Geschichte Stadtarchiv
Geschichte Stadtarchiv

Geschichte des Stadtarchivs Worms

Die bis in das Mittelalter (die älteste erhaltene Urkunde stammt aus dem Jahre 1074) zurückreichenden Archivalien der ehemaligen Bischofs- und Reichsstadt haben, wie die Geschichte der Stadt insgesamt, ein sehr wechselvolles Schicksal erlebt.

Worms nach der Stadtzerstörung 1689
Worms nach der Stadtzerstörung 1689
© Stadtarchiv Worms Abt. M Nr. M10196, Fotograf/Urheber: Zeichnung von Peter Hamman

Verluste bei der Stadtzerstörung

Insbesondere die Stadtzerstörung von 1689 brachte den Verlust wertvoller Bestände mit sich. Während die städtische Überlieferung vor allem im Bereich der Urkunden die Zeitläufte relativ unbeschadet überstanden hat, wurden die Archivalien der alten geistlichen Institutionen in alle Richtungen verstreut; sie finden sich heute in einer großen Zahl von staatlichen Archiven, vor allem dem Hessischen Staatsarchiv Darmstadt.

Sichtung und Neuordnung

Eine umfassende Sicherung und Neuordnung der im Archivgewölbe des Bürgerhofes untergebrachten und zwischenzeitlich immer wieder ausgelagerten Bestände gelang nach zahlreichen gescheiterten Anläufen erst am Ende des 19. Jahrhunderts. Der Baseler Professor Heinrich Boos unternahm seit 1880 mit finanzieller Unterstützung des Lederfabrikanten und Reichstagsabgeordneten Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim eine für die älteren Bestände bis heute gültige Neuordnung. Daneben gab er die Urkunden und Chroniken der Stadt in einem dreibändigen Werk heraus und verfaßte eine vierbändige Stadtgeschichte.

Reichsstädtisches Archiv
Reichsstädtisches Archiv

Umzug ins Raschi-Haus

Nach den erneuten Verlusten (vor allem bei jüngeren Akten der Stadtverwaltung) zu Beginn des Jahres 1945 war der größte Teil der Dokumente zunächst wieder am alten Standort und im Haus der Kulturinstitute (heute Standort der Stadtbibliothek) untergebracht. Im Jahre 1982 erfolgte der Umzug der meisten Bestände - von Außenstellen abgesehen - in das Raschi-Haus.

Ab 1996 erfolgte eine neue Festlegung der inneren Beständegliederung (Tektonik) und eine klarere Abgrenzung der Bestände untereinander.

Seit dem Jahre 2000 verfügt das Archiv in vier Gebäuden der Stadtverwaltung über Räume zur Lagerung der Archivalien. Im Jahre 2005 wurde das Magazin im Raschi-Haus klimatisiert, eine wichtige Maßnahme zur Bestandserhaltung. Eine Reihe wichtiger Nachlässe und anderer Bestände konnten in den letzten Jahren erworben und verzeichnet werden. Das Stadtarchiv bemüht sich um die weitere Erschließung seiner noch unverzeichneten Bestände.

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