Zum 20-jährigen Jubiläum der bereits ausgebuchten Ferienspiele in den Wormser Museen wird ein "Best of"-Programm angeboten.
Eintauchen in den Alltag von römischen Jugendlichen, auf den Spuren von Richard Löwenherz wandeln oder hinter die Kulissen eines Museumsbetriebs schauen: Seit mittlerweile 20 Jahren können Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 11 Jahren bei den regelmäßig stattfindenden Ferienspielen der Wormser Museen Geschichte spielerisch und altersgerecht erleben. Zum Jubiläum gibt es im Rahmen der bereits ausgebuchten Herbstferienspiele vom 15. bis 17. Oktober ein „Best of“ der beliebtesten Themen der letzten Jahrzehnte.
Olaf Mückain, der Wissenschaftliche Leiter des Museums Andreasstift sowie des Nibelungenmuseums und Kurator des Museums Heylshof, war es, der 2004 das Erfolgsformat im Nibelungenmuseum initiierte. Mückain: „Es ging darum, das Haus zu öffnen und gerade jungen Menschen einen anderen Zugang zu den Museumsthemen zu ermöglichen. Spielerisch und mit Spaß, aber trotzdem auf einem inhaltlich hohen Niveau.“
Für die Umsetzung fand er in der Mitarbeiterin Isabell Schärf-Miehe die perfekte Projektpartnerin, die mit ihrem Team bis heute das Herz des Ferienprogramms ist und die Ferienspiele seit vielen Jahren auch verantwortet. Das Motto der ersten Ferienspiele im Nibelungenmuseum lautete übrigens „Ritter, Mensch, Edelfräulein“.
Dass das Konzept aufgeht, beweisen nicht nur die Auslastungszahlen der oft ausgebuchten Programme, sondern auch die vielen „Wiederholungstäter“. Und nicht nur das: Nicht wenige ehemalige Ferienkinder halten über Jahre die Verbindung zum Museumsteam und kehren als Betreuer oder sogar als Workshopleiter zurück. Isabell Schärf-Miehe: „Das macht uns natürlich glücklich, wenn man sieht, was man bei den Kindern und Jugendlichen bewegt. Und wenn dann sogar jemand am Ende beruflich in die Museumsrichtung geht, ist das wie ein Ritterschlag für uns.“
Drei bis fünf Tage dauern die Ferienspiele immer je nach Jahreszeit. Nicht nur Wormser Kinder, sondern auch viele aus der Region nutzen das Angebot. Aufgrund der vielen immer wiederkehrenden Teilnehmer ist für das Museumsteam Kreativität bei der Themenfindung gefragt: Zu oft darf man Konzepte nicht wiederholen, sonst würde es ja langweilig werden.
Die Themen orientieren sich soweit möglich an den Wormser Kultur- und Museumsprofilen, greifen aber auch immer mal wieder aktuelle Anlässe auf. So gab es passend zur Kultursommer-Eröffnung 2009 in Worms unter dem Motto „Cool Britannia“ ein passendes Angebot oder anlässlich der Nibelungen-Festspiele 2010 das Motto „Viva Federico. Der Stauferkaiser Friedrich II“. Mittlerweile wurden schon Ferienspiele in allen vier Wormser Museen angeboten.
Wenn das Motto feststeht, startet für das Team um Isabell Schärf-Miehe ein oft intensiver Vorbereitungsprozess: Wohin kann der Tagesausflug gehen, der fester Bestandteil jeder Ferienwoche ist? Wie kann man das Thema spielerisch oder künstlerisch aufbereiten? Wer kann als Experte hinzugezogen werden? Und natürlich: Wie kann die traditionelle Abschlussvorführung für die Eltern am letzten Tag gestaltetet werden? Während der Ferienspiele kümmern sich dann meist fünf Personen um die durchschnittlich 30 Ferienspielkinder.
Insgesamt nahmen in den letzten 20 Jahren mehr als 1600 Kinder und Jugendliche an den Ferienspielen teil. Sogar 2020 in Coronazeiten wurde ein Online-Angebot auf die Beine gestellt.
Seit rund 15 Jahren wird das museumspädagogische Angebot der Wormser Museen unter dem Titel „museum live“ gebündelt und vermarktet. Neben den regelmäßigen Ferienspielprogrammen gibt es mittlerweile ein offenes „Museumskids“-Programm sowie eine breite Palette von Angeboten für Schulklassen, Jugendgruppen und Kindergeburtstage.
Mehr Informationen zum museumspädagogischen Angebot der Wormser Museen: