Adolf Trieb zeigte schon früh seine Neigung für die Geschichte. Während der kurzen Dienstzeit in Ibersheim von nur einem Jahr (18.4.1902 bis März 1903) konnte er sich für die Ortsgeschichte des kleinen Ibersheim begeistern.
Auf Anregung und mit Unterstützung von Herrn Botschaftssekretär Dr. Erwin Freiherr v. Heyl zu Herrnsheim (1877-1940) forschte er weiter in Staatsarchiven. Professor Dr. August Weckerling (1846-1924) stellte ihm Literatur als Stadtarchivar und Stadtbibliothekar von Worms zur Verfügung. Pfarrer und Dekan Emil Mahr in Eppelsheim, übersetzte ihm manche Urkunde für sein Buch "Ibersheim am Rhein".
Seine verschiedenen Forschungsergebnisse veröffentlichte er in den Beilagen der Wormser Zeitung "Vom Rhein" und "Luginsland". Für Worms und Umgebung wurde er einer der wichtigsten Heimatforscher. Seinen Berufskollegen schuf er Unterrichtsgrundlagen. Trieb ließ sich von dem Gedanken leiten, "dass die Heimatliebe in dem jugendlichen Gemüte nicht besser als durch Heimatgeschichte gepflegt werden könne." Bis zu seiner Pensionierung 1938 ist er fast 24 Jahre lang ein geschätzter Lehrer in Worms gewesen. Seine langjährige Wirkungsstätte war dort in der Karmeliter-Volksschule, heute Karmeliterstr. 3, einem neuklassizistischen Bau von 1871 - 1876 des Stadtbaumeisters Ludwig Euler.
Diesem engagierten Lehrer war das deutsche Liedgut ebenso wichtig. In seiner 10-jährigen Tätigkeit als Lehrer in Eppelsheim dirigierte er dort den evangelischen Kirchenchor und spielte die Orgel. Von 1919 bis 1933 war er Dirigent der Wormser Gesangvereine "Männerquartett 1883 Worms" und "Sängerkranz Neuhausen". Von 1925 bis 1929 holte er 24 Preise mit dem Männergesangverein Eppelsheim.
„Vom Rhein" - Beilage der Wormser Zeitung, Monatsschrift des Altertums-Vereins für die Stadt Worms , Kranzbühler Worms
„Luginsland“, Wochenbeilage zur Wormser Zeitung; ab 1905 die "Tägliche Unterhaltungsbeilage zur Abendausgabe der Wormser Zeitung
Erwin Zimmer, Eppelsheim (Rheinhessen)
Eppelsheim in Vergangenheit und Gegenwart: Veröffentlichungen von Lehrer Adolf Trieb, Zusammenstellung und Abschriften der einzelnen Beiträge; September – November 1992
Wormser Zeitung
Beitrag von Carl J. H. Villinger (1905 – 1977) zum Straßennamen „Adolf-Trieb-Straße“ in Worms-Ibersheim, mit Würdigung von Adolf Trieb und Worms-Ibersheim, 27.04.1973
Adolf Trieb hatte mit seiner Frau Katharina, geborene Kneller, drei Kinder und acht Enkel. Aus den Berufen seiner Nachkommen kann man schließen, dass er auch zuhause ein erfolgreicher Pädagoge war.
1. Hedwig Katharina Trieb
(* 26.02.1899 in Ober-Arnbach, Kreis Kaiserslautern, +1970 Worms),
Heirat am 06.03.1924 in Worms mit Karl Schreier, Oberregierungsrat am Rechnungshof Metz und Speyer, (zeitweise wohnhaft Eppelsheim, Bahnhofstr. - Bruder von Karl Schreier: Paul Schreier verheiratet mit Straub, Worms)
1.1 Paul Hartmut Schreier, Dr. med., Chirurg, Oberarzt, verheiratet, aus dieser Ehe eine Tochter
1.2 Ingeborg Schreier, verheiratet mit Erich Wink, Landwirt, 55234 Eppelsheim
1.3 Manfred Schreier, Dipl.-Ing. (FH), 67549 Worms, verheiratet mit Eva Backes
2. Carl Otto Trieb
Dr., Oberlandesgerichtsrat in Darmstadt (* 1901 +1970 Worms), Darmstadt, verheiratet mit Hilde Meurer, Worms (Bruder Frauenarzt in Worms)
2.1 Karl Adolf Trieb, 36394 Alsfeld
2.2 Volker Trieb, Ing. grad., Worms
2.3 Uta Trieb, +als Kind in Eppelsheim
3. Wilhelm Trieb,
Jurist, Regierungsrat in Darmstadt, Bürgermeister und Stadtkämmerer in Koblenz,
(*1908 + 1971 Koblenz), verheiratet mit Herta Ratgerber, Tochter von Schullehrer Ratgerber in Oberflörsheim
3.1 Gernot Trieb, Dr., Pharmaindustrie, 88437 Maselheim-Laupertshausen (Biberach)
verheiratet mit Ursula
3.2 Gunter Trieb, Dr. med. Kardiologe, Privat-Dozent, Darmstadt
verheiratet mit Karin
Ein Beitrag von Edmund Ritscher, Mannheim Januar 2014