In eine frühe Zeit ist auch die Entstehung des Horchheimer Sommertages zu verlegen. Nachweisbar wird es schon seit 230 Jahren gefeiert. Als mündliche Überlieferung hat sich die Sage erhalten, dass eine Frau ihr uneheliches Kind umgebracht hat und zur Sühne dafür auf dem Fronberg hingerichtet wurde. Vor ihrem Tod habe sie der Gemeinde ihr Besitztum mit der Auflage vermacht, dass alljährlich die Schulkinder der Gemeinde für ihr Seelenheil beten sollten, jedes Jahr am Sonntag Lätare zum Gebet auf den Fronberg.
Anschließend werden Hunderte von dreizackigen Sommerwecken aus den Rathausfenstern unter die Festbesucher geworfen. Mit dem Sommertagsfest werden zwei Gedanken verbunden, einmal das Beten für die Kindesmörderin und zum zweiten das Vertreiben des Winters. Schon auf dem Weg zum Fronberg singen die Kinder: "Ri ra ro, de Summerdag is do". Dann bewegt sich der Festzug, angeführt von einer Blaskapelle, zum Festplatz. Hier wird der Winter in Gestalt eines Schneemannes verbrannt.
Jedes Kind bekommt den traditionellen dreizackigen Sommertagsweck, der außerdem zu eigner Berühmtheit gelangte. Er wurde ob seiner eigenwilligen Formgebung 1983 in das Europäische Brotmuseum in Möllenfelde aufgenommen.