Pfälzer-Bau

Obwohl der Sitz Ihrer Firma Worms ist, heißt das Unternehmen „Pfälzer-Bau“ und nicht Worms- oder Rheinhessen-Bau. Wie kam’s dazu?

Das war eher zufällig. Als ich beschlossen habe, mich selbständig zu machen, habe ich natürlich nach einem Firmenname gesucht. Zuerst hatte ich die Idee, der Firma einen türkischen Namen zu geben. Der Chef eines befreundeten Wormser Unternehmens, mit dem ich damals über die Namensgebung gesprochen hatte, gab mir allerdings den Tipp: „Erstens gib ihr einen deutschen Namen und zweitens nenn’ sie doch Pfälzer-Bau. Die Pfalz kennt in Deutschland jeder.“ So habe ich’s dann gemacht. Worms und Rheinhessen bin ich dennoch persönlich verbunden.

Waren sie schon immer in der Baubranche tätig oder haben sie vorher etwas Anderes gemacht?

Ich bin 1995 als Achtjähriger mit meiner Familie aus der Türkei nach Deutschland gekommen. Wir wohnten anfangs in Ahlen in Nordrhein-Westfalen. Dort habe ich auch meinen Hauptschul-Abschluss gemacht. Ich wollte dann eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker anfangen, habe aber damals keine Stelle gefunden.

Seit Mitte 2004 lebe ich in Worms. Hier habe ich zuerst als selbständiger Paketfahrer, bis Ende 2011 als angestellter Paketbote gearbeitet. Ab und zu habe ich auch bei Betonarbeiten auf dem Bau ausgeholfen. So kam ich mit der Baubranche in Berührung und bin allmählich in das Geschäft reingewachsen. Von 2012 bis 2015 war ich dann im Angestelltenverhältnis auf Baustellen in ganz Deutschland in der Betonbranche tätig. Durch Zufall hab ich einen Bauunternehmer kennengelernt, der wollte, dass ich mich selbständig mache und hat mir versprochen, mir Aufträge zukommen zu lassen. Was letztendlich auch so gekommen ist. Darüber bin ich auch sehr glücklich.

Wie sind Sie in die Selbständigkeit gestartet und wie hat sich der Betrieb bis heute entwickelt?

Angefangen habe ich mit kleineren Aufträgen, zum Beispiel Dämmarbeiten und Beschichtungen von Kellerräumen. Gegen Ende 2017 habe ich dann mit dem Betonglätten begonnen, zuerst mit einem Fahrzeug, dann zwei. Mittlerweile sind es fünf Baufahrzeuge, die bundesweit und in benachbarten Ländern wie Belgien unterwegs sind. Ich beschäftige derzeit sieben Mitarbeiter. Sie sind türkischer, bulgarischer und griechischer Herkunft. Ich kann mich voll auf sie verlassen. Vier von ihnen sind auch schon länger in der Firma. Je nach Auftrag und Bedarf kann ich die Belegschaft noch mit Aushilfen aufstocken. Allerdings ist es sehr schwer, junge Mitarbeiter zu finden.

Wer sind Ihre Auftraggeber und worauf legen Sie als Unternehmer besonderen Wert?

In erster Linie besteht die Kundschaft aus Unternehmen, seltener aus privaten Bauherren. Wir arbeiten als Subunternehmer. Neben dem klassischen Geschäft übernehmen wir auch Regiearbeiten, das heißt unsere Mitarbeiter werden quasi für einen anderen Auftrag ausgeliehen.

Qualität ist alles und hat bei mir höchste Priorität. Ich kann es mir nicht leisten, dass durch schlampige Arbeit der gute Ruf meiner Firma beschädigt wird. Der Markt ist voll von Unternehmen, die den Preiskampf mitmachen. Das ist nicht meine Arbeitsweise. Lieber komme ich mit mehr Mitarbeitern und kann eine bessere Leistung abliefern. Wenn es dennoch zu einem Gewährleistungsanspruch kommen sollte, bin ich der direkte Ansprechpartner.

Wichtig für mich ist auch, dass die Qualität der eingesetzten Geräte und Maschinen stimmt. Deshalb habe ich auch immer ein Auge und Ohr für die aktuellen Techniken und Gerätschaften und bemühe mich mit den Entwicklungen Schritt zu halten.

Sind Sie mit dem bisher Erreichten zufrieden oder gibt es Dinge, die Sie in Zukunft noch umsetzen möchten?

Mein ursprüngliches Ziel war es, nicht so groß zu werden. Aber ich bin froh, dass sich das Geschäft sehr gut und schnell entwickelt hat. Wenn alles klappt und der Kunde zufrieden ist, dann weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Im Großen und Ganzen kann der Betrieb so weiterlaufen wie bisher. Expansionspläne gibt es eigentlich nicht. Eventuell will ich auch im Hochbau, aber nur im Eigenheim-Bau, tätig werden. Andererseits bin ich ein Familienmensch und möchte auch Zeit für meine Familie haben. Ich bin verheiratet und habe drei Kinder. Ich würde mich freuen, wenn mein Sohn irgendwann einmal den Betrieb übernimmt.

Um mich fit zu halten und wenn nichts dazwischen kommt, jogge ich täglich gut eine Stunde, meist mit meiner Frau. Ansonsten fröne ich meiner Leidenschaft, und das sind Autos.