Bestände Stadtarchiv
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Bestände und Recherche des Stadtarchivs Worms

Bestände Stadtarchiv
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© Fotograf/Urheber: Stadtarchiv Worms

Das Stadtarchiv verfügt über reiche und vielfältige Bestände. Die wertvollen Archivalien, unmittelbare Zeugnisse der Geschichte der Stadt und der Region, reichen von mittelalterlichen Urkunden über Amtsbücher und Akten aus den Jahrhunderten zwischen dem späten Mittelalter und der heutigen Zeit bis hin zu "neuen" Medien wie Filmen, Plakaten und Fotografien.

Die Bestände umfassen:

  • Der wichtigste ältere Bestand (reicht etwa bis 1800) ist das um 1885 von Heinrich Boos neu geordnete Reichsstädtische Archiv. Es umfasst etwa 2800 Urkunden (11. - 19. Jh., Abt. 1 A) und mehr als 2000 Aktenbände des 15. bis 19. Jahrhunderts sowie Chroniken, Kopiare und Protokollbücher (Abt. 1 B), darunter die vollständig erhaltene Serie der Ratsprotokolle seit 1689 aus der reichsstädtischen Epoche der Stadtgeschichte.

  • Die daran anschließenden städtischen Akten bestehen aus Schriftgut der französischen Zeit (Munizipalität, 1792-1814, Abt. 2), der Zugehörigkeit zum Großherzogtum bzw. Volksstaat Hessen (1816-1945, Abt. 5), diverser Sonderverwaltungen (Polizei, Gewerbe, Wohnungswesen etc. ) und den Nachkriegsjahren (Abt. 6).

  • Das Herrnsheimer Archiv der Kämmerer von Worms genannt von Dalberg enthält etwa 800 Urkunden (seit der Mitte des 13. Jhs.), eine Plansammlung sowie einen umfangreichen Aktenbestand aus der Zeit vom 16. bis ins 19. Jahrhundert (Abt. 159).

Herrschersiegel König Heinrichs IV. (1056-1106) an der Urkunde für die Wormser vom 18.1.1074 (Foto 2020: Stefan Blume, Worms) Siegel-1074-9623-5250, Stadtarchiv Worms
Herrschersiegel König Heinrichs IV. (1056-1106) an der Urkunde für die Wormser vom 18.1.1074 (Foto 2020: Stefan Blume, Worms) Siegel-1074-9623-5250, Stadtarchiv Worms
  • Die Archive der eingemeindeten Vororte Abenheim, Heppenheim, Herrnsheim, Hochheim, Ibersheim, Leiselheim, Neuhausen, Pfeddersheim (frühere Reichsstadt, umfangreicher und vielfältiger Bestand), Pfiffligheim, Rheindürkheim, Weinsheim und Wiesoppenheim sowie die hier deponierten Archive der 14 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinden Eich und Monsheim aus dem rheinhessischen Umland der Stadt ergänzen das städtische Schriftgut.

  • Insbesondere für Familienforscher wichtige Quellen sind die in das späte 16. Jahrhundert zurückreichenden Kirchenbücher und die Zivilstandsregister der Zeit von 1798 bis 1875. Ihre Benutzbarkeit wird durch Namensregister erleichtert.

  • Vielfältig sind die im Stadtarchiv deponierten Nachlässe für die Stadt wichtiger Persönlichkeiten (darunter zu Wormser Komponisten und der Familie von Heyl sowie ihren Werken der Lederindustrie), Schriftgut von Vereinen, Firmen, Stiftungen, Schulen und Verbänden sowie verschiedene Sammlungen (Wormser Zeitungen, zeitgeschichtliche Unterlagen, Judaica, Plakate, Karten, audiovisuelle Quellen, Graphische Sammlung etc.).

  • Das mehr als 500.000 Negative umfassende Fotoarchiv geht in seinen Ursprüngen auf Fotografennachlässe zurück und wächst wie die anderen Bestände stetig an.

Ausführliche Bestandsinformationen bietet die Archivdatenbank.

Für Ihre Recherche stehen zur Verfügung:

1. Findmitteldaten und Bestandsinformationen

1.1 Findbuch.net

Findbuch.net ist das Online-Recherchetool von Augias.
Unter www.stadtarchiv-worms.findbuch.net finden Sie detaillierte Ansichten von und Recherchemöglichkeiten in den Bestandseigenschaften. Außerdem bietet das System Zugriff auf in regelmäßigen Abständen aktualisierte Erschließungsdaten zu den verzeichneten, nicht für die Nutzung gesperrten Archivbeständen (einschließlich der Daten der Fotobestände). Es bildet gut 220 der derzeit 260 Archivabteilungen mit etwa 140.000 Verzeichnungseinheiten (Stand April 2020), davon ca. 23.000 Verzeichnungseinheiten der Fotoabteilung ab. Zurzeit sind zudem etwa 3.700 Digitalisate aus der Postkartensammlung (Abt. 209) online einsehbar.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Archivalien per E-Mail für die Einsichtnahme im Lesesaal zu bestellen.

1.2 Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) bzw. Archivportal-D

Die Deutsche Digitale Bibliothek
(DDB, Startseite: www.deutsche-digitale-bibliothek.de ) eröffnet freien Zugang zum kulturellen und wissenschaftlichen Erbe Deutschlands, also zu Millionen von Büchern, Archivalien, Bildern, Skulpturen, Musikstücken und anderen Tondokumenten, Filmen und Noten. Als zentrales nationales Portal vernetzt die DDB die digitalen Angebote aller deutschen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen miteinander.

Innerhalb der DDB bietet das Archivportal-D (Startseite: www.archivportal-d.de ) einen spartenspezifischen Zugang zu Archivdaten von Archiveinrichtungen aus ganz Deutschland. Bereitgestellt werden archivische Erschließungsdaten und digitales Archivgut, wobei die Datenbasis der DDB genutzt wird.

Das Stadtarchiv Worms nimmt seit Ende 2014 teil und ist zurzeit mit gut 194.000 Objekten (=Verzeichnungseinheiten aus der Archivdatenbank, Stand Dez. 2023) vertreten. Eine Ergänzung der bereitgestellten Verzeichnungsinformationen um Digitalisate bzw. ein weiterer Ausbau des Angebots ist geplant.

Hier gelangen Sie zu den Daten des Stadtarchivs Worms in der DDB bzw. im
Archivportal-D:

2. Urkundendigitalisate

 Digitale Urkundenbestände

Die im Jahre 2011 unter Beteiligung an einem Programm der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) digitalisierten Urkundenbestände des Stadtarchivs stehen im virtuellen Archiv Monasterium.net für die Zeit bis um 1600 weitgehend zur Recherche zur Verfügung:

Urkundendigitalisate

Bis heute grundlegend für die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Wormser Geschichte des Mittelalters sind die beiden Bände des Wormser Urkundenbuches durch Heinrich Boos aus den Jahren 1886 (Bd. 1, 627 bis 1300) und 1890 (Bd. 2, 1300 bis 1400), unterstützt durch die Familie von Heyl. Die Bände wurden von der UB Heidelberg komplett digitalisiert und sind so bequem nutzbar:

Urkundenbuch Band 1 (627-1300)

Urkundenbuch Band 2 (1301-1400)

Der dritte Band der von Boos im Jahr 1893 herausgebrachten Wormser Chroniken und Annalen (Monumenta Wormatiensia) liegt ebenfalls digital vor:

Monumenta Wormatiensia

Ebenfalls durch die Familie von Heyl gefördert wurde die Herausgabe des Urkundenbuchs der Stadt Pfeddersheim, bearbeitet von Daniel Bonin. Für die Beschäftigung mit der Geschichte der ehemaligen Reichsstadt ist die fast 400 Seiten umfassende Publikation von Urkunden und Quellen des 14. bis 18. Jahrhunderts grundlegend. Sie steht im rheinland-pfälzischen Digitalisierungsportal dilibri zur Verfügung:

Urkundenbuch der Stadt Pfeddersheim

3. Wormser Zeitungen (1838-1876, 1893-1907)

Digitalisate der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt (ULB)

Im Jahre 2010 hat die Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt mit finanzieller Hilfe des Wormser Stadtarchivs die nur dort so fast vollständige Serie der Wormser Zeitung für die Jahre 1838 bis 1876 digitalisiert. Durch diese Kooperation ist eine höchst wichtige Quelle zur Geschichte der Stadt zwischen dem Vormärz und den ersten Jahren nach der Reichsgründung unmittelbar zugänglich.

Wormser Zeitung 1838 - 1876

Zudem hat die Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt das Wormser Tageblatt der Jahre 1893 bis 1907 digitalisiert ins Internet gestellt:

Wormser Tageblatt 1893-1907

Im Rahmen der Vorbereitungen zu den Aktivitäten rund um das Thema "100 Jahre Erster Weltkrieg" wurden die auf Mikrofilm vorliegenden Bände der Wormser Zeitung 1914 bis 1918 digitalisiert und nach Kalenderwochen als PDF zusammengefasst:

Wormser Zeitung 1914-1918

Zusätzlich sind im Stadtarchiv einige weitere Zeitungsbände digital einsehbar. Weitere Digitalisierungen werden derzeit vorbereitet. Informationen zu den im Stadtarchiv verwahrten Zeitungen insgesamt finden Sie in der Datenbank unter Abt. 228.

4. Dokumentation "Die Wormser Juden 1933 bis 1945"

 Dokumentation von Annelore und Karl Schlösser

5. Personenverzeichnisse und Namenslisten

5.1 Kriegsgefallenenliste für Worms 1914-1918

(mit Nachträgen bis ca. 1930), Stadtarchiv Worms, Abt. 5 Nr. 7602

Grundlage ist eine Kladde des Wormser Standesamts mit alphabetisch und innerhalb der Buchstaben chronologisch geordneten handschriftlichen Einträgen der Gefallenen des 1. Weltkriegs (Vorname und Name) unter Verweis auf den Eintrag in das Sterberegister. Das Buch mit 1268 Namen diente vermutlich als Recherchehilfsmittel für standesamtliche Nachforschungen und Eintragungen.
Die Liste wurde in eine Excel-Tabelle übertragen und auf Basis der Standesamtsregister (Abt. 12) der Jahre 1914-1918 erweitert um: Gefallendatum, Sterbeort, Alter, Geburtsort, Beruf und Regiment/Rang, Wohnort.

5.2. Auswanderverzeichnisse (ca. 1800 bis 1933)

Stadtarchiv Worms, Abt. 30 Nr. 44-54

Stadtarchiv Worms, Abt. 5 Nr. 1115-1137

In den 1970er Jahren wurde im Zuge der vorläufigen Erschließung der Akten von Abt. 30 (Kreisamt Worms) in maschinenschriftlicher Form auch eine Namensliste angelegt über die Entlassungen aus dem hessischen Staatsverband bzw. Auswanderungen (aus Worms und den drei 1898 eingemeindeten Orte Hochheim, Neuhausen, Pfiffligheim). Der Schwerpunkt der Überlieferung liegt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Anfang 2014 wurde diese Liste als Excel-Liste erfasst; sie umfasst 929 Namen von Personen, zu denen in den Akten weitere Informationen enthalten sind.

Im November 2016 wurde eine weitere Namensliste der Auswanderer aus Abt. 5 erfasst, es handelt sich um 835 Einträge, die 23 städtischen Akten aus dem 19. Jahrhundert dazu enthalten weitere Hinweise.

5.3. Akten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (Nachlässe, Erbschaften, Versteigerungen, Kauf- und Verkaufsangelegenheiten), 18. Jahrhundert

Stadtarchiv Worms, Abt. 48, Gemeindearchiv Abenheim und Abt. 49, Gemeindearchiv Pfeddersheim

Für die beiden 1969 nach Worms eingemeindeten Orte Pfeddersheim (Kurpfalz) und Abenheim (Dalberg) liegen in den Archivbeständen der beiden Gemeindearchive aufschlussreiche Unterlagen der freiwilligen Gerichtsbarkeit vor allem aus dem 18. Jahrhundert vor, darunter Nachlassinventare, Erbschaften, Versteigerungen, Kaufangelegenheiten und Vormundschaften.

Die zusammen mehr als 1300 Akten (mehr als 900 für Abenheim, ca. 450 für Pfeddersheim) wurden bis 2016 intensiv erschlossen und stehen der Forschung weit über personengeschichtliche Fragestellungen hinaus zur Verfügung.

5.4. Namenserfassung der Gesuche um Bürgeraufnahme im Bestand Abt. 5 (Stadtverwaltung 1815-1945) für den Zeitraum ca. 1795 bis 1905

3168 Namenseinträge aus Akten Stadtarchiv Worms, Abt. 5 Nr. 1034 bis 1082, erstellt auf Basis älterer hs. Verzeichnisse unter Abgleich mit den Originalunterlagen, August 2017

5.5 Verzeichnis der Bewohner der Stadt Worms

5.6. Gesuche um Bürgeraufnahme (1782 – 1798)

6. Adressbücher

Digitalisierte Adressbücher von 1818 bis 1933

Die Links zu den digitalisierten Ausgaben der Adressbücher - bisher 13 Bände zwischen 1818 und 1933 - finden Sie im Abschnitt

7. Rechenschaftsberichte der Stadtverwaltung

 Rechenschaftsberichte von 1883/84 bis 1897/98 sowie 1913 & 1927

Seit Dezember 2014 stehen die Rechenschaftsberichte der Stadtverwaltung von 1883/84 bis 1897/98, ergänzt um die Berichte 1913 & 1927 über das Projekt "dilibri" des Landesbibliothekszentrums Koblenz online zur Verfügung. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt

8. Die Inschriften der Stadt Worms

Inschriften bis zur Stadtzerstörung 1689

Im Kooperationsprojekt Deutsche Inschriften Online steht Band 29 der Reihe "Die Deutschen Inschriften" zur Verfügung: Die Inschriften der Stadt Worms, gesammelt und bearbeitet von Rüdiger Fuchs, Wiesbaden 1991. Insgesamt wurden in dieser Edition 750 Inschriften bis zur Stadtzerstörung 1689 erfasst.

9. Städtisches Eidbuch des 15. Jahrhunderts

Städtisches Eidbuch des 15. Jahrhunderts

Zu den bedeutendsten städtischen Quellen des späten Mittelalters im Wormser Stadtarchiv gehört mit dem ‚Eidbuch‘ ein 124 Blatt umfassender Pergamentkodex, den das Archiv 2021 neu zugänglich gemacht hat.

Wie in anderen bedeutenden mittelalterlichen Städten hatte der Wormser Stadtrat um 1400 die Bemühungen um schriftliche Fixierung von Rechtstexten durch Anlage eines Stadtbuches für juristische und Verwaltungszwecke forciert. Die Eintragungen reichen bis in das 16. Jh.; das Dokument (Abt. 1 B Reichsstädtisches Archiv Nr. 23) wurde 2015 digitalisiert und konnte jetzt durch Frau Viktoria Köllner (Beltheim/Heidelberg) als einer kompetenten Wissenschaftlerin erstmals inhaltlich erschlossen und beschrieben werden.

Das Amtsbuch enthält vor allem Verzeichnisse der durch Amtsträger, Zunftangehörige oder Wormser Bewohner zu leistenden Eidestexte, daneben Verordnungen, Urkundenabschriften und punktuell offizielle Aufzeichnungen betreffend den Streit des Rates mit Bischof bzw. Geistlichkeit.

Die Regesten samt Einleitung, Registern und einer Auswahl von Abbildungen finden sich seit Ende 2021 auf dem Server der Universitätsbibliothek Heidelberg als elektronische Ressource (pdf, 164 S.).

Regesten des Wormser Eidbuches (Stadtarchiv Worms Abt. 1 B 23) Eine Quelle zur Geschichte der Stadt Worms im 15. und frühen 16. Jahrhundert bearb. von Viktoria Köllner u. Gerold Bönnen, Worms 2021

DOI: 10.11588/heidok.00030861 - URN: urn:nbn:de:bsz:16-heidok-308616 ?

URL: http://www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/30861

10. Straßenumbenennungen 1947-1972

Zusammenstellung der vom Stadtrat beschlossenen Umbenennungen von Straßen März 1947 bis Dezember 1972 sowie Benennungen neuer Straßen

Die Zusammenstellung erfolgte 2021/22 durch Auswertung der Ratsprotokolle der Jahre 1947 bis 1972 (StadtA Wo Abt. 6-R) und dokumentiert neben den aus politischen oder praktischen (Eingemeindungen 1969) erfolgten Umbenennungen von Straßen im Stadtgebiet auch die Neubenennung von Straßen.

11. Chartularium Wormatiense

 Kopialbuch des Domkapitels aus dem 12. Jahrhundert

Das in der Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover verwahrte Kopialbuch des Domkapitels aus der Mitte des 12. Jahrhunderts zählt zu den wichtigsten Wormser Geschichtsquellen des Hochmittelalters; es enthält vor allem Abschriften von Urkunden und wurde 2020 digital zugänglich gemacht, vgl.

(Abruf 27.07.2020)

12. Werkverzeichnis Gustav Nonnenmacher

Werke von Gustav Nonnenmacher

Zum 2015/16 abschließend verzeichneten Künstlernachlass Gustav Nonnenmacher (Abt. 170/49) wurde von Frau Ulrike Arnold-Nonnenmacher gemeinsam mit dem Archiv ein Verzeichnis erstellt, das einen

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