Bildcollage, zu sehen ist ein Blick auf die Weltkugel, eine Gas-Pipeline spannt sich von Russland nach Deutschland
Bildcollage, zu sehen ist ein Blick auf die Weltkugel, eine Gas-Pipeline spannt sich von Russland nach Deutschland

Energieversorgungslage

Notfallplan Gas

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat am 23. Juni 2022 die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen, die sogenannte Alarmstufe. Welche Auswirkungen hat dies auf das städtische Leben, worauf sollten Verbraucher nun achten? Wir stellen hier erste Informationen bereit. Detailliertere Angaben finden Sie auf den Seiten des regionalen Energieversorgers EWR AG.

Aktuelle Situation

Die ohnehin angespannte Lage an den Energiemärkten hat sich mit den reduzierten Gaslieferungen aus Russland und dem hohen Preisniveau an den Beschaffungsmärkten nochmals deutlich verschärft. Deshalb hat die Bundesregierung im Juni die Alarmstufe ausgerufen. Die Gasversorgung gilt in diesem Stadium zwar als kritisch, aber gewährleistet. Dennoch sind bereits jetzt Energiesparmaßnahmen nötig. Die Stadt Worms steht in enger Abstimmung mit dem lokalen Energieversorger EWR, um kurzfristige Energieeinsparpotentiale innerhalb der städtischen Einrichtungen zu identifizieren und um sich auf die kommenden Wochen und Monate vorzubereiten. Lesen Sie hier mehr dazu .

Auch Privatkunden können einiges tun, um Energie zu sparen. Tipps dazu finden Sie weiter unten auf der Seite. 

Der Notfallplan Gas für Deutschland

Die Stufen des Notfallplans

Stufe 1: Frühwarnstufe

ausgerufen am 30. März 2022

Stufe 2: Alarmstufe

ausgerufen am 23. Juni 2022

Stufe 3: Notfallstufe

bisher nicht ausgerufen

Was bedeutet "Alarmstufe"?

  • Die Lage ist angespannt, eine Verschlechterung der Situation kann nicht ausgeschlossen werden. Die Gasversorgung in Deutschland ist derzeit jedoch stabil, die Versorgungssicherheit weiter gewährleistet.
  • Nach Wartungsarbeiten an der Pipeline Nord Stream 1 lagen die Gasströme auf einem Niveau von etwa 40 Prozent - ähnlich wie vor den Arbeiten. Inzwischen wurde bekannt, dass die Gasmengen nochmals reduziert werden sollen auf nunmehr 20 Prozent. 
  • Unternehmen und private Verbraucher müssen sich auf deutlich steigende Gaspreise einstellen.

Quelle und weitere Informationen: Bundesnetzagentur

Notfallplan Gas der EU-Kommission

Am 20. Juli hat die Europäische Kommission eine neue Verordnung über koordinierte Maßnahmen zur Senkung der Gasnachfrage vorgestellt. Ziel des Notfallplans ist es, die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) auch für den Fall eines kompletten Gaslieferstopps Russlands im nächsten Winter sicher mit Gas zu versorgen. 

Die Umsetzung des Notfallplans setzt eine qualifizierte Zweidrittel-Mehrheit der Mitgliedstaaten voraus. Zuvor sollen jedoch die Energieminister der Mitgliedstaaten über den Plan beraten.

Der Plan sieht folgende Maßnahmen vor:

Die Gasnachfrage soll verpflichtend bis 2023 um 15 Prozent gesenkt werden. Vorgesehen ist ab August bis Ende März eine freiwillige Reduktion durch den öffentlichen Sektor, die Wirtschaft und private Haushalte in den Mitgliedstaaten. Die Gewichtung der Reduktion bleibt den Mitgliedstaaten überlassen, die bis Ende September entsprechende nationale Notfallpläne vorlegen müssen. Der Fokus soll vor allem auf der Substitution von Gas durch andere Energieformen und Einsparprogrammen liegen. Sollte die Reduktion nicht erreicht wird, ruft die Kommission den „Unionsalarm“ aus, um mit einem Notfallinstrument verbindliche Einsparziele durchzusetzen. Ziel ist die Sicherung der Versorgung von Haushalten und systemrelevanten Nutzern wie Krankenhäusern, aber auch von Branchen, die Produkte herstellen und Dienstleistungen erbringen, die für die Wirtschaft, die Lieferketten und die Wettbewerbsfähigkeit der EU von zentraler Bedeutung sind.

Quelle: Städtetag Rheinland-Pfalz

Energiespartipps

Die Kosten für Strom steigen, das Gas wird knapp: Auf private Verbraucher kommen enorme Herausforderungen zu. Hier finden Sie eine Liste möglicher Energie-Sparmaßnahmen, die helfen können, die Kosten und den Verbrauch zu reduzieren. 

  • Strommessegeräte kostenlos ausleihen: Mit einem Strommessgerät können Sie zu Hause selbst den Verbrauch Ihrer elektrisch betriebenen Geräte messen. Ein durchschnittlicher Haushalt kann – ohne Komfortverlust – etwa 30 Prozent an Stromkosten einsparen. Die Stadtverwaltung verleiht kostenlos Strommessgeräte, die bei der Ermittlung des Einsparpotenzials helfen können.
  • Online-Tool zur Berechnung von Energiespeichern: Mit dem Autarky Rate Tool können Hausbesitzer herausfinden, welche Art von Investition in ein PV- und Batteriesystem für ihren Haushalt und ihr Energieverbrauchsverhalten sinnvoll ist. 
  • Bürger-Solarberatung: Ehrenamtliche Solarbürger aus der Region begleiten Sie auf dem Weg zur eigenen Solaranlage. Sie unterstützen Sie von der Potentialanalyse bis zur Inbetriebnahme Ihrer eigenen Solaranlage. 
  • Energieberatung im Rathaus: Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. bietet im Rathaus der Stadt Worms jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat kostenlose und anbieterunabhängige Energieberatungen an. Achtung: Hierfür ist eine vorherige Anmeldung erforderlich unter Tel. (0 62 41) 8 53 35 07. 

  • Energiekosten-Beratung: Die Energiekosten-Beratung im Rathaus steht speziell Menschen mit geringen Einkünften zur Verfügung. In den Gesprächen sollen Lösungen ermittelt werden, um eine so genannte Energiesperre zu vermeiden. Eine vorherige Anmeldung unter Tel. (0 62 41) 8 53 35 07 ist erforderlich. 

Wussten Sie schon...?

  • Sie kochen und braten am effizientesten,  wenn Töpfe und Pfannen auf der passenden Herdplatte stehen. Ein Deckel auf dem Topf spart ebenfalls Energie.

  • Warme Speisen sollten erst auf Zimmertemperatur abkühlen, bevor sie in den Kühlschrank gestellt werden.

  • Gute Nachrichten für Spülmuffel: Moderne Geschirrspüler sind sparsamer als das Spülen von Hand - vor allem dann, wenn sie voll beladen und im Eco-Modus betrieben werden.

  • Die optimale Kühlschrank-Temperatur liegt bei 7 ºC (auch im Hochsommer!), beim Gefrierschrank bei -18 ºC.

  • Apropos Gefrierschrank: Damit ein Gefrierfach richtig kühlt, muss es regelmäßig vom Eis befreit und abgetaut werden. Somit können zwischen 15 und 45 Prozent der Energiekosten eingespart werden.

  • Und noch mehr Elektrogeräte: Fernseher, Musikanlage, Konsole u.ä. verbrauchen auch im Standby-Modus Strom, deshalb empfiehlt es sich, sie vollständig auszuschalten. Dies gilt übrigens auch für technische Geräte im heimischen Büro.

  • Am Fernseher kann noch mehr Strom eingespart werden: Je heller der Bildschirm, desto höher der Verbrauch. Besonders für große Geräte empfiehlt sich der Eco-Modus, um Energie zu sparen. 

  • Laptops und Notebooks sind häufig energieeffizienter als Desktop-PCs. Sollte also eine Neuanschaffung bevorstehen, könnte dies die Entscheidung erleichtern. 

Für Unternehmen

Wormser Unternehmen steht die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (wfg) für die Stadt Worms mbH (wfg) als Ansprechpartner zur Verfügung: Kontakt

Konkrete Fördermöglichkeiten für von der Energiekrise betroffene Unternehmen aus dem Maßnahmenpaket der Bundesregierung finden Sie hier. Auch weitere Ansprechpartner und Beratungsservices sind dort aufgeführt.

Informationen der Stadt Worms

Hier finden Sie Informationen zu Maßnahmen der Stadt Worms sowie aktuelle Pressemitteilungen.

Als eine der ersten Energiespar-Maßnahmen hat die Stadt die Beheizung der Außenbecken im Heinrich-Völker-Bad eingestellt. Damit sollen zum einen die steigenden Energiekosten ausgeglichen, aber auch Energieressourcen eingespart werden. Lesen Sie hier mehr dazu

In der jüngsten Stadtratssitzung informierte Oberbürgermeister Adolf Kessel über bereits umgesetzte und mögliche weitere Energiesparmaßnahmen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Die Stadt Worms steht mit ihrer Wirtschaftsförderungsgesellschaft in Kontakt mit den Wormser Unternehmen. Einen ersten intensiven Austausch gab es bei einem Informationsabend im EWR-Kesselhaus. Lesen Sie hier mehr dazu.

Notfallvorsorge

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Selbst Vorsorge treffen

Es kann viele Gründe dafür geben, als privater Haushalt gerüstet und vorbereitet zu sein. Zu einem der großen aktuellen Themen gehört die Sorge vor einem so genannten Blackout. Darunter versteht man einen Versorgungszusammenbruch, also einen großflächiger Stromausfall, der eine große Anzahl von Menschen gleichzeitig betrifft. Daneben gibt es auch den so genannten "Brownout": Dies meint eine temporäre Unterbrechung der Stromversorgung, häufig lokal begrenzt. 

Wie wahrscheinlich ist es, dass es zu einem längeren Stromausfall kommt? Die Bundesregierung hält eine "stundenweise krisenhafte Situation im Stromsystem" im kommenden Winter für "sehr unwahrscheinlich", kann das Risiko allerdings nicht vollständig ausschließen. (Quelle: bundesregierung.de)

Wer für einen Stromausfall oder andere Versorgungsengpässe gerüstet sein möchte, findet auf der Seite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zahlreiche nützliche Tipps. Wenn der Strom ausfällt, sind Privathaushalte in fast allen Lebensbereichen betroffen: Das Licht lässt sich nicht mehr einschalten, die Heizung bleibt kalt, elektronische Geräte können nicht mehr benutzt werden (es sei denn, sie enthalten einen aufgeladenen Akku), das Leitungswasser bleibt aus, Bankautomaten, Tankstellen, Supermärkte etc. müssen ihre Dienstleistungen einstellen - nichts geht mehr. Mehr Informationen dazu finden Sie in der Informationsbroschüre des BKK "Stromausfall: Vorsorge und Selbsthilfe". Das BBK stellt außerdem eine "Checkliste" zur Verfügung, die einen Überblick über empfohlene Vorratshaltung gibt. 

Hinweis: Bitte helfen Sie auch älteren Menschen, die keinen Zugang zu digitalen Angeboten haben, da die gedruckten Versionen der Broschüren seit Längerem vergriffen sind und nicht absehbar ist, wann wieder Exemplare geliefert werden können. 

Die Stadt Worms trifft natürlich ebenfalls Vorsorge und rüstet auf, um im Falle eines Stromausfalls, Hackerangriffs, Anschlags, schweren Unwetters etc. die wichtigsten Elemente der Daseinsvorsorge weiter am Laufen halten zu können. Dazu gehören beispielsweise die Aufrechterhaltung von Notrufmöglichkeiten, Kommunikationswege der Einsatzkräfte (Feuerwehr) und Warn- und Informationsmöglichkeiten für die Bevölkerung (Sirenen, Lautsprecherdurchsagen etc). 

Bitte beachten Sie: Insbesondere dann, wenn für Sie oder Angehörige eine dauerhafte Stromversorgung lebensnotwendig ist (Stichwort Beatmungsgeräte im häuslichen Umfeld), sollten Sie Vorsorge treffen! 

Die Stadt ist in Ausnahmesituationen wie längeren Stromausfällen auf die Mithilfe und Eigenverantwortung der Bevölkerung angewiesen. 

OB Adolf Kessel informiert

(Inhaltlicher Stand: 25.07.2022
Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht bekannt, dass die Gaslieferungen durch Nord Stream 1 nochmals verringert werden würden.)

Bildcollage, sie zeigt Euro-Geldscheine, eine Gasherdflamme und ein Heizungsthermostat
Bildcollage, sie zeigt Euro-Geldscheine, eine Gasherdflamme und ein Heizungsthermostat

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