Feste sind Feiertage, die zur Erinnerung an bestimmte Ereignisse oder zur geistigen und körperlichen Erbauung begangen werden. Sie halten Werte hoch, ohne die unsere Gesellschaft nicht überleben kann.
Am ersten Augustwochenende steigt im Schlosshof das Weinfest der Interessengemeinschaft der Herrnsheimer Winzer, das Tausende von Menschen in seinen Bann zieht. Direkt danach folgt das Kirchweihfest "Herrnsheimer Kerb".
Das Kirchweihfest, die "Herrnsheimer Kerb", mit einem Festgottesdienst, der Aufstellung des Kerwebaumes, Präsentation des Kerwepaares und kleinem Vergnügungspark. Kerwepaar und Kerweburschen kommen aus den Reihen der Katholischen Jugend. Gaststätten und Winzerhöfe bieten für alle Altersgruppen Speisen und Getränke an. Auch verschiedene Vereine tragen zur Verköstigung der Gäste bei.
Die Herrnsheimer Kerb verwöhnt ihre Besucher. Die Hauptstraße wird kurzerhand gesperrt, so dass nicht nur in den Winzerhöfen sondern auch davor beste Stimmung herrscht. Kein Wunder, dass ein Samstagabend bis in die Morgenstunden des Sonntags dauert.
Und Sonntagabend geht es dann gleich munter auf der Hauptstraße weiter. Die Herrnsheimer Harmonie gehört genauso zur Kerwe wie ein edler Tropfen. Bereits seit Jahrzehnten gibt der Musikverein beim Kirchweihfest ein großes Platzkonzert. So gebietet es die Tradition jedes Jahr: Vor dem Kerwehof auf der Hauptstraße beziehen die Musiker Position und blasen nach Leibeskräften in ihre Blechinstrumente.
Unter der Leitung von Dirigent Rainer Wörner erfreute das Ensemble im Jahr 2007 die zahlreichen Zuhörer mit einem bunten Querschnitt aus seinem Repertoire. Die Harmonie mischte dabei Stücke von ihrem vor kurzem dargebotenen Herbstkonzert in der Gottliebenkapelle mit Werken, die man fleißig in den Übungsstunden geprobt hatte.
Die Blechblasinstrumente glänzten in der Sonne, als die Harmonie ein erfrischendes Medley von den schönsten Gassenhauern von Udo Jürgens anstimmte. Begeistert stand eine große Zahl von Zuhörern im Halbkreis um den Musikverein. Bei "Aber bitte mit Sahne" wagten die ersten Mamas und Papas mit ihrem Nachwuchs ein Tänzchen. Auch Ortsvorsteherin Silvia Gutjahr konnte da nicht still stehen und wippte vom einem Fuß auf den anderen.
Die Akustik stimmte, das Ensemble konzertierte vortrefflich, zumal den Musikern ja schon zwei anstrengende Kerwe-Tage in den Knochen steckten. Doch das merkte man auch Moderator Norbert Steuer keineswegs an, der das Publikum souverän durch das Programm führte und die Titel-Ankündigungen mit Wissenswertem über Musik und Komponist würzte.
Gleichzeitig verstand es die Truppe von Rainer Wörner aber auch, ein echtes Big-Band-Gefühl zu erzeugen. Mit einem Potpourri von Stücken des legendären Benny Goodman und anderen Big-Band-Helden brachte man den Swing zu den Herrnsheimern. Ob dieser Anstrengung mussten die Musiker erst einmal kräftig durchpusten und nahmen einen großen Schluck aus der Wasserflasche, ehe das Ensemble das große Finale einleitete. Nach fast einer Stunde Konzert gab es noch lautstarke Zugabe-Rufe. Und diese sollten natürlich nicht umsonst gewesen sei.
Wie lange schon das Kirchweihfest in Herrnsheim gefeiert wird, lässt sich nicht ergründen. Die letzte Weihe der Pfarrkirche fand am 11. September 1905 durch den Mainzer Bischof Heinrich Kirstein statt, nachdem die Kirche erweitert worden war. Aber die Kerb wurde schon vorher gefeiert.
Feste sind Feiertage, die zur Erinnerung an bestimmte Ereignisse oder zur geistigen und körperlichen Erbauung begangen werden. Sie halten Werte hoch, ohne die unsere Gesellschaft nicht überleben kann. Gottesdienste und Arbeitsruhe sind meistens die Merkmale dieser festlichen Tage. So gesehen gelten Feste als ein Gewinn für alle Beteiligten. Die Zeit der Vorbereitung ist vom Alltagsleben abgehoben, da man sich ganz diesem Ereignis zuwendet. Einige Feste sind durch Tradition vorgegeben, andere ergeben sich aus besonderen Anlässen.
Im Verlauf des Jahres kann Herrnsheim einige respektable Feste vorweisen. Das Jahr beginnt nach dem Silvesterfeuerwerk mit dem Jahresempfang des Ortsvorstehers in den ersten Tagen des Monats Januar. Vertreter der Kirchen, Parteien, Vereinen, der Feuerwehr und das Kerwepaar des vergangenen Jahres werden hierzu eingeladen. Dann begeht am 11. Februar die katholische Kirchengemeinde den Tag des "Grossen Gebetes". An dessen Abschluss beteiligen sich die Geistlichen aller Pfarrgemeinden des Dekanates Worms zusammen mit den aus Herrnsheim stammenden Priestern.
Die beiden katholischen Frauenkreise bestreiten um diese Zeit ihre Fastnachtsveranstaltung. In acht Damensitzungen (Stand: 1996), die im Saal des Pfarrzentrums St. Peter veranstaltet werden, wird der Narretei gehuldigt. Diese Sitzungen, sie werden fast nur von Frauen gestaltet, haben inzwischen einen sehr hohen Standard erreicht. Der Besucherstrom ist stark, sodass alle Veranstaltungen früh ausverkauft sind. Mit einem närrischen Umzug durch die Ortsstraßen am Fastnachtdienstag, an dem sich viele Herrnsheimer Gruppen beteiligen, geht die "fünfte Jahreszeit" zu Ende.
Am ersten Augustwochenende steigt im Schlosshof das Weinfest der Interessengemeinschaft der Herrnsheimer Winzer, das Tausende von Menschen in seinen Bann zieht. Dieser Veranstaltung folgt das Kirchweihfest, die "Herrnsheimer Kerb", mit einem Festgottesdienst, der Aufstellung des Kerwebaumes, Präsentation des Kerwepaares und kleinem Vergnügungspark. Kerwepaar und Kerweburschen kommen aus den Reihen der Katholischen Jugend.
Gaststätten und Winzerhöfe bieten für alle Altersgruppen Speisen und Getränke an. Auch verschiedene Vereine tragen zur Verköstigung der Gäste bei. Wie lange schon das Kirchweihfest in Herrnsheim gefeiert wird, lässt sich nicht ergründen. Die letzte Weihe der Pfarrkirche fand am 11. September 1905 durch den Mainzer Bischof Heinrich Kirstein statt, nachdem die Kirche erweitert worden war. Aber die Kerb wurde schon vorher gefeiert.
Schließlich wird seit 1991 in der Adventszeit unter der Mitwirkung der "Gemeinschaft der Herrnsheimer Vereine und Interessengemeinschaften" (GHVI) in der Schlossremise und im Schlosshof ein Weihnachtsmarkt veranstaltet, der bei der Bevölkerung von Herrnsheim und der näheren und weiteren Umgebung großen Anklang findet.
In zweijährigem Turnus wird das Gemeindefest angeboten, bei dem u. a. auch Persönlichkeiten geehrt werden, die sich um Herrnsheim verdient gemacht haben. Herrnsheimer Vereine wirken bei dieser Veranstaltung mit.
Zu diesen Festen kommen noch die Feiern und Ausstellungen der beiden Herrnsheimer Kirchengemeinden, der Grundschule, der Kindergärten sowie der Vereine und Parteien hinzu. Auch privat wird noch kräftig gefeiert. Leider hat ein bestimmtes Fest, das "Schlachtfest", in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung verloren. Früher wurde von vielen Familien ein Schwein gehalten. Der Tag, an dem dieses geschlachtet wurde, ist vielfach als Fest begangen worden. Heute wird privat nur noch ganz selten geschlachtet. Kegelclubs feiern noch dieses Fest. Die Sportgemeinde "Eintracht" veranstaltet jedes Jahr im Januar einen Ball mit einer Tombola. Die Gewinne der Tombola bestehen größtenteils aus "Hausmacher" Wurst, die aus eigener Schlachtung stammt. Dieser allseits beliebte Ball trägt inzwischen den Namen "Leberwurstball".
Die Herrnsheimer haben das Feiern nicht verlernt. Sie feiern gerne und, wenn es gilt, auch sehr herzhaft. Gäste sind in Herrnsheim stets willkommen.
Text: Jakob Gander, entnommen aus dem Buch "Herrnsheim - Portrait einer Gemeinde", Seite 64f.