„Der persönliche Kontakt zu Kunden ist mir sehr wichtig“
Seit 2009 – vorher bereits zehn Jahre in der Friedrich-Ebert-Straße – führt Friseurmeisterin Gönül Saylik in der Stralenbergstraße 18 in Neuhausen erfolgreich ihren Damen- und Herrensalon „Gönüls Wellenlänge“. Ob aktuelle Frisurenmode oder klassische Techniken – die sympathische Friseurmeisterin leistet für ihre Kundschaft, jung wie alt, perfektes deutsches Friseurhandwerk, gepaart mit individueller, typgerechter Beratung und Behandlung. Kunden schätzen zudem die entspannte Stimmung des Salons.
Frau Saylik, Sie sind in Worms geboren und schon seit vielen Jahren im Friseurhandwerk tätig. Sie haben den Beruf, wie man so sagt, „von der Pike auf“ gelernt, die Meisterprüfung abgelegt und sich dann irgendwann selbständig gemacht. Wie hat das mit Ihrem Beruf angefangen?
Ich kam als Jugendliche zu dem Beruf durch ein Praktikum. Ich hatte dann das Glück, nach der Schule eine Friseurausbildung im Salon von Michael Vonderschmitt in Worms-Hochheim zu beginnen. Das war 1990. Die Lehrzeit habe ich sehr genossen. Wir sind unter anderem zu Frisurenwettbewerben gefahren und haben dort auch einige Pokale geholt. Sieben Jahre später, 1997, habe ich dann die Meisterprüfung gemacht und gleich danach eine neue Stelle im Salon Mona in Worms angenommen.
War Ihnen von vornherein klar, sich mal selbständig zu machen?
Nein, überhaupt nicht. Um einen eigenen Salon zu eröffnen, hat mir eigentlich der Mut gefehlt. Ohne meinen Vater, der mich immer wieder ermutigt hat, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen, hätte ich das nicht gemacht. Im Nachhinein bin ich sehr zufrieden mit der Entscheidung. Ich bin mein eigener Herr. Ich kann jedes Jahr mit meiner Tochter in Urlaub fahren. Es geht mir gut.
Bevor Sie 2009 ihren Salon in Neuhausen eröffnet haben, führten Sie zuvor seit 1999 bereits ein eigenes Geschäft in der Friedrich-Ebert-Straße. Was war denn der Grund für den Umzug?
Der Grund 2009 in die Stralenbergstraße umzuziehen, war ein rein praktischer. Meine Eltern leben im selben Haus, in dem sich der Salon befindet. Da ich seit meiner Scheidung alleinerziehende Mutter einer mittlerweile erwachsenen Tochter bin, war die Betreuung durch meine Eltern mit dem Umzug gut zu bewerkstelligen. Außerdem war der Kindergarten „Abrahams Kinder“ in der Würdtweinstraße ganz in der Nähe. Da kamen folglich mehrere Vorteile zusammen.
Wie kamen Sie eigentlich auf den Namen „Gönüls Wellenlänge“?
Für mich war der Wiedererkennungswert wichtig. Viele Kunden kannten mich aus meiner Zeit als angestellte Friseurin unter meinem Vorname Gönül. Auf diese persönliche Note kommt es mir an. Die Kundschaft schätzt im Gegenzug diesen persönlichen Kontakt und die entspannte Stimmung. Mein Salon ist klein aber fein (lacht). Da bin ich in der Regel mit dem Kunden allein im Geschäft. Eineinhalb Tage in der Woche habe ich noch eine Teilzeitkraft. Meine Mitarbeiterin Peggy Mis kenn’ ich von meiner Arbeit bei Michael Vonderschmitt. Wir waren dort Kolleginnen. Später haben wir uns im Kindergarten unserer gleichaltrigen Töchter wieder getroffen. Da hat es sich ergeben, dass sie bei ihr anfängt.
Eine personelle Erweiterung des Salons kommt für mich nicht infrage. Auszubildende bedeuten bei einem mehr oder weniger Ein-Frau-Betrieb zu viel Aufwand. Hin und wieder habe ich aber Schüler als Praktikanten.
Obwohl Sie türkische Wurzeln haben, bieten Sie in Ihrem Salon, wie selbst sagen, „klassisches deutsches Friseurhandwerk“ an?
Ich komme zwar aus einer türkischen Gastarbeiterfamilie, bin aber wie meine Geschwister in Deutschland geboren und fühle mich von meiner Identität her schlicht als Deutsche. Das spiegelt sich auch im Leistungsumfang meines Salons wider. Wir bieten das „Übliche“: Waschen, schneiden, tönen und färben, Dauerwellen, Strähnen und Augenbrauen zupfen. Ich wende auch mal beim Augenbrauen-Zupfen die türkisch-orientalische Fadentechnik an. Das bleibt allerdings die Ausnahme. Für zeitintensive Arbeiten wie Extensions, also Haarverlängerungen und -verdichtungen, oder Hochzeitsfrisuren fehlt mir als Ein-Frau-Betrieb einfach die Zeit. Das habe ich früher mal gemacht.
Zu „Gönüls Wellenlänge“ kommen Damen, Herren, Kinder, Jung und Alt.
Viele Stammkunden sind zum Teil in betagtem Alter. Etliche davon habe ich aus meinem vorherigen Salon mitgenommen. Aber ich konnte auch neue Kundinnen und Kunden aus dem Viertel in Neuhausen hinzugewinnen, was mich natürlich zusätzlich freut.
Zum Glück habe ich die harte Corona-Zeit den Umständen entsprechend wirtschaftlich einigermaßen gut überstanden. Fast vier Monate war der Salon komplett zu. Das war natürlich nicht so toll trotz Corona-Soforthilfe und Hartz 4.
Gibt es persönliche Wünsche für die Zukunft?
Ich bin Jahrgang 1973. Ich hoffe, dass mir die Kundschaft wie bisher auch zukünftig die Treue hält und ich noch bis zur Rente am Standort in der Stralenbergstraße weitermachen und den guten Kontakt zu den Kundinnen und Kunden pflegen kann.
Gönüls Wellenlänge
Stralenbergstr. 18
67549 Worms
Tel. 06241 592425
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 9.00 bis 18.00 Uhr
Samstag: 9.00 bis 13.00 Uhr
Leistungen: Salon für Damen, Herren und Kinder – Waschen, schneiden, legen und fönen, tönen und färben, Dauerwellen, Strähnen, Augenbrauen zupfen