Haus zur Münze, Stadtbibliothek, an einem Markttag
Geschichte der Stadtbibliothek Worms
Seit mehr als 130 Jahren gibt es in Worms Bibliotheken. Blicken Sie mit uns zurück auf eine wechselvolle Geschichte, geprägt von großzügigen Schenkungen, Verlusten & Wiederaufbau sowie - immer wieder - zeitgemäßen Erweiterungen und Ergänzungen.
Cornelianum um 1945
Daten und Fakten:
1878 Einrichtung der Bücherei des Volksbibliotheksvereins im alten Schulhaus am Markt
1879 Gründung des Altertumsvereins Worms
1882 Dr. August Weckerling Betreuer der Sammlungen des Paulusmuseums im ehemaligen Paulusstift
1883 Max Heyl stiftet der Paulusbibliothek die Luther-Bibliothek (damals 489 Titel)
1884 Ausstellung der Sammlung alter Wormser Drucke (16./17. Jh.) im Paulusmuseum
1894 Erwerbung der Kant-Bibliothek (Sammlung fast sämtlicher Erstausgaben der Werke von Immanuel Kant)
1902 Gründung der Stadtbibliothek Worms; Einrichtung einer Bücher- und Lesehalle in der ehemaligen Dechaneikaserne (heute Standort der Jugendherberge)
1906 Der Altertumsverein schenkt der Stadt Worms die Paulusbibliothek (etwa 50.000 Bände - hauptsächlich Geschichte, Altphilologie, Germanistik, Theologie, Medizin); Ausbau der wissenschaftlichen Bibliothek vor allem durch private Stiftungen und Schenkungen
1911 Geschenk von über 6.000 Bänden aus dem Dublettenbestand der Großherzoglichen Hofbibliothek in Darmstadt
1920 August Weckerling tritt als Bibliotheksleiter zurück. Seit dem Ersten Weltkrieg musste er die Bibliothek ohne Hilfskräfte und Neuanschaffungsmittel führen.
1921 Dr. Friedrich Maria Illert Bibliotheksleiter; Erweiterung des Lesesaales und des Zeitschriftenbestandes
1924 Neukatalogisierung nach den Preußischen Instruktionen, die mit zwei bibliothekarischen Fachkräften nur schleppend vorankommt. Zulassung zum Leihverkehr der deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken.
1925 Einführung von Benutzungsgebühren
1926 Überlanddienst der Stadtbibliothek für das südliche Rheinhessen und das Ried mit einem Ford-Lieferwagen (gestiftet von den Lederwerken Doerr & Reinhart)
1928 Schließung des Zeitungssaales
1929 Einstellung des Überlanddienstes in der Weltwirtschaftskrise
1935 Eröffnung der wissenschaftlichen Stadtbibliothek (mit 150.000 Bänden) in der Villa Bergkloster (Stiftung Fritz Reinhart van Gülpen - Gelände des heutigen EWR)
1939 Auslagerung des wertvollen Buchbestandes in auswärtige Depots
1945 Zerstörung der Villa Bergkloster und der Bücher- und Lesehalle in der Dechaneikaserne (Verlust von 110.000 neueren wissenschaftlichen Werken und der kompletten öffentlichen Bücherei)
Kurz nach Kriegsende Beginn des behelfsmäßigen Betriebes der Stadtbibliothek im Andreasstift mit den im Krieg ausgelagerten Beständen (80.000 Bände).
1947 Wiedereröffnung der Volksbücherei in Räumen der Festhausgaststätte - Grundbestand: 3.000 Bände der Bibliothek der Kasino- und Musikgesellschaft
1953 Volksbücherei im Heylshof - nach Beginn des Wiederaufbaues des Heylshofs Übersiedlung in das Haus Gradinger am Markt
1959 Dr. Georg Illert Bibliotheksleiter
1963 Volksbücherei und Stadtbibliothek im Haus der Kulturinstitute (heute Haus zur Münze) - Komplette Umstellung vom Bandkatalog auf den Zettelkatalog (Alphabetischer, Systematischer und Schlagwortkatalog)
1967 Ankauf der Restbestände der Freiherrlich Heylschen Bibliothek in Schloss Herrnsheim
1968 Schenkung der Privatbibliothek Carl J. H. Villinger (ca.10.000 Bände, darunter Sammlung zum Nibelungenlied). Erwerbung der Bibliothek Wilhelm und Erna Salzer (ca. 5.000 Bände)
1973 Beginn der regelmäßigen Ausstellungstätigkeit unter Detlev Johannes - Abschaffung der Bandgebühren bei der Ausleihe - Aufschwung der Bibliotheksbenutzung
1980 Detlev Johannes Bibliotheksleiter. Einführung der Wormser Buchmesse - Beginn der Kassettenausleihe
1983 Gemeinsamer Zeitschriftenlesesaal der Wissenschaftlichen und Öffentlichen Bibliothek
1991 Musik-CD in der Ausleihe
1992 Beginn der EDV-Katalogisierung der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek im Verbund der wissenschaftlichenBibliotheken in Hessen (HEBIS)
1995 Dr. Busso Diekamp Bibliotheksleiter
1996 Gemeinsame Online-Katalogisierung der Wissenschaftlichen und der Öffentlichen Bibliothek im HEBIS-Verbund - Online- Benutzerkatalog (OPAC) - Abbruch des Zettelkataloges - CD-ROM in der Ausleihe
1997 Erste Homepage und Online-Benutzerkatalog im Internet - Einrichtung von öffentlichen Internetarbeitsplätzen
2000 EDV-Ausleihverbuchung in allen Abteilungen der Stadtbibliothek
2001 Anzeige des Ausleihstatus von Medien im Online-Benutzerkatalog. Vormerkung und Verlängerung von Medien über Internet Lesecafé im Zeitschriftenlesesaal Spielfilme auf DVD in der Ausleihe
2002 Umbau und Erweiterung des Freihandbereiches der Öffentlichen Bücherei im EG. Gemeinsame Aufstellung der Sachliteratur der Wissenschaftlichen und der Öffentlichen Bibliothek (gesamter Freihandbestand: 65.000 Medieneinheiten - bei 80.000 Einwohnern in Worms)
2010 Einführung der Onleihe Rheinland-Pfalz (Ausleihe digitaler Medien über das Internet)
2011/12 Digitalisierung von 248 Titeln (15. - 18. Jahrhundert, überwiegend Flugschriften des 16. Jahrhunderts aus der Luther-Bibliothek) durch das Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz, Koblenz (dilibri) im Rahmen eines DFG-Projektes
2014 E-Book-Reader in der Ausleihe
2015 Eintragung des Exemplars von Luthers Ratsherrenschrift (Wittenberg 1524) aus der Luther-Bibliothek in das UNESCO-Weltdokumentenerbe
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