In Pfeddersheim gibt es insgesamt 14 Türme, davon 9 Volltürme und 5 Halbtürme. Saniert oder noch gut erhalten sind 5 Volltürme und 3 Halbtürme, die übrigen sind in einem renovierungsbedürftigen Zustand.
Der Sprenger, oder auch Lenhardsturm genannt, wurde auf der Westseite der mittelalterlichen Befestigung um 1500 erbaut. Seine vier Etagen waren seit dem 19. Jahrhundert bewohnt. Da der Turm einige Jahre nicht bewohnt wurde, hat sich sein Zustand zunehmend verschleichtert. Seit der Sanierung im Jahr 1997 hat er wieder seine ursprüngliche Größe. Nördlich schließt sich noch ein Stück erhaltene Stadtmauer an. Benannt wurde er nach dem einstigen Schultheiß Philipp Sprenger und einer Familie Lenhardt.
Der Eckturm war im Mittelalter ein markanter Wehrturm an der südöstlichsten Ecke der Stadtbefestigung. Eine ursprüngliche Höhe lässt sich nicht mehr feststellen und große Mauerteile sind zerstört. Der Obere Teil des Turms ist zerstört, das Kellergewölbe und der unterirdische Abgang sind noch vorhanden.
Der Bürgerturm wurde um 1611, und somit als erster der Türme, errichtet. Er ist der einziger Turm, der in der südlichen Stadtmauer errichtet wurde und nicht mehr aus seiner Grundsubstanz besteht. Die Bauinschrift trägt das Pfeddersheimer Wappen, das Jahr der Erbauung und verweißt auf Mattes Albrecht und Jakob Weickel, die Bürgermeister, die zur Zeit der Erbauung dieses Amt inne hatten. Das kleine Haus wurde bis zur Renovierung im Jahr 1999 bewohnt und wird seit dieser Zeit für Veranstaltungen der Ortsverwaltung genutzt.
Markanter Wehrturm im nördlichen Verlauf der einstigen Stadtbefestigung. Er spielte im Bauernkrieg 1525 wegen seiner Größe und Macht eine wichtige Rolle. Die in der Mauer befindliche, rundbogige Tür führte zum Wehrgang. Es wird auf eine baldige Sanierung und Nutzung gehofft.
An dem um 1500 an der Nordseite erbauten Turm lassen sich heute noch Ansatzstellen der Stadtmauer erkennen. 1983/84 wurde die Decke abgedichtet, mittlerweile sind wieder Sanierungen notwendig. Seinen Namen hat er von der spätgotischen, eselsförmigen Tür im Obergeschoss.
Der Turm war Wehrturm der einstigen Stadtmauer um 1500 am höchsten Punkt des Ortes, flankiert von Halbtürmen. Er wurde im 19. Jahrhundert zu Wohnzwecken umgebaut und 1995 saniert.
Die einstige westliche Stadtmauer aus Bruch- und Hausteinen wurde um 1500 errichtet. Es ist noch ein stadtseitiges rundbogiges Strebenmauerwerk für den hölzernen Wehrgang erkennbar.
Der Rote Turm diente entlang der Ostseite der Stadtbefestigung zur Sicherung des Mühlbachausflusses. Er wurde um 1500 errichtet und 2004/05 mit angrenzenden Teilen der Stadtmauer saniert. Die Mauerdurchbrüche stammen aus jüngerer Zeit.
Der Pulverturm diente, wie sein Name schon verrät, im Mittelalter als Pulvermagazin. Oberhalb des spitzgotischen Eingangs befindet sich eine Bauinschrift mit der Jahreszahl 1554. 1996 wurde er von freiwilligen Helfern im Rahmen einer "Mach-mit-Aktion" des Südwestrundfunks restauriert.
Der im Nordosten stehende Wehrturm diente im Mittelalter als Stadtbefestigung aber auch als Gefängnis. Heute wird er zu Wohnzwecken genutzt.
Herrn Felix Zilien für die Texte herzlichen Dank!