Kerwe Kerb
Kerwe Kerb

Horchheimer Kerwe

von Susanne Müller, Wormser Zeitung

Kerb“ oder „Kerwe“ – fast in jedem Ort gibt es eine. Die Ursprünge gehen zurück auf das Fest der Kirchweihe.


Gottesdienste werden während der modernen Kerwen nach wie vor gefeiert – doch ansonten haben sich diese Feste sehr geändert, mancherorts sind sie gänzlich in Gefahr.

In dieser Serie geht die WZ auf die Gründe für diese Veränderungen ein und beschreibt, wie die Organisatoren damit umgehen.

HORCHHEIM - 2002 hatte es gekriselt in Sachen Kerb. Damals war der MGV 1855 ausgeschert und hatte sein eigenes Marktbrunnenfest gefeiert, die Kirchweihe war daraufhin in abgespeckter Form auf dem Festplatz am Postweg veranstaltet worden. Die Kerb war erstmals in einem Zelt eines professionellen Betreibers über die Bühne gegangen, das Fassrollen fand nicht mehr statt.

Ortsvorsteher Volker Janson und der Vorsitzende des Horchheimer Brauchtumsvereins, Hans-Wener Müller, erinnern sich noch gut an das Jahr, in dem drohte, dass die Traditionsveranstaltung ein Ende findet. Dass keine Einigkeit mehr erzielt wird, dass die Schausteller nicht gehalten werden können, Vereine nicht mehr an einen Tisch finden.

„Das ist heute vorbei“, blicken Janson, Müller und auch die stellvertretende Vorsitzende Edith Brodhäcker und Schriftführer Günter Dlugosch zurück und voraus. Der Brauchtumsverein stemmt seit seiner Gründung 2016 die Kerb, zeichnet für die Organisation verantwortlich und sieht eine gute Zukunft für die Kirchweihe im Stadtteil. Vier Tage lang wird gefeiert, auch in diesem Jahr vom 10. bis 13. August.

„Rund 60 Personen sind für die Bürger aktiv“, erklärt Müller. Nicht nur an den eigentlichen Kerwetagen, wo es gilt, Getränke auszugeben, an Ständen zu stehen, Müll zu beseitigen, Dienst zu tun am Toilettenwagen, Nachtwache zu schieben zwischen den Aufbauten und was sonst alles anfällt. Auch schon Tage davor und danach müssen Dinge organisiert werden, braucht es kräftige Helfer für den Auf- und dann auch zum Abbau. „Teilweise nehmen unsere Helfer auch Urlaub für die Kerb und verhängen sich selbst natürlich auch Urlaubssperre für diese Zeit“, so Müller – nicht jeder sei Rentner und habe immer Zeit.

Die Ehrenamtlichen schauen zuversichtlich in die Zukunft – wenngleich sie hoffen, dass sich mehr junge Leute bei der Kerb engagieren, damit die Tradition fortlebt. Zwar seien einige jüngere Helfer an einzelnen Tagen aktiv, „aber die Hauptlast liegt doch eher bei älteren“, so Müller. Und dass eine Veranstaltung wie eine Kirchweihe immer noch attraktiv ist, dass auch Jugendliche gerne hierher kommen, steht für sie fest. „Unsere Kerwemädchen Saskia I. sorgt dafür, dass Gleichaltrige kommen“, ist sich Janson sicher, zur Eröffnung hätten sich zudem zahlreiche Majestäten-Kolleginnen angekündigt.

Grundsätzlich sei die Kirchweihe in Horchheim auch immer friedlich verlaufen, es habe noch nie größere Zwischenfälle gegeben. „Und wenn denn einmal Rabauken kommen, das hat es natürlich gegeben, dann waren sie einsichtig und haben sich entsprechend verhalten und mitgebrachten Alkohol zu Hause gelassen“, so die Vereinsmitglieder.

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