Projekt zur Entwicklung und Etablierung eines Hitzeaktionsplans für die Stadt Worms unter Berücksichtigung kurz-, mittel- und langfristiger Maßnahmen.
Als Reaktion auf die Übersterblichkeit im Sommer 2003 entwickelten einige der betroffenen europäischen Staaten Hitzeaktionspläne. Auch die Stadt Worms bereitet sich auf die Folgen des Klimawandels und damit verbundene Hitzeereignisse vor, indem in den nächsten zwei Jahren ein Hitzeaktionsplan unter der breiten Beteiligung aller relevanten Akteure erstellt und anschließend etabliert und umgesetzt wird. Das Ziel ist der Schutz der Bevölkerung und die Verringerung der Morbiditäts- und Mortalitätsrate während Hitzeperioden.
Im Jahr 2021 werden zwischen Februar und April jeweils 2 Workshops in 4 thematischen Gruppen stattfinden.
Diese bieten zum einen die Möglichkeit Akteure miteinander zu vernetzen, als auch durch einen themenbezogenen Austausch einen praxisnahen bedarfsorientierten Plan in enger sektoren- und institutionsübergreifender Abstimmung zu erstellen.
Alle Akteur*innen,
die mit hitzevulnerablen Bevölkerungsgruppen zusammenarbeiten sind eingeladen
bei der Erstellung des Hitzeaktionsplans mitzuwirken.
Hitzevulnerable Personengruppen in Bezug auf Hitze:
Kontakt: Selma Mergner, Tel: 06241 / 853-3501, selma.mergner@worms.de
Am 24.11.2020 von 17-19 Uhr fand die Auftaktveranstaltung des Projektes im Online-Format statt.
Eingeladen waren Akteure, die mit hitzevulnerablen Personen zusammenarbeiten: Fachleute aus der Verwaltung, von Feuerwehr und Rettungsdiensten, Hilfsorganisationen sowie aus den Bereichen Gesundheitsversorgung und Pflege, der Schulen, Kindergärten und Baugenossenschaften.
Hier kommen Sie zu den Vorträgen:
1. Worms im Klimawandel - Hitzehotspot Deutschlands , Dr. Astrid Kleber, Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen
2.Gesundheitsschutz bei Hitze - warum und wie?, Prof. Dr. Henny Annette Grewe, Hochschule Fulda
3. Erstellung eines Hitzeaktionsplans für Worms, Selma Mergner, Stadt Worms
Verbundpartner in dem Projekt sind das Städtenetzwerk Klima-Bündnis e.V., die Hochschule Fulda und das Klinikum der Universität München (LMU) sowie das Rheinland Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen.
Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des BMU-Programms „Anpassung an den Klimawandel“ mit dem Schwerpunkt "Kommunale Leuchtturmvorhaben" mit dem Förderkennzeichen 67DAS206A.
Laufzeit des Projektes: 01.08.2020 - 31.07.2022
Erstellung und Etablierung eines Hitzeaktionsplans für Worms in einem partizipativen Prozess unter Einbindung von Fachleuten aus der Verwaltung, von Feuerwehr und Rettungsdiensten, Hilfsorganisationen sowie aus den Bereichen Gesundheitsversorgung und Pflege, Schulen und Kindergärten und Baugenossenschaften in folgender Struktur:
1. Kurzfristige Maßnahmen in Form eines konkreten Ablaufplans: Frühwarnsystem, Kommunikationskette und spezielle Maßnahmenpläne für ein akutes Hitzeereignis auf Basis des Hitzewarndienstes des Deutschen Wetterdienstes für diejenigen, die direkt oder indirekt mit Personen aus vulnerablen Bevölkerungsgruppen arbeiten bzw. in Kontakt stehen. Informieren der Öffentlichkeit über verschiedene mediale Kanäle.
2. Mittelfristige Maßnahmen vor und während des Sommers: Aufbau von Netzwerken und Schulung der relevanten Akteure und Multiplikator*innen der Stadt Worms, die Umgang mit hitzevulnerablen Bevölkerungsgruppen haben.
3. Langfristige Maßnahmen: Entwicklung von langfristigen Strategien und Maßnahmen zur Erhöhung der Hitzeresilienz unter Einbezug des Bauwesens und der Stadtplanung.
Die Stadt Worms liegt in der Rheinebene, einer der heißesten Gegenden Deutschlands, die im Sommer immer wieder von Hitzewellen betroffen ist.
Im Zuge des Klimawandels werden nach Klimaprojektionen des Deutschen Wetterdienstes bis zum Jahr 2100 die Sommertage, Hitzetage und Tropennächte extrem ansteigen:
* gemessen im langjährigen Mittel von 1961-1990.
Schon heute ist der Klimawandel in Worms deutlich zu spüren. Das Jahr 2003 war das heißeste Jahr seit der Wetteraufzeichnung (1881), gefolgt vom Sommer 2018. Beide waren geprägt von einer extrem hohen Anzahl an Sommertagen 113 (2003), bzw. 118 (2018) und Hitzetagen, 53 (2003) bzw. 62 Tagen (2018). Auch die 40 °C Marke wurde in den Jahren 2003 und 2015 überschritten.
Die Zunahme heißer Tage und länger andauernder Hitzewellen führen zu einer Erhöhung der gesundheitlichen Gefährdung des menschlichen Organismus. Es kommt zu einer Häufung hitzebedingter Erkrankungs- und Todesfälle, insbesondere bei vulnerablen Personengruppen, wie älteren und kranken Menschen, Kleinkindern, Säuglingen oder Personen, die im Freien schwer körperlich arbeiten.