengedenken in Deutschlands ältester Synagoge". In der vollbesetzten Synagoge scheint eine Zentralfeier des südwestdeutschen Landesverbandes stattgefunden zu haben.

1937
Auf dem rechten Rheinufer wird die "Erbhofsiedlung Rosengarten" gegründet und der Stadt Worms angegliedert.

1937 - 20. Juni
Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propagande, Dr. Joseph Goebbels, hält eine Rede im Wassergasschweißwerk und wohnt der Aufführung von Friedrich Hebbels "Nibelungen" im Städtischen Spiel- und Festhaus bei. Die Nibelungenfestspiele finden im Rahmen der Reichstheaterwoche des Propagandaministeriums statt.

1938 - 29. Juli
Gemeinsam mit seiner Frau wählt der bekannte jüdische Kinderarzt Dr. Fritz Gernsheim den Freitod. Immer mehr der bedrängten und gedemütigten Juden wandern aus oder wählen den Freitod. Am 1. Januar 1939 leben nur noch 363 Juden in Worms (1. 1.1933: 1100 jüdische Bürger).

1938
Worms erhält den Status einer kreisfreien Stadt.

 

1938 - 10. November
Bernhard Spies, Lederhändler in der Köhlerstraße und Vorsitzender der jüdischen Gemeinde, meldet kurz vor 6 Uhr telefonisch Rabbiner Dr. Frank, dass die Synagoge brennt. Dem Rabbiner, einigen Männern sowie Schülern der jüdischen Bezirksschule gelingt es, den Brandherd zu löschen. 

Vor der Synagoge wird Dr. Frank zusammen mit anderen verhaftet und später in das KZ Buchenwald verbracht. Um 9.30 Uhr rückt die SA erneut an und zündet die Synagoge wieder an. Sie brennt völlig aus, auch das Museum der Gemeinde wird vernichtet. 

Dem Stadtarchivar Dr. F.M. Illert gelingt es, wenige Stücke aus den Trümmern zu retten. Es kommt zu einer Unzahl von Zerstörungen jüdischen Eigentums, zu Mißhandlungen und Demütigungen sowie einer größeren Verhaftungswelle in Worms und seinem Umland. 

1939 - August 
Das Backfischfest wird wegen der Kriegsgefahr abgebrochen.

1939/41
Die nach dem Brand vom 10. November 1938 noch stehen gebliebenen Reste der Synagoge werden niedergelegt.

1941 - Mai
Baurat Köhler legt Stadtplanungen für das künftige Worms vor, darunter die Errichtung von Parteibauten auf dem Gelände des Judenfriedhofes und verschiedene Straßendurchbrüche.

1942 - 19. März
Herta Mansbacher, Lehrerin an der jüdischen Bezirksschule, wird zusammen mit einer Gruppe von 75 Juden vom Gemeindehaus, wo sich die Bezirksschule befindet, zum Güterbahnhof geführt, um von dort Richtung Osten deportiert zu werden.

1942 - 1. April
Die Orte Leiselheim, HorchheimHerrnsheim und Weinsheim werden nach Worms eingemeindet.

1943 - 5. September
"Tag der Wehrertüchtigung"

1944 
Die Wormserin Elisabeth Groß wird wegen ”wehrkraftzersetzender Äußerungen“ und wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" am 21. Juli vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 25. August hingerichtet.

 

1945 - 21. Februar
Englische Bomber fliegen bei wolkenlosem Himmel einen Nachtangriff auf Worms. 349 Flugzeuge werden eingesetzt. Die erste Bombe fällt um 20.27 Uhr, die letzte um 20.58 Uhr. Innerhalb von neun Minuten werden zwischen 20.34 und 20.43 Uhr die meisten Bomben abgeworfen. Etwa zwei Stunden nach dem Hauptangriff werfen bei einem Nachangriff einige "Mosquitos" nochmals Bomben über der brennenden Stadt ab. In den Wohnvierteln sind schwere Schäden zu verzeichnen, fast alle Kulturdenkmäler werden Raub der Flammen. Die Gesamtzahl der bei dem Luftangriff umgekommenen Menschen beträgt 239 Tote.

1945 - 18. März
Amerikanische Jagdbomber greifen in mehreren Wellen im Tiefflug die Stadt an. Die Bombardierung dauert von 9 Uhr bis zum Mittag. Es gibt 141 Opfer in der Bevölkerung.

1945 - 20. März
Deutsche Truppen sprengen bei ihrem Rückzug die Ernst-Ludwig-Brücke (Rheinbrücke, Anmerkung der Redaktion). Die Amerikaner erreichen Worms. Der Lederindustrielle und liberale Politiker Ludwig Freiherr von Heyl (1886-1962) wird als Stadtältester und Vorsitzender des Stadtausschusses, der die Verwaltung übernimmt, eingesetzt. Sein Nachfolger als amtierender Oberbürgermeister wird
Dr. Ernst Kilb (Februar 1946).

1945 - Juni
Pfarrer Weil, Leiter des Bergungskommandos, meldet den Abschluss der Leichenbergungsarbeiten in der Stadt. Die Gasversorgung wird wieder aufgenommen und eine Not-Wasserversorgung aufgebaut 

1945 - 10. Juli
Die Besatzung wechselt. Die Amerikaner unter Kommandant van Steenberg werden von französischen Truppen abgelöst.

1945 - 30. November
Das von den Franzosen eingesetzte Gemeinderatskomitee konstituiert sich. Es hat den Status eines Gremiums mit beratender Stimme.

1946 - Januar
Das Amt für Wiederaufbau (Wiederaufbauwerk) veranstaltet eine Ausstellung im Wintergarten des Spiel- und Festhauses. Stadtbaurat Köhler veröffentlicht das von der Stadt herausgegebene Heft 1 von ”Der Wiederaufbau” mit Wiederaufbauplänen.

1946
Geheimrat Prof. Dr. Christian Eckert (parteilos) wird am 25. März feierlich in sein Amt eingeführt.

1946 - März
Anlässlich ihrer Wiederzulassung durch die Militärregierung veranstaltet die Kommunistische Partei Worms eine Feier im Mozartsaal (10.3.). Der Landesvorsitzende der KP HessenPfalz, Herbert Müller, spricht. Ende März bildet sich die "Freie Liste Penk", die sich aus einer Reihe aus der KP ausgeschlossener Mitglieder zusammensetzt. 

Auch die wieder gegründete Sozialdemokratische Partei lädt zu einer öffentlichen Kundgebung im überfüllten Mozartsaal, bei der der Parteivorsitzende Stahl begrüßt und der Mainzer Regierungspräsident Steffan eine Rede hält.

1946 - Mai
Auf dem Marktplatz findet eine stark besuchte Maikundgebung statt. - Die CDU nimmt ihre Arbeit in Stadt und Kreis Worms auf. Es tagt eine Versammlung im Mozartsaal mit dem Vorsitzenden der Wormser CDU, Studienrat Armbruster und dem Landauer Bürgermeister Wolff.

1946 - 15. September
Die ersten Wahlen zum Gemeinderat finden statt. 1446 Personen sind aufgrund der alliierten Bestimmungen von der Wahl ausgeschlossen. Die Wahlbeteiligung liegt bei 88,3 %. Im Stadtrat hat die CDU 13 Sitze, die SP 12, die KP 3 und die Liste Penk 2 Sitze. 

1946 - 24. September
Das Liebfrauenmilch-Fest wird eröffnet. Zwölf Schausteller beschicken das Fest, das 40.000 Besucher erfreut. Ab 1948 wird es wieder Backfischfest genannt.

1947 
Worms gehört im neu gegründeten Bundesland Rheinland-Pfalz zum Regierungsbezirk Rheinhessen.

1948 - 1. April
Die umgebaute Turnhalle der Eleonorenschule wird als zweites Wormser Kino, Roxy-Lichtspiele genannt, eröffnet.

1948 - 10. Oktober
Die Terra-Sigillata-Manufaktur wird eröffnet. Sie wird zunächst in städtischer Regie geführt. Roter Ton aus dem Odenwald, weißer Ton aus der Monsheimer Gegend und Quarzmehl sind die Grundstoffe für kunstvoll gestaltete Keramiken. 1955 exportiert man in 20 europäische und außereuropäische Länder.

1948 - 15. Oktober
Über die fertig gestellte 983 Meter lange Eisenbahnbrücke rollt der erste Zug über den Rhein.

1949
Die Pädagogische Akademie (1960 Pädagogische Hochschule) nimmt ihren Betrieb auf. Später, 1969 wird sie zur EWH (Erziehungswissenschaftlichen Hochschule) mit etwa 800 Studenten.

1949 - 18. April (Ostermontag)
Bischof Stohr von Mainz weiht im Domseitenschiff die dritte Domglocke.

1950 - 10. September
Am Lutherring wird das Mahnmal für die Opfer des Faschismus in Anwesenheit mehrerer hundert Menschen feierlich enthüllt. Das Stadtorchester unter der Leitung von Philipp Sonntag eröffnet die Feierstunde. Vandegen, Mitglied des städtischen Theaterensembles, rezitiert Bergengruens Gedicht ”An die Völker der Erde”. Die erste Ansprache hält Oberbürgermeister Heinrich Völker. Im Auftrag der Stadtverwaltung, des Landratsamtes und der Fraktionen im Stadtrat werden Kränze niedergelegt. 

1950
Im Wormser Norden wird die Lukaskirche als eine der von der amerikanischen Abteilung des Lutherrischen Weltbundes finanzierten steinernen Notkirchen für Deutschland anstelle einer 1945 errichteten Holzbaracke erbaut.

1951 - 4. September
Viele Wormser nehmen teil, als Kommandant Coubert und der Kreisdeligierte Lorent die Abschiedsparade der Einheiten der 485. GAA der französischen Panzerdivision um 11 Uhr am Lutherdenkmal abnehmen. Die Franzosen verlassen Worms wenige Tage später und gehen nach Karlsruhe. 

1952 - 2. Juli
In den Trümmern der durch den Bombenangriff am 21. Febuar 1945 zerstörten Magnuskirche wird der Beginn des Wiederaufbaus des Gotteshauses mit einer feierlichen Andacht begonnen. Für den Wiederaufbau engagieren sich vor allem Dr. Friedrich M. Illert als Denkmalpfleger, Ludwig von Heyl als Vorsitzender des Bauausschusses der Ev. Gesamtgemeinde und Pfarrer Eigenbrodt, der aus dem Holz des abgestorbenen Lutherbaumes in Pfiffligheim Plaketten und Lutherrosen zur Finanzierung der Baukosten
zum Verkauf herstellen ließ.

 

1952
Die Kieselswiese, Festplatz am Rhein, wird für 40.000 Mark instand gesetzt. Die Amerikaner helfen bei der Planierung mit ihren Fahrzeugen mit. Neu ist der Festplatzeingang, ein Tor von 16 m Breite und 8 m Höhe mit drei Durchgängen, über denen in grünem Neon-Licht "Backfischfest" leuchtet. 120 Fahrgeschäfte erfreuen die Festbesucher, darunter als größte Attraktion eine Riesen-Wasserrutsche. 

1953 - 30. April
In Anwesenheit des Bundesministers für Verkehr, Dr. Hans-Christoph Seebohm, des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz Peter Altmeier, des hessischen Innenministers Heinrich Zinnkann (für Ministerpräsident Georg-August Zinn) und Oberbürgermeister Heinrich Völker wird die Nibelungenbrücke nach einer Bauzeit von 23 Monaten dem Verkehr übergeben. Sowohl in der Konstruktion als auch in der Bauweise im freien Vorbau ist die Brücke die erste dieser Art über den Rhein und die größte dieser Art in Deutschland.

1953
Hermann Staudinger wird der Nobelpreis (Chemie) verliehen. 1881 in Worms geboren, machte er 1899 am hiesigen Gymnasium sein Abitur. 1926 lehrt er als Professor in Freiburg/Br. Er betreibt Grundlagenforschung an Textilfaser. 1927 gelingt ihm der experimentelle Nachweis der Möglichkeit synthetischer Herstellung.

1953 - 23. August
Der Stadtrat beschließt, die Wormser Bühne im Spieljahr 1953/54 von einem auswärtigen Ensemble bespielen zu lassen. Die Ära eines eigenen Wormser Stadttheaters geht zu Ende. 

1954
Pfeddersheim werden Stadtrechte verliehen.

 

1954 - 24. Juli
Tragisch endet der Betriebsausflug für die meisten der Betriebsangehörigen der Hochheimer Möbelfabrik Schramm & Möller an den Eiswoog. An dem unbeschrankten Bahnübergang zwischen Herrnsheim und Abenheim wird der Bus von einem Personenzug erfasst und zerdrückt. Während vier Personen schwer verletzt überleben, sterben fünfzehn unmittelbar an der Unfallstelle, sieben weitere danach im Stadtkrankenhaus.

1954
Bundesweites Aufsehen ruft der Wormser Giftmordprozess hervor. Mit Pralinen, versehen mit E 605, vergiftete die dreifache Mutter Christa L. ihren Ehemann, ihren Schwiegervater und eine Freundin. Die 31-jährige Mörderin wird zu drei Mal lebenslänglich verurteilt. 

1955 - 17. Januar
Starke Schneefälle und Tauwetter lassen den Rhein über die Ufer treten, die kritische Sieben-Meter-Marke wird überschritten. Die Rheinpromenade am Pegelhäuschen steht unter Wasser, die Uferdämme werden überschwemmt. Im Ried brechen die Dämme und viele Tiere ertrinken trotz Rettungsversuchen. 

1955 - 4. März 4
Fünf Glocken werden auf einem ”tannenumkränzten Wagen” zur ehemals reformierten Friedrichskirche gebracht. Gemeindepfarrer Lic. Sorge spricht einen Glockengruß. Am 25. September wird die wiedererbaute Kirche eingeweiht

 

1956 - 29. Januar
Um 11.15 Uhr nehmen die Wormser Abschied von ihrer "Elektrisch" und nutzen am letzten Tag die Freifahrten auf allen Wagen der Straßenbahn. Gleichzeitig werden vierzehn neue Omnibusse offiziell dem Verkehr übergeben. Die Busse fahren im Siebeneinhalb-Minuten-Takt. 

1957 - März
Aufgrund eines Übereinkommens des Bundes, des Staates Israel, des Landes Rheinland-Pfalz und der "Branche Francaise" wird das erhalten gebliebene Archivmaterial des jüdischen Gemeindearchivs in die "Central Archives for the History of the Jewish People" nach Jerusalem abgegeben.

1957
Die Partnerschaftsurkunde zwischen St. Albans/England und Worms wird unterzeichnet. Die Kathedralstadt mit ca. 130000 Einwohnern trägt den namen Albans, eines römischen Legionärs, des ersten christlichen Märtyrers auf britischem Boden.

1958
Siegfried Freiherr von Heyl verkauft das Schloss Herrnsheim an die Stadt Worms. 

1958 - 29. November
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Dr. Peter Altmeier wohnt der Einweihung des neuen Rathauses am Marktplatz bei und hebt hervor, dass nach der Brückenübergabe im Jahr 1953 "die Rathauseinweihung das zweite hervorstechende Ereignis im Wiederaufbau der zu zwei Drittel zerstörten alten Stadt" sei. Architekt Prof. Lempp aus Stuttgart gestaltete
den Bau. 

1959 - 30. Oktober
Am Vorabend des Reformationstages wird in Anwesenheit des Kirchenpräsidenten Martin Niemöller die "Reformations-Gedächtniskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit", unter der Leitung des Architekten Prof. Otto Bartning wiederaufgebaut, feierlich eingeweiht.

1959 - 27. September
Landesrabbiner Prof. Dr. E. Róth vollzieht die Grundsteinlegung für die Synagoge mit einem hebräischen Zitat, Psalm 118,22: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden". "Dieser Grundstein möge festes Fundament werden, auf dem alle Menschen aller Religionen in Frieden und Eintracht zueinander finden." Auch Bundesinnenminister Dr. G. Schröder und der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. H.G. van Dam, wohnen der Zeremonie bei.

1961 - 19. Mai
Nach über 20 Jahren steht das Kunsthaus Heylshof der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung. Über zwei Weltkriege hinweg konnten die Kunstschätze gerettet werden. Durch Veräußerung zweier Gemälde vermochte die Stiftung die Bauruine ohne fremdes Geld wiederherzustellen.

1961 - 3. Dezember
Am 3. Dezember 1961, dem ersten Tag des jüdischen Chanukkah-Festes 5722, erfolgt die stimmungsvolle und feierliche Einweihung der wiedererbauten Synagoge. Als Symbol der Verständigung haben Bund, Land und die Stadt Worms das Gotteshaus aufgebaut. Zahlreiche Ehrengäste aus dem In- und Ausland, unter anderem Vizekanzler Prof. Ludwig Erhard,
Ministerpräsident Dr. Altmeier, wohnen der Zeremonie bei.

1962 - 11./12. September
"Größter Feuerwehreinsatz seit Menschengedenken in Worms". Kurz nach Mitternacht bricht ein Großbrand in den Karl-Kübel-Möbelwerken aus und wird zur Bedrohung für das ganze Industriegebiet. Über 45 Feuerwehren aus dem gesamten Regierungsbezirk, sogar aus Frankfurt, Wiesbaden, Darmstadt, Kaiserslautern und dem Ried sind im Einsatz, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Trotzdem wird durch Funkenflug ein weiteres Großfeuer in der Rohpappenfabrik verursacht.

1963 
Die Stadtbibliothek zieht in das Haus der Kulturinstitute, dort wo vorher das Cornelianum stand. 

1964 - März
Oberbürgermeister Heinrich Völker weiht die Fabrik der Procter & Gamble GmbH nördlich von Worms, verkehrgünstig zwischen B 9 und dem Rhein gelegen, ein.

1965 - 30. November
Das Hallenbad in der Alzeyer Straße wird eingeweiht und gleichzeitig der Hallenbadbauverein aufgelöst.

1966 - 6. November
Mit den Einweihungsfeierlichkeiten für den Neubau des Spiel- und Festhauses ist eine Festwoche mit zahlreichen repräsentativen Veranstaltungen verbunden.

1966 
Dr. Friedrich Maria Illert (1892-1966), Stadtarchivar und Direktor der Städtischen Kulturinstitute stirbt. 1937-1966 war er Kustos der Stiftung Heylshof. Ihm ist die Rettung der jüdischen Altertümer 1938-1942 zu verdanken. Der Wiederaufbau wertvoller Baudenkmäler nach dem Krieg bleibt sein Verdienst.

1967 - Juli
Die Stadt erwirbt von der Heyl zu Hernnsheim’schen Nachlassverwaltung die in Schloss Herrnsheim liegenden Bestände des Dalberg-Archivs, das politisch, wirtschaftlich und sozialgeschichtlich wertvolles Material birgt, sowie die Bibliothek der Freiherrn Heyl zu Herrnsheim. 

1968
Das Wormser-Stare-Denkmal am Ende der Rheinstraße wird enthüllt. Von der Wormser Narhalla wurde es dem "Rheinadel" von der Fischerweide und seinem Mundartdichter Rudolf Heilgers gewidmet. Geschaffen hat es der Wormser Bildhauer Gustav Nonnenmacher.

1968 - 23. März
Im Rahmen eines dreitägigen Programms kommt es zwischen Worms und
Auxerre/Frankreich zur Unterzeichnung einer Partnerschaftsurkunde. Auxerre ist die Hauptstadt von Niederburgund mit der Präfektur des Departement Yonne. Besondere Denkmäler sind der Dom und die Kirche St.-Eusebe und St. Germain.

1969 - 6. Juni
Abenheim, Heppenheim a.d. Wiese, Rheindürkheim und Ibersheim werden nach Worms eingemeindet, ebenso Pfeddersheim.

1971
Anlässlich der Gedenkfeiern zum Reichstag im Jahre 1521, erbitten Wormser Katholiken vom Vatikan im Wormser Memorandum ein "klärendes Wort zur Person und Lehre Martin Luthers aus heutiger katholischer Sicht im Interesse der Vertiefung ökumenischer Arbeit".

1972 - April 
Mit über 7000 Gramm Sprengstoff wird ein im Handelshafen liegender Fundamentrest des Neuturms unter der Leitung des Kreisbeauftragten des THW Rudolf Hoch gesprengt. Die Sprengung war wegen des niedrigen Wasserstandes notwendig geworden. 

1972
Die Bauaufnahme und städtebauliche Planung zur Wiederherstellung der Judengasse wird in Angriff genommen.

1973 - 19. Mai
Mit allen technischen Einrichtungen fertig gestellt wird die neue Hauptfeuerwache in der Kyffhäuserstraße offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Oberbaurat Heyl übergibt Kreisbrandinspektor Exner die Schlüssel des Neubaus.

 

1974
Mit der Schließung der letzten Lederfabrik, Heyl-Liebenau in Neuhausen, endet die Ära der Lederindustrie in Worms, deren Entwicklung vor genau 140 Jahren begonnen hatte. 

1974 - Mai
Ludwig C. Freiherr von Heyl verkauft das Eigentum an Park und Restgebäude des einstigen herrschaftlichen Majorshofes, der während des Krieges zerstört wurde. Den Verkauf knüpft er an Auflagen um sicherzustellen, dass bei der Bebauung öffentliches Interesse gewahrt, eine Parzellenaufteilung verhindert und ein Großteil der "grünen Insel" inmitten der Stadt erhalten bleibt. Anfang Juni wird das 8690 große Gelände von der Kreis- und Stadtsparkasse erworben. 

1975 - 8. Juni
Der Altbürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Worms, Heinrich Völker, stirbt im Alter von 71 Jahren. Er war maßgebend am Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Stadt beteiligt.

1976 - 23. Juni
In Gegenwart von Sozialminister Dr. Geißler wird der Grundstein für das größte Krankenhaus (685 Betten, 10 Fachabteilungen) der allgemeinen Krankenversorgung, das seither in Rheinland-Pfalz gebaut wurde, auf dem Gelände in Worms-Herrnsheim gelegt. Am 7. Juli 1977 wird es vertraglich zum akademischen Lehrkrankenhaus bestimmt.

1976 - 15. September
Der erste Bauabschnitt des BIZ (Bildungszentrums) an der Pfrimm mit der Berufsbildenden Schule I (Technik) und Berufsbildenen Schule II (hauswirtschaftliche und sozialpflegerische Schule) wird seiner Bestimmung übergeben.

1976/77
Das frühere Gemeindehaus der Wormser Juden, 1935-1941 jüdische Bezirksschule, am Synagogenplatz gelegen, wird nach der Sanierung eine Stätte der Lebenshilfe (Erziehungsberatungsstelle) und musischer Freizeitgestaltung (Volkshochschule). Der Name "Haus zur Sonne" geht auf die Bezeichnung aus dem 16. Jahrhundert zurück.

1977 - 26. Oktober
Im sogenannten BIZ (Bildungszentrum, Anmerkung der Redaktion) wird im Beisein von Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel der gymnasiale Teil (BIZ II) eingeweiht. Das Gauß-Gymnasium und das Rudi-Stephan-Gymnasium nehmen mit ihren fast 1500 Schülern den Schulbetrieb auf.

1978
Die Eichbaum-Brauerei AG schließt die Braustätte Worms und verlegt ihren Sitz von Worms nach Mannheim. In den beiden Jahren zuvor war zunächst die Abfüllung, dann der Braubetrieb eingestellt worden. Die traditionsreiche Geschichte der Wormser Brauereien wird somit beendet.

1979 - 28. September
Der Karmeliter-Realschule wird das Schulgebäude des (ehemaligen
naturwissenschaftlichen) Gymnasiums in der Goethestraße übergeben.

1980 - 18. März
Bundespräsident Karl Carstens besichtigt zum Auftakt seines offiziellen Antrittsbesuchs in Rheinland-Pfalz den Kaiserdom in Worms.

1981 - 3. Juni
Das Stadtkrankenhaus wird außerhalb des Stadtgebietes auf der Herrnsheimer Höhe gelegen in Dienst gestellt.

1982 - 29. November
Das Raschi-Haus, ehemaliges jüdisches Tanzhaus, dann Altersheim, wird Domizil für das Stadtarchiv und das Jüdische Museum inmitten des seit den 1970er Jahren sanierten früheren Judenviertels. 

 

1983 - 23. April
Der von dem Wormser Bildhauer Gustav Nonnenmacher geschaffene Winzerbrunnen in der Kämmererstraße wird übergeben. Gestiftet wurde er von der Interessengemeinschaft Wonnegauer Winzerkeller. Am 24. bis 26. Juni wird die Fußgängerzone Kämmererstraße eröffnet, verbunden mit dem Winzerbrunnenfest.

1983 - 30. Oktober
In Worms findet die zentrale Festveranstaltung der Evangelischen Kirche Deutschlands zum 500. Geburtstag von Martin Luther mit Festgottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche statt. Der Festakt im Städtischen Spiel- und Festhaus wird in Anwesenheit von Bundespräsident Carstens begangen. Es nehmen ferner Bundestagspräsident Barzel, Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl und Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel teil.

1984 - 21. Mai
Nur zwölf Monate nach dem Richtfest wird das neue Sparkassengebäude auf dem Gelände des ehemaligen Majorshofes in Anwesenheit von Staatsminister Rudi Geil eingeweiht.

1984 - 27. Mai
Im Rahmen einer Feierstunde im Mozartsaal verleiht Senator Louis Jung der Stadt Worms die Ehrenfahne des Europarates. Die Oberbürgermeister Dr. Lauro Grossi von Parma/Italien und Wilhelm Neuß unterzeichnen die Partnerschafturkunde. Neben der Delegation aus Parma wohnen Vertreter der Partnerstädte St. Albans und Auxerre dem Akt bei.

1985 - 11. Dezember
Die genau vor vier Jahren begonnene "Eis-Zeit" hat ein Ende. Die Eissporthalle in der Alzeyerstraße wird von der Betriebsgesellschaft wegen Unrentabilität endgültig geschlossen.

1986
Anlässlich seines 75-jährigen Bestehens stiftet das Elektrizitätswerk Rheinhessen AG das "Wormser Schicksalsrad" auf dem Obermarkt. Einerseits kündet es von der Stadtgeschichte andererseits von der Lebensfreude der Wormser. Das bewegliche Lebensrad hat der Wormser Bildhauer Gustav Nonnenmacher gestaltet.

1986 - 25. Mai
Der Höhepunkt des Rheinland-Pfalz Tages in Worms bildet der dreistündige und neun Kilometer lange Festzug mit 12.000 Mitwirkenden. Mit über 200 Zugnummern zeigt das Land seine Geschichte, die Spezialitäten seiner Städte und Landkreise. Von Freitag bis Sonntag finden mehr als 250.000 Besucher den Weg nach Worms.

1986 
Worms geht mit Tiberias/Israel eine Städtepartnerschaft ein. Gründer dieser Stadt war 17 nach Christus Herodes Antipas, ein Sohn Herodes des Großen. Er machte Tiberias zu seiner Hauptstadt und benannte sie nach dem römischen Kaiser Tiberius. Berühmt sind seit 2000 Jahren die warmen Heilquellen.

1988 3/4. Juni
Das erste Wormser Stare-Fest wird aus der Taufe gehoben. Stadtverwaltung, Verkehrsverein und Werbegemeinschaft veranstalten gemeinsam in der Fußgängerzone, auf Straßen und Plätzen der Innenstadt dieses Fest, das nun Jahr für Jahr, mit seinen kulturellen, musikalische und kulinarischen Angeboten sowohl die Wormser Bürger als auch ihre Gäste erfreut.

1988 - 9. Juli
Der Tribünen-Neubau im Wormatia-Stadion ist vollendet und wird mit seinen 944 Sitz- und 630 Stehplätzen seiner Bestimmung übergeben.

1989 - 23. Oktober
Im Rahmen der Sanierungsarbeiten am Brückenturm werden die beiden nach Plänen von 1989 rekonstruierten "Helme" auf die Treppenhaustürme aufgesetzt. Die Vorgänger waren durch Bomben zerstört worden.

1990 - Juni
Die Bürgerinitiative zur "Verhinderung einer zentralen Mülldeponie im Stadtgebiet Worms" übergibt eine Protestliste mit 17520 Namen an Regierungspräsident Dr. Paul Schädler in Neustadt.

1990 - 27. Juni
Mit ihren Unterschriften besiegeln die Stadtoberhäupter von Bautzen, Christian Schramm, und Worms, Gernot Fischer, die Partnerschaft zwischen den beiden Städten.

1991 - 26. bis 28. Juli
Das erste Wormser Jazzfestival unter dem Motto „Rheinland-Pfalz swingt“ wird auf fünf Veranstaltungsplätzen in der Innenstadt veranstaltet. 

1993 - 1. September
Mit einer Menschenkette, die sich von der Synagoge bis zum "Heiligen Sand" spannt, drücken 2000 Personen ihre Betroffenheit über die Schändung von 118 Grabsteinen auf dem Alten Jüdischen Friedhof aus.

1994
Im Lutherring/Ecke Andreasstraße wird das Lederarbeiterdenkmal aufgestellt. Es ist eine Nachbildung der Lederarbeiterfigur, die der Bildhauer Carl Stock 1924 für die Lederwerke Doerr & Reinhart geschaffen hat. Dargestellt ist der Arbeiter Karl Stein, genannt ”Steine Mott”, in der Wasserwerkstatt. Das Denkmal erinnert an die Menschen, die durch ihre Arbeit in den Lederfabriken im 19. und 20. Jahrhundert die Stadt Worms zu einer wirtschaftlichen
Blütezeit brachten.

1995 - 16. August
Der städtische Kindergarten in der Heinrich-von-Gagern-Straße brennt um 4.30 Uhr. Die Flammen sind kaum erstickt, als der Einsatzleiter gegen 6 Uhr seine Männer aufruft: "Einsatz sofort abbrechen, ein zweiter Kindergarten brennt." Auch in der Würdtweinstraße ist ein Brandanschlag auf einen Kindergarten verübt worden. 

1996 - 21. April
Während des Festaktes zum Lutherjahr wird erstmals der Preis "Das unerschrockene Wort", initiiert von den Lutherstädten Deutschlands, verliehen. Der Preis geht an den Berliner Philosophie-Professor und Theologen Richard Schröder, der sich in DDR-Zeiten mutig und kritisch geäußert hat. 

1996 - 23. Juli
Das Hauptquartier des 5. Fernmeldekommmandos (5th Signal Command) der Amerikaner wird nach Mannheim verlegt. Mit einem militärischen Zeremoniell verabschieden sich die Amerikaner mit Brigadegeneral Robert L. Nabors aus der Nibelungenstadt. Die beiden Nationalhymnen erklingen, die amerikanische Flagge wird eingeholt und Oberbürgermeister Gernot Fischer überreicht. Die Familien der amerikanischen Militär- und Zivilangehörigen bleiben im Thomas-Jefferson-Village in Worms wohnen.

1997 - 13. April
Erstmals in der Geschichte der Stadt Worms wird der Oberbürgermeister der Stadt direkt von der Bürgerschaft gewählt. Die Wahl fällt mit 55,66 % auf den Amtsinhaber Gernot Fischer.

1997 - Dezember
Die Arbeitslosenquote hat mit 11,9 % einen Höchststand erreicht. Es ist keine Besserung auf dem Arbeitsmarkt in Sicht. 

1998 - 15. Februar
Der Generalsekretär der Knesseth Jerusalem, Arieh Hahn, besucht in Begleitung von Ignatz Bubis, dem Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, Worms.

1998
Das von dem Kulturfonds der Wormser Wirtschaft gestiftete Denkmal für den Dichter Johann Nikolaus Götz, geschaffen von dem Magdeburger Künstler Heinrich Apel, wird im Heylshofgarten aufgestellt.

1998 - Juni
Die Städtepartnerschaft zwischen Worms und der Stadt Mobile im Staate Alabama (USA), wird geschlossen. Die Hafenstadt liegt am Golf von Mexiko. Sie ist heute eine blühende Industriestadt.

1999 - 17. Juni
Das US Hauptquartier in Heidelberg teilt mit, dass die amerikanische Wohnsiedlung "Thomas-Jefferson-Village" zum 1. August geräumt sein wird. 339 Wohnungen werden wie zuvor die Kasernen an den Bund zurück gegeben. Mit dem Umzug der 174 Familien werden auch andere amerikanische Einrichtungen, zum Beispiel Jugendzentrum und Schulen, nicht mehr benötigt.

1999 - 19. November
Nachdem der am 14. September durch eine Bürgerinitiative herbeigeführte Bürgerentscheid gegen das Nibelungenmuseum nicht die erforderliche Mehrheit erreicht hat, wird der erste Spatenstich für das Nibelungenmuseum an der Stadtmauer durchgeführt.