Rudi Stephan (1887-1915)

Rudi Stephan war Sohn einer gutsituierten Juristenfamilie. 1911 stellte er seine ersten Kompositionen vor. Seine Musik bezieht sich auf die Spätromantik und die Moderne.

Einer der talentiertesten seiner Generation

Rudi Stephan (* 29. Juli 1887 in Worms; † 29. September 1915 bei Tarnopol, Galizien heute Polen und die Ukraine) war ein Komponist. Stephan war Schüler von Bernhard Sekles und Rudolf Louis, wuchs in Worms als Sohn einer gutsituierten Juristenfamilie auf und lebte später in München, wo er 1911 erste Kompositionen vorstellte. In dem damaligen Geburtshaus Rudi Stephans befindet sich die heutige "Adlerapotheke" Das barocke Haus wurde 1725 erbaut. Sein Großvater stammt aus dem rheinhessischen Heßloch.

Aufgrund seines frühen Todes konnte er nur wenige Kompositionen fertigstellen. Er wurde aber trotz der wenigen Werke schon zu Lebzeiten als einer der talentiertesten deutschen Komponisten seiner Generation eingeschätzt. Bei einem Konzert in der Münchener Tonhalle, das durch einen umfangreichen finanziellen Zuschuss seitens seines Vaters ermöglicht wurde, machte er am 16. Januar 1911 zum ersten Mal auf sich aufmerksam.

1915 erschien sein bedeutendstes und größtes Werk, die Oper "Die ersten Menschen". Stephan war zu dieser Zeit bereits ein anerkannter Komponist, dessen Werke im Schott-Verlag verlegt wurden. Seine Musik steht auf der Schwelle zwischen Spätromantik und Moderne und bezieht sowohl tonale Tradition (der Tonleiter folgend), wie zum Beispiel Richard Wagner als auch impressionistische Klänge und freitonale Entwicklungen(die Beziehnungen zwischen den Stufen der Tonleitern wird aufgelöst), wie sie beim frühen Schönberg zu finden sind, mit ein.

Stephan fiel mit 28 Jahren im Ersten Weltkrieg. Heute trägt seine ehemalige Schule in Worms den Namen Rudi-Stephan-Gymnasium.