Mit großer Mehrheit hat der Wormser Stadtrat den aktualisierten Sanierungspläne des Heinrich-Völker-Bades zugestimmt, die Baugenehmigung liegt vor.
Die bereits vorgelegte Entwurfsplanung wurde um die Ergebnisse der durchgeführten baufachlichen Prüfungen der Aufsichts- und Dienstleistungs-direktion (ADD) und Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) ergänzt und in Teilbereichen angepasst und optimiert. Der Stadtrat erneuerte seine Zustimmung in der Wormser Stadtratssitzung am 16. November 2021 und stimmte dem Umbau und der Sanierung des Heinrich-Völker-Bades im Rahmen des Sonderprogramms „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ mit großer Mehrheit bei nur einer Erhaltung zu . Vor der Realisierung des Großprojektes galt es unter anderem diese verfahrensrechtliche Hürde zu bewältigen – nun kann es endlich losgehen, seit Anfang des Monats liegt der Freizeitbetriebe Worms GmbH zudem die Baugenehmigung vor.
Die Schwimmhalle des Heinrich-Völker-Bades wird um ein multifunktionales Lehrschwimmbecken erweitert werden. Der Gebäudetrakt, auf dem das marode Warmwasseraußenbecken untergebracht war, wird durch einen Neubau ersetzt werden, in dem das neue Lehrschwimmbecken seinen Platz finden wird. Weiter wird der prägnante Stelzenbau, der auch von der Alzeyer Straße aus von außen einsehbar ist, reaktiviert: Auf der Fläche entsteht im Rahmen der Baumaßnahme ein barrierefreier und moderner Umkleidetrakt mit neuen Sanitäranlagen.
Eine der wichtigsten Neuerungen zur Entwurfsplanung sieht nun vor, dass der Kleinkinderbereich mit seinem Kinderplanschbecken einen neuen Standort im neuen Erweiterungsbau finden wird. Das ursprünglich zum Erhalt vorgesehene Kinderplanschbecken muss vollständig zurückgebaut werden, da unterhalb des Bestandbeckens Feuchteschäden festgestellt wurden und auch die Wassertechnik altersbedingt erneuert werden müsste. Die Schadensbehebung und der Erhalt an gewohnter Stelle sind wirtschaftlich nicht sinnvoll abzubilden. Im Rahmen der Neuplanung hat der für viele Familie wichtige Kleinkinderbereich zur spielerischen Wassergewöhnung einen neuen Standort gefunden.
Das bisherige Planschbecken wird vollständig zurückgebaut, ebenso der Wintergarten – dies wird es ermöglichen die Schwimmbadfassade wieder auf eine einheitliche Ebene zu bringen. Wandscheibe und Dachverglasungen ermöglichen dann an dieser Stelle den Zugang zur neu angeschlossenen Badehalle.
Mit den Sanierungsarbeiten soll es nach Ende der Freibadsaison im nächsten Jahr sichtbar losgehen, Ende August oder September 2022, wenn die Baustellen eingerichtet und die ersten Abbrucharbeiten beginnen werden. Doch auch bisher gab es genug zu tun für das Planungsteam, Bauzeitenpläne mussten aktualisiert und die Bauabschnittsbildung fixiert werden, damit die verschiedenen Gewerke aufeinander abgestimmt arbeiten werden können“, erläutert Dipl. Ing. Ursula Awenius-Regente, Mitarbeiterin der Freizeitbetriebe Worms GmbH den groben zeitlichen Ablauf.
Die Maßnahme muss in einem engen zeitlichen Rahmen, bis Dezember 2025, abgeschlossen sein. Bei der Umsetzung des Projektes darf es zu keiner förderschädlichen Verzögerung im Bauablauf kommen und die erforderlichen Interimsmaßnahmen müssen wirtschaftlich darstellbar sein. Badleiterin Ines Szimm versucht in Abstimmung mit dem Planerteam alles, um durchgehend einen Schwimmbetrieb zu ermöglichen und genügend Wasserzeiten für die Schwimmsportvereine und das Schulschwimmen bereit zu halten.
„Der Umbau und die Sanierung des Heinrich-Völker-Bades stellt eines der wichtigsten Projekte im Bereich der Daseinsvorsorge in Worms dar“, betont Timo Horst, seit 1. November 2021 zuständiger Dezernent für die Freizeitbetriebe und als Nachfolger von Uwe Franz wird auch er die Maßnahme mit großem Engagement vorantreiben. Das Heinrich-Völker-Bad erhält die höchste Einzelfördersumme in Höhe von insgesamt 10,755 Mio. Euro im gesamten Programm, von dem nicht nur die Wormser Bürger profitieren werden. Sie wertet das direkte Umfeld auf und stärkt es für die Zukunft. Weiter wird der Schwimmstandort Worms als solches gefestigt und seine zentrale Rolle als Bezirksstützpunkt des Südwestdeutschen Schwimmverband (SWSV), an dem regelmäßige Trainingsmaßnahmen von Kaderschwimmern stattfinden, weiter ausgebaut. Die grundsätzliche barrierefreie Ausgestaltung des gesamten Bades soll die Teilhabe aller an dieser Sportstätte ermöglichen.