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Newsletter Migration und Integration Worms

Sehr geehrte Damen und Herren,

herzlich willkommen zu unserem zweiten Integrations-Newsletter, der wieder vollgepackt ist mit aktuellen Informationen. Noch immer nimmt das Thema Corona und die Impfbereitschaft ein breites öffentliches Interesse ein, sodass wir Sie hierzu mit aktuellen Fakten informieren. Besonders hinweisen möchten wir Sie auf unseren neuen Flyer „Deutsch bei uns XL“ und den Beitrag aus dem Bildungsbüro.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und eine gute Zeit.

Bleiben Sie weiterhin gesund!


Sollten Sie für die kommende Ausgabe im September einen Beitrag haben, freuen wir uns, diesen bis zum 17.09.2021 von Ihnen zu bekommen. Wenn Sie Fragen und Anregungen haben, sprechen Sie uns gerne jederzeit an.


Ihre
Sabine Müller & Veronik Heimkreitner
Beauftragte für Migration und Integration


Themen dieser Ausgabe: Flyer Deutsch bei uns XL | Bericht Woche gegen Rassismus | Infektionsrisiko und Impfbereitschaft von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte | Poster-Aktion - Corona-Impfung | Das Bildungsbüro der Stadt Worms berichtet über das Wormser Bildungspanorama | Studie: Corona und Geflüchtete | Berufssprachkurse verbessern die Arbeitsmarktchancen von Migrant*innen | Neues BAMF-NAvI führt zum richtigen Integrationsangebot

Flyer Deutsch bei uns XL

Dass die Sprache der Schlüssel zu einer gelungenen Integration und zu einem selbstständigen und selbstbestimmten Leben ist, das weiß eigentlich jede*r. Aber wie kommt man zu einem Deutschkurs, wer übernimmt die Kosten und was für verschiedene Kursformen gibt es überhaupt?
Um diesen und anderen Fragen stärker nachzugehen, haben die Beauftragten für Migration und Integration gemeinsam mit der Leiterin des Fachbereichs Deutsch der VHS Worms eine Erweiterung zu dem bestehenden Flyer „Deutsch bei uns“ entwickelt. Entstanden ist ein Geschwisterflyer, in dem neben den Angeboten der Kursträger*innen auch ehrenamtliche Angebote zu finden sind. Zusätzlich zum Flyer „Deutsch bei uns“ bietet der Flyer „Deutsch bei uns XL“ noch eine Übersicht über die verschiedenen Sprachkursformen und welche Kurse für welche Zielgruppe gedacht sind. Beide Flyer können Sie als PDF auf der Seite „migration-worms.de“ unter der Rubrik „Veröffentlichungen“ finden, die Printversion des Flyers "Deutsch bei uns XL" können Sie bei den Beauftragten bestellen.

Bericht Woche gegen Rassismus 2021

Gemeinsame Aktionsseite

Die internationalen Wochen gegen Rassismus fanden vom 15. bis zum 28. März unter dem Motto: „Solidarität. Grenzenlos“ statt. Da in diesem Jahr aufgrund der Corona- Pandemie viele der gewohnten Aktivitäten ausfallen mussten, wurde mit einer gemeinsamen Aktionsseite ein neues Format ausprobiert. Alle Interessierten und Kooperationspartner*innen wurden aufgerufen, einen Beitrag ihrer Wahl zu erstellen und den Beauftragten für Migration und Integration zu schicken. Insgesamt haben sich über 70 Personen als Gruppen, Einzelpersonen oder Organisationen beteiligt. Besonders hervorheben möchten wir den Film "Worms ist bunt" des Beirats für Migration und Integration der Stadt Worms. Diesen Film können Sie sich auf YouTube ansehen (siehe Link unten).

Die Vielfalt unserer Stadt zeigt sich in der Vielfalt der Beiträge. Die diesjährigen Aktionen mussten zwar mit viel Abstand stattfinden, aber in dem Wunsch, ein gemeinsames Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung zu setzten, waren sich alle sehr nah.

Rassismus ist eine Realität in Deutschland, aus diesem Grund müssen wir als Gesellschaft und als Einzelner Rassismus klar benennen und ihr gemeinsam entgegentreten. Jedoch ist Rassismus kein Phänomen der Extreme, sondern findet tagtäglich in unserem Alltag statt, oft subtil und vielleicht auch teilweise unbewusst. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, hinzusehen und Ungerechtigkeiten anzusprechen. Auch in Zukunft wird das Thema „Rassismusprävention“ ein wichtiger Baustein in der Arbeit der Beauftragten bleiben. Wenn Sie Ideen zu dem Thema haben, ein Anliegen oder eine Projektidee, können Sie gerne auf uns zukommen.

Infektionsrisiko und Impfbereitschaft von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte

Die Debatte um vermeintlich hohe Infektionszahlen unter Menschen mit Migrationshintergrund hat öffentlich hohe Wellen geschlagen. Wie ein aktueller Beitrag der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg aufzeigt, werden in Deutschland keine Daten erhoben, ob Personen mit Zuwanderungsgeschichte öfter an Corona erkranken oder coronabedingt in Krankenhäusern aufgenommen werden müssen.

Laut dem Bericht existieren in den USA und Großbritannien Statistiken, welche darauf hindeuten, dass ethnische Minderheiten häufiger und stärker an Covid-19 erkranken. In den meisten Fällen wird aber klar, dass nicht der ‚Migrationshintergrund‘, sondern die soziale Herkunft ausschlaggebend ist. Der Zusammenhang liegt an vielfältigen Faktoren, wie beispielsweise sozioökonomische Benachteiligung und Infektionsrisiko. Dies liegt etwa an unterschiedlichen Arbeits- und Lebensverhältnissen und dementsprechend ungleichen Ansteckungsrisiken. 

Einzelne Stimmen vermuten, dass Menschen mit ‚Migrationshintergrund‘ einer Corona-Impfung skeptisch gegenüberstehen. Auch in diesem Punkt sind pauschale Aussagen unangebracht, denn offizielle Zahlen zu Impfungen von Zugewanderten und ihren Nachkommen liegen nicht vor. Dennoch gilt es auch hier, Zugangsbarrieren entgegenzuwirken und mehrsprachige Informationen zur Verfügung zu stellen. Aus diesem Grund haben die Beauftragten für Migration und Integration der Stadt Worms bestehende lokale Strukturen genutzt und ein Impf-Poster entworfen – siehe: „Impf-Poster wirbt für die Corona-Schutzimpfung“.

Poster-Aktion

Corona-Impfung

Aktuell hört man in den Medien vielfach von zu wenig Impfstoff für zu viele impfbereite Menschen, es gibt aber auch viele Menschen, die sehr unsicher sind, ob sie sich impfen lassen sollen. Da die Impfstoffe innerhalb weniger Monate entwickelt wurden, kursieren zum Teil immer noch Falschinformationen und Gerüchte zu den neuen Corona-Impfstoffen. In diesem Zusammenhang hört man von Bedenken, dass der Impfstoff Quecksilber oder Gelatine enthalte, dass er in Wahrheit die Menschen sehr krank macht und nicht schützt oder dass man aus religiösen Gründen darauf verzichten sollte, sich impfen zu lassen. Es ist wichtig, die Menschen zu ermutigen, sich seriösen Quellen zuzuwenden. Darüber hinaus sind positive und bekannte Vorbilder aus der eigenen Community, die für die Impfung werben, wichtig.

Um genau das zu erreichen, haben die beiden Beauftragten für Migration und Integration ein Plakat gestaltet, auf dem bekannte Wormser Persönlichkeiten aus verschiedenen Kulturkreisen für die Impfung werben und somit auch anderen Mut machen. Die an der Plakataktion teilnehmenden Personen nehmen eine gesellschaftliche Brücken- und Vermittlerfunktion ein und stehen für Kirchen, Moscheen, Verwaltung und Vereine. Das Ziel dieser Aktion ist es, dass sich über diesen Zugang noch mehr Menschen für eine Impfung entscheiden oder sich wenigsten noch einmal über die Impfung informieren. 

Das Bildungsbüro der Stadt Worms berichtet

Worms bietet Bildung: Das Wormser Bildungspanorama

Seit wenigen Wochen ist das Wormser Bildungspanorama auf der städtischen Internetseite unter „Bildung bieten“ veröffentlicht (www.bildungspanorama-worms.de). Bürgerinnen und Bürger von Worms können sich nun zentral über Bildungs- und Beratungsangebote der Stadt informieren.

Auf einem grafisch-innovativen Portal wird die Stadt Worms symbolisiert und die vielfältige Wormser Bildungslandschaft wiedergegeben. Es fließt der Rhein im Vordergrund, im Hintergrund befinden sich einzelne Gebäude, Häuser, Sportanlagen und Parks etc.. Alle Bildungseinrichtungen oder Beratungsangebote der Stadt Worms sind im Panorama direkt verlinkt. Ein Klick darauf genügt, wie zum Beispiel unter „Angebote zur Integration“ im blauen Bereich „Beratung und Unterstützung“ und man wird an die entsprechende Homepage weitergeleitet; in diesem Fall auf die Seiten der Beauftragten für Migration und Integration. Mit Suchkriterien zum Alter, Abschluss oder Bildungsbereich kann man die Bildungslandschaft in Worms auch gezielter unter die Lupe nehmen. Für Anregungen zum Bildungspanorama stehen die Mitarbeiterinnen des Bildungsbüros gerne zur Verfügung: bildungsbuero@worms.de

Studie: Corona und Geflüchtete

Von der Coronakrise sind in Deutschland im besonderen Maße auch Geflüchtete betroffen. Bisherige Integrationsbemühungen und Erfolge bezüglich der Integration von Geflüchteten in Deutschland seien laut der Studie „Auswirkungen und Szenarien für Migration und Integration während und nach der COVID-19 Pandemie“ der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg gefährdet. Die Studie zeichnet die durch die Corona-Pandemie beeinflussten Tendenzen nach und verlängert diese mittels dreier Szenarien in die Zukunft. Das Ergebnis verdeutlicht, dass es wichtig ist, den aufgezeigten Tendenzen gezielt gegenzusteuern.

Die Studie des interdisziplinären Expertenteams zeigt, dass sich die Pandemie sehr stark auf die Bereiche: Mobilität, Gesundheit, Wohnen, Bildung/Ausbildung, Arbeit sowie Diskriminierung und Rassismus auswirkt. All dies sind Bereiche, die für Integration und das Wohl der Menschen wichtig sind. Vor allem Beschäftige mit Migrationserfahrung, darunter vor allem Menschen mit Fluchterfahrung, sind besonders betroffen, weil sie häufig in weniger festen Anstellungsverhältnissen arbeiten, die zudem selten für das Homeoffice geeignet sind. Integrationskurse konnten gar nicht oder nur online stattfinden. Viele Ehrenamtliche und Integrationslotsen in den Kommunen hatten im Laufe der Pandemie wenig Zugang zu den Menschen, die ihre Hilfe brauchten, um sich besser in Deutschland zurechtzufinden. Bezogen auf die Gesundheit verstärkten sich bereits bestehende Barrieren und trafen besonders vulnerable Gruppen wie Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen, hier Frauen noch einmal verstärkt. Rassistische Äußerungen und Angriffe, besonders in sozialen Netzwerken haben sich seit Beginn der Pandemie verstärkt und wurden zunehmend aggressiver. Geflüchtete und Migrant*innen wurden oftmals zur Zielscheibe, wenn es um Ursachen von Infektionszahlen und Ähnlichem ging. Zu Beginn der Pandemie waren asiatisch gelesene Menschen in besonderem Maße von rassistischen Anfeindungen betroffen.

Berufssprachkurse verbessern die Arbeitsmarktchancen von Migranten

Wie wichtig Sprache auch für die berufliche Integration ist, verdeutlicht der Jahresbericht des BAMF zum wachsenden Erfolg der Berufssprachkurse. Diese Berufssprachkurse sind seit 2016 Teil des Gesamtprogramms Sprache und richten sich an Migranten*innen, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern wollen. Diese modularen Berufssprachkurse werden immer besser angenommen und von immer mehr Migranten erfolgreich besucht. Besonders erfreulich ist, dass seit Inkrafttreten des Ausländerbeschäftigungsförderungsgesetzes am 1. August 2019 diese Berufssprachkurse auch für weitere Personengruppen geöffnet wurden, insbesondere für Personen mit Duldung. Auch der Anteil der weiblichen Teilnehmenden ist gestiegen und liegt nun bei rund 48 Prozent. Dies zeigt, dass auch Frauen verstärkt eine sichere Arbeitsmarktintegration anstreben.


Neues BAMF-NAvI führt zum richtigen Integrationsangebot

Gerade Neuzugewanderte haben vielen Fragen: "Wo gibt es in meiner Nähe einen Integrationskurs?" oder "Wo finde ich in meiner Stadt eine Migrationsberatungsstelle? Hier hilft nun die neue Informationsplattform BAMF-NAvI, das Nachfolgeprojekt zu WebGIS. Auf dieser Plattform sind alle Integrationsangebote wohnortnah zu finden. Die Migranten, aber auch Beratungsstellen und Behörden, können sich über BAMF-NAvI schnell und tagesaktuell über alle Integrationsthemen informieren, wie z.B. Integrationskurse, deren Standorte, Integrationsprojekte sowie Migrationserstberatungsstellen und vieles mehr.

Ein großer Vorteil ist, dass die mobile Variante den Zugriff auf das BAMF-NAvi mit dem Smartphone oder Tablet ermöglicht und die Bedienung intuitiv, ohne großer Erklärungen, erfolgt. Damit steht mit dem BAMF-NAvI eine benutzerfreundliche und von überall zugängliche Informationsplattform zur Verfügung, die die Integrationsarbeit vor Ort noch transparenter macht.