Am 30. April findet der nächste hybride Vortrag mit Prof. Dr. Andreas Lehnertz im Rahmen der Vortragsreihe „SchUM Insights“ statt.
Ein bis heute oft vernachlässigtes und von Stereotypen belastetes Thema ist „Juden und Handwerk im mittelalterlichen Reich“: Während Handel und Geldleihe von Jüdinnen und Juden gut dokumentiert sind, wurde das Handwerk bisher kaum beachtet – aber warum? Welche Handwerksberufe ergriffen Jüdinnen und Juden? Wie war ihr Verhältnis zu den christlichen Zünften und lassen sich antijüdische Muster erkennen?
Der Historiker Andreas Lehnertz widmet sich diesen Fragen und beleuchtet die bisher wenig erforschte große Bandbreite jüdischer Handwerkstätigkeit im Mittelalter in einem hybriden Vortrag am 30. April im Landesmuseum Mainz. Er richtet dabei sein besonderes Augenmerk auf die bedeutenden SchUM-Gemeinden Speyer, Worms und Mainz, die seit dem Mittelalter als Zentrum des aschkenasischen Judentums gelten.
Lehnertz ist ein ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet: Er ist Juniorprofessor für Mittelalterliche Geschichte mit Schwerpunkt in der Jüdischen Geschichte an der Universität Trier, seine Forschungsschwerpunkte reichen von der Siegelkunde über Altjiddisch bis hin zu Ritualobjekten und jüdischer Delinquenz. Derzeit arbeitet er an seinem zweiten Buch zum Thema „Jüdische Handwerksleute im mittelalterlichen Aschkenas“.
Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe „SchUM Insights“ des SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz e.V., die sich den vielfältigen Facetten des jüdischen Erbes in Deutschland und der Geschichte der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz widmet. Der Vortrag findet in Kooperation mit dem Landesmuseum Mainz – Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – statt.