Ingrids Metzgerei

Frau Höhn, Sie haben 2019 die Metzgerei von Ihrer Mutter Ingrid übernommen und führen das Geschäft seither in bewährter Weise erfolgreich fort.

Ich tue auch mein Möglichstes, um unsere Kundschaft, täglich aufs Neue zufrieden zu stellen stets nach der Devise meiner Mutter „Wir verkaufen nichts, was wir nicht selbst essen würden“. Bei uns wird alles vor Ort frisch zubereitet. Bis auf den Kartoffelsalat kaufen wir nichts fertig ein. Das Fleisch stammt ausschließlich von Tieren aus Deutschland. Die Schweine kommen zum Beispiel aktuell aus der Eifel. Die Herkunft des Fleisches ist uns sehr wichtig. Woher es kommt, können die Kunden auch anhand von Plaketten im Verkaufsraum sehen.

Gibt es einen „Renner“ im Angebot?

Eigentlich mehrere. Sehr gut gehen unsere verschiedenen Salate – unter anderem der Fleisch-, Nudel- oder Eier-Salat. Letzterer wird sogar von unseren Kunden als der beste in der Stadt gelobt. Ebenfalls sehr beliebt sind die hausgemachten Fleischkäse wie Eier-, Zwiebel-, Käse-, Pizza- oder Leber-Fleischkäse. Den Fleischkäse stellt mein Vater immer noch selbst in Handarbeit her. Dafür stellt er sich sonntags in den Betrieb und bereitet für den Verkauf in der Woche die Spezialitäten mit viel Liebe vor.

Ein absoluter „Renner“ und etwas ganz Besonderes sind unsere Riesenbrezeln. Viele Jahre schon arbeiten wir mit der Traditionsbäckerei Harald Weber aus Dittelsheim-Heßloch zusammen. Dort werden die Brezeln individuell nach Kundenwünschen in unterschiedlichen Formen gebacken und dann von uns belegt und zu kulinarischen Highlights „veredelt“. In Form von Ziffern oder Buchstaben sowie als Riesensandwich sind die Brezeln bei Jubiläen oder Geburtstagen immer wieder gefragt.

Darüber hinaus bieten wir natürlich auch Saisonales an. Mittlerweile fast das ganze Jahr über haben wir Grillspezialitäten mit leckeren Marinaden und frischen Salaten im Angebot. Außer im Hochsommer gibt’s immer dienstags Wellfleisch. Die Kunden schätzen auch neben einem großen Aufschnitt-Sortiment unsere luftgetrockneten italienischen Würste.

Erzählen Sie uns doch etwas über die Firmengeschichte. Wie kam es zu „Ingrids Metzgerei“?

Meine Mutter hat die Metzgerei 1994 als frühere Filiale der Metzgerei Kerber übernommen. Eine Zeitlang hat die Firma Kerber auch noch meine Mutter beliefert. Dann ist Kerber insolvent gegangen. Ursprünglich hatte ich nicht das Ziel, Metzgerei-Verkäuferin zu werden, bin dann aber mit 17 Jahren doch in den elterlichen Betrieb eingestiegen. 2019 schließlich hat sich der Generationswechsel vollzogen. Seither bin ich Inhaberin, Mutter von einer Tochter und zwei Söhnen und werde zum Glück noch von meiner Mutter Ingrid und meinem Vater Lorenz tatkräftig unterstützt. Zu den Stoßzeiten habe ich zusätzlich eine Aushilfskraft.

Wer sind Ihre typischen Kunden?

Alle, die gerne gut und schmackhaft essen und Wert auf Qualität legen. Die Kunden kommen aus ganz Worms. Das liegt auch daran, dass wir eine der wenigen, noch verbliebenen Metzgereien in der Stadt sind. Eine Reihe von Kunden stammt auch aus dem Nordend. Von ihnen allein könnte man allerdings nicht leben.

Meine Mutter und ich mögen den Umgang mit Menschen. Wir sind stolz, dass wir uns einen festen Kundenstamm selbst aufgebaut haben. Zwischen 6 und 7 Uhr herrscht Stoßzeit. Da kommen die Nachtschichtler. Bei uns gibt es ab 6 Uhr ein perfektes „Frühstück to go!“ mit Kaffee, frisch belegten Brötchen, aber auch Kaffeestückchen, Brot und gekühlten Getränken. Ab 9 Uhr kaufen dann die Hausfrauen bei uns ein.

Zugute kommt uns natürlich auch die günstige Geschäftslage in der Nähe der B 9 mit Parkplätzen am Haus und in großer Zahl gegenüber.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Das alles so weiterläuft wie bisher und die Kunden uns auch in Zukunft die Treue halten und unser Angebot zu schätzen wissen. Ansonsten fühle ich mich im Nordend wohl. Das Viertel ist besser als sein Ruf. Hier kennt fast jeder jeden.