Die Stadt Worms arbeitet derzeit intensiv an einem Konzept zur kommunalen Wärmeplanung, das laut gesetzlicher Vorgabe bis spätestens 2028 vorliegen muss. Seit dem 1. April ist Nico Lörsch neuer Projektleiter Stadtentwicklung in der Abteilung Stadtplanung und Bauaufsicht.
Er war zuvor bei der Stadtverwaltung Wiesbaden sowie in einem privaten Planungsbüro tätig. „Wir freuen uns, dass wir Nico Lörsch für diese verantwortungsvolle Aufgabe gewinnen konnten. Er bringt viel Erfahrung mit und wird sich schwerpunktmäßig der kommunalen Wärmeplanung widmen“, so Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst.
Aktuell arbeitet Lörsch an der Ausschreibung zur Beauftragung eines Fachbüros und steht hierzu im engen Austausch mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz und dem Kompetenzzentrum Wärmewende in Halle. Auch Gespräche mit anderen Kommunen wie Kaiserslautern, Neustadt und Alzey, die in diesem Bereich bereits weiter fortgeschritten sind, sollen helfen, von bestehenden Erfahrungen zu profitieren. Ziel ist es, die Ausschreibung bis zum Sommer auf den Weg zu bringen und den Auftrag bis Ende des Jahres zu vergeben. Zurzeit laufen zudem Gespräche mit dem Land zur Klärung der Förderkulisse.
Die kommunale Wärmeplanung gilt als zentrales Instrument zur Erreichung der Klimaziele, da rund die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs auf das Heizen und die Warmwasserbereitung entfällt. Das geplante Konzept soll Bürgerinnen und Bürgern, Eigentümern, Gewerbetreibenden und Unternehmen eine Orientierung geben, welche Form der Energieversorgung in ihren Stadtteilen künftig sinnvoll und machbar ist – sei es durch Fernwärme, industrielle Abwärme oder individuelle Lösungen.
Horst betonte, dass die Stadt großen Wert auf Transparenz und Bürgerbeteiligung lege. Es sei vorgesehen, die Bevölkerung frühzeitig zu informieren und einzubinden. Auch die Idee, Bürgerenergiegenossenschaften zu gründen, werde geprüft. Eine zusätzliche Institution wie einen Klimabeirat sieht er jedoch skeptisch: „Wir haben bereits viele Gremien. Es ist wichtig, Prozesse effizient zu gestalten.“
Ein Vorschlag aus dem Gespräch fand besonderes Interesse: In einem Stadtteil mit älterem Gebäudebestand ein Pilotprojekt zu starten, um dort beispielhaft Maßnahmen der Wärmewende zu erproben. Bereits heute werde bei städtischen Bauvorhaben und in neuen Baugebieten auf Klimaneutralität geachtet, so Timo Horst.
Mit der personellen Verstärkung durch Nico Lörsch und den geplanten Schritten zeigt sich: Die kommunale Wärmeplanung ist in Worms auf einem klaren Kurs – mit dem Ziel, fundierte und umsetzbare Lösungen für eine klimafreundliche Energiezukunft zu entwickeln.