Im Jahr 2023 nahm Worms zum sechsten Mal an dem internationalen Wettbewerb STADTRADELN teil.
Der Aktionszeitraum fand vom 17.06. bis 07.07.2023 statt!
Im Folgenden finden Sie die diesjährigen Wertungen nach unterschiedlichen Kriterien mit den Siegern der jeweiligen Kategorien und Fotos der diesjährigen Siegerehrung am 24.10.2023 in der Kinowelt Worms:
In Worms beteiligten sich vom 17.06. bis 07.07.2023 insgesamt 994 aktive Radelnde. Gemeinsam legten sie 184.664 klimafreundliche Kilometer mit dem Fahrrad zurück. Das entspricht einer Strecke der Länge eines 4,5-fachen Äquatorumfangs . Im Vergleich zu einer entsprechend weiten Autofahrt wurden so 30 Tonnen CO₂ vermieden.
Hier finden Sie das Ranking aller registrierten Teams unabhängig von Team-Größe, Mitgliederzahl oder separatem Wettbewerb in den verschiedenen Kategorien.
Das Team-Ranking aller registrierten Teams finden Sie hier
In der Kategorie „Fahrradaktivstes Team“ gewann das Team Trappenbike mit
einer Radstrecke von 9.935 Rad-Kilometern und vermieden damit 1.609 kg CO₂.
Als Preis erhielten die 38 aktiven Mitglieder je einen Gemüsebeutel.
Das Team-Ranking nach geradelten Gesamt-Kilometern für Teams über 5 -Mitgliedern finden Sie hier
In der Kategorie „Fahrradaktivste Teammitglieder“ gewann das Team Die Niessens und Anhängern mit erradelten 370 Kilometern pro Kopf und durchschnittlich vermiedenen 60 kg CO₂. Die 6 aktiven Mitglieder des Teams erhielten je eine Smartphone-Halterung für ihr Fahrrad.
Das Team-Ranking nach geradelten Kilometern pro Kopf bei Teams über 5 Mitgliedern finden Sie hier
In
der Kategorie „Größtes Team“
gewann das Team RENOLIT mit 56 aktiven Mitgliedern, die zusammen 8.910 Radkilometer fuhren und
damit 1.443 kg CO₂ vermieden. Die aktiven Mitglieder erhielten
dafür je eine faltbare Fahrradtasche.
Das Team-Ranking nach aktiven Radelnden über 5 Mitgliedern finden Sie hier
Ein ganz besonderes Augenmerk liegt auf den Schülerinnen und Schülern, damit diese möglichst ihren Schulweg, aber auch andere Alltagsstrecken, mit dem Fahrrad zurücklegen. Daher gibt es seit zwei Jahren den Unterwettbewerb des Schulradelns in Worms für Schulen ab der 5. Klasse.
In diesem Jahr nahmen in dieser Kategorie 5 Schulen mit 262 aktiven Radelnden teil. Gemeinsam legten sie 46.003 Radkilometer zurück, also mehr als einmal um den Erdball, und vermieden 7,5t CO₂.
In der Kategorie „Fahrradaktivste weiterführende Schule“ gewann das Gauß-Gymnasium Worms. Das Schulteam erradete mit 124 Aktiven eine Strecke von 24.076 Rad-Kilometern und vermied damit 3,9 Tonnen CO₂. Als Prämierung sponsert die Stadtverwaltung einen Schlauch-O-Mat für den Schulhof, wofür es bei der Abschlussveranstaltung einen Gutschein gab.
Das Team-Ranking des Schulradeln finden Sie hier
Damit das Radel-Enagement der Grundschulen nicht untergeht wird in diesem Bereich dieses Jahr eine eigene Kategorie prämiert.
In der Kategorie „Fahrradaktivste Grundschule“ gewann die Diesterweg-Grundschule. Das Schulteam erradete mit 86 Aktiven eine Strecke von 10.088 Rad-Kilometern und vermied damit 1,6 Tonnen CO₂. Als Prämierung sponsert die Stadtverwaltung eine Fahrrad-Pumpstation für den Schulhof, wofür es bei der Abschlussveranstaltung einen Gutschein gab.
Das Team-Ranking des Schulradeln finden Sie hier
Das Team-Ranking von Teams unter 5 Mitgliedern finden Sie hier
Ganz besonders wichtig um eine langfristige fahrradfreundliche Gestaltung der Wormser Fahrradinfrastruktur zu erreichen sind politische Entscheidungen für eine fahrradfreundliche Stadtgestaltung. Daher wird bei der Kampagne versucht möglichst viele Politikerinnen und Politiker zu animieren, die Lenkerperspektive einzunehmen. In Worms richtet sich dieser Aufruf an alle 194 Mitglieder des Stadtrats und der Ortsbeiräte.
Dieses Jahr nahmen 27 Parlamentarier aktiv teil und fuhren gemeinsam eine Strecke von 4.586 Kilometern mit dem Fahrrad und vermieden dadurch gemeinsam 743 kg CO₂.
In der Kategorie „Fahrradaktivste Parlamentarier“ gewann Herr Daniel Belzer mit einer zurückgelegten Strecke von 652 Kilometern und damit vermiedenen 106 kg CO₂. Er erhielt dafür eine STADTRADELN-Fahrradtasche.
Die Ergebnisse der Einzelwertung sind für registrierte Nutzende im Dashboard der STADTRADELN-Webseite einsehbar, werden aus Datenschutzgründen aber nicht öffentlich publiziert.
In
der Kategorie „Fahrradaktivste
Radelnde“ abgesehen von den STADTRADELN-Stars gewann Alexander Hanusa der im Aktionszeitraum beachtliche 1.165 Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegte
und so 189 kg CO2 vermied. Dafür erhielt er eine STADTRADELN-Fahrradtasche.
Die Ergebnisse der Einzelwertung sind für registrierte Nutzende im Dashboard der STADTRADELN-Webseite einsehbar, werden aus Datenschutzgründen aber nicht öffentlich publiziert.
Die STADTRADELN-Stars zeigen uns wie es geht. Sie sind im Aktionszeitraum auf das Fahrrad umgestiegen und haben bis auf ein paar berufliche Ausnahmen das Auto stehengelassen.
Das Quartett aus der Erzieherin Nicole Jakoby, dem Präsidenten des Rheinhessischen Turnerbundes Frank Schembs, der Stadträtin Monika Stellmann und der Unternehmerin Sylvia Vogel radelten gemeinsam über 2000 Kilometer und berichtete über ihre Erfahrungen auf STADTRADELN-Blog
„Die STADTRADELN-Stars stellen sich einer Herausforderung und überdenken das eigene Mobilitätsverhalten“, lobt Bürgermeisterin Stephanie Lohr. „Wir alle sollten überlegen auf welchen Strecken auch wir das Fahrrad anstelle des Autos nehmen können, denn jeder kann etwas tun, um klima- und ressourcenschonender zu leben“, appelliert Lohr an alle Wormser.
Jean-Luc Busch - Journalist
Fahrradfahren war immer Teil meines Lebens. Egal ob zur Schule, zum Studium oder für die Arbeit - fast immer war das Zweirad die erste Wahl. Gerade in Worms macht es besonders Spaß und auch Sinn. Vieles ist in unmittelbarer Nähe - und häufig ist man schneller als die Autofahrer.
23.06.2023
Doch nicht so leicht - Fazit Woche 1
Wahnsinn - eine Woche ist schon um. 7 Tage Fahrrad! Ehrlich gesagt: Ich dachte, dass es leichter wird.
Die wichtigste Erkenntnis: Planung, Planung, Planung. Schon am zweiten Tag habe ich festgestellt, das wir in einer Autowelt leben. Selbst ich, der von sich dachte, dass er schon viel Fahrrad im Alltag benutzt, möchte mir nun eingestehen, dass das Auto in manchen Punkten erste Wahl war. Und vor allem auch im Umfeld ist. Die Geschichte: Am Sonntagnachmittag ruft ein guter Freund an. "Jean-Luc, hast du Lust, mit an den Eicher See zu gehen?" Entspannt ins kühle Nass springen und für ein paar Stunden die Seele baumeln lassen - das hört sich schon gut an. "Wir würden uns gleich ins Auto setzen", lautet der nächste Satz am Handy. Schwups fällt einem wieder ein: Halt, das Auto ist aktuell verboten. Schnell ein Blick ins Netz. Wie groß ist die Distanz? Wie lange dauert es? Laut Internet braucht es eine Stunde und neun Minuten. Rund 22 Kilometer sind es. Eigentlich kein Problem, doch schnell wird klar: Das dauert für einen kurzen Ausflug einfach zu lange. Selbst die Alternative mit Bus ist nicht wirklich gut. So, fällt der spontane Ausflug schlichtweg ins Wasser. Schade. Ich bin ein wenig enttäuscht. Mit dem Auto wäre es möglich gewesen.
Umgekehrt stelle ich aber auch immer wieder fest, das Fahrrad ist in manchen Punkten schlicht die bessere Wahl. Die Story nun: Familienessen im Biergarten. Der Termin bekannt und ich entsprechend vorbereitet. Die anderen nutzen das Auto, ich das Rad. Wir fahren fast zeitgleich los. Und kommen auch fast zeitgleich dort an. Ich würde gar behaupten, dass wenn es eine kompliziertere Parkplatzsituation gegeben hätte, ich insgesamt schneller am Tisch gesessen hätte. Bei anderen Terminen war es nämlich ähnlich. Immer wieder machte ich diese Erfahrung.
Dadurch erinnerte ich mich an einen Sticker, den ich vor Jahren an einem motorisierten Dreirad gesehen habe. Dieses hatte eine Spitzengeschwindigkeit von 20 km/h. Dort stand auf dem Heck: "Überholen sie ruhig - an der nächsten Ampel sehen wir uns wieder!"
Ich kann es kaum erwarten, in der zweiten Woche, weiter solche Erfahrungen zu machen.:)
04.07.2023
Eine Beichte
Ganz ehrlich - die zweite Woche war ein absoluter Reinfall. Nicht weil ich viel weniger zum Fahrradfahren gekommen bin als gedacht, sondern weil ich Auto fahren MUSSTE. Ja, ich gebe es zu, ich saß in einem Auto. Für die Challenge blöd, doch auf der anderen Seite, führte es etwas Wichtiges vor Augen: Das Fahrrad ist kein Allheilmittel und der ÖPNV ist noch um einiges zu verbessern. Was war geschehen: In meiner Freizeit bin ich als Schiedsrichter aktiv. Handball ist mein Sport. Seit einigen Jahren hat mich auch die Sommervariante, der Beachhandball, in den Beschlag genommen. Zusammen mit meinem Bruder bin ich als Schiedsrichtergespann in ganz Deutschland auf Turnieren erfolgreich unterwegs. Es macht unfassbar viel Spaß (Für alle, die nicht wissen was Beachhandball ist, habe ich in der Galerie zwei Fotos davon beigefügt:D) Allerdings sind es manchmal ganz schön weite Anfahrtswege. So wie am Wochenende in Datterode. Das liegt in der Nähe von Eisenach. Einfache Fahrt: 251 Kilometer. Laut Navi braucht man mit dem Auto fast drei Stunden. Mit dem Fahrrad, Achtung jetzt kommt es, braucht man 16 Stunden. Auch wenn das bestimmt eine sehr spannende Reise gewesen wäre, realistisch nicht umsetzbar. Am nächsten Tag musste ich wieder arbeiten. Es wird noch schlimmer: Der ÖPNV ist definitiv keine Alternative. Je nach Uhrzeit hätte ich bis zu sechsmal umsteigen müssen. Zwischen 4,5 und 6 Stunden solle ich für die Fahrt einrechnen. Vorausgesetzt, es gibt keine Verspätungen. Ja klar, bei der Deutschen Bahn gibt es überhaupt keine Verspätungen! Ich hatte also keine andere Wahl. Morgens kurz nach 6 fuhr ich mit dem Auto los. Gegen halb zehn war ich dort. Das Turnier ging bis 21 Uhr. Zurück war ich mitten in der Nacht gegen zwei. Ich war fix und fertig. Ohne Auto nicht möglich.
Dafür habe ich aber alles andere, was möglich war, mit dem Fahrrad erledigt. Bereits am Sonntag war ich wieder nur in die Pedale tretend unterwegs. Es ging nach Pfeddersheim zum "Pedderschmer Marktstübchen". Die "Marktfraa" und der "Winzerborsch" wurden vorgestellt. Ich durfte einen Artikel schreiben. Dieser Termin hat wieder ein großes Plus des Zweirads unterstrichen. Während andere in den engen Gassen unendlich lang nach Parkplätzen suchten, konnte ich bis zum Eingang fahren. Auch ist Wenden in den engen Gassen ist ein leichtes. Ich gestehe, in solchen Momenten macht es noch mehr Spaß, auf dem Rad zu sitzen und sich das Schauspiel anzusehen. Ähnlich erging es mir am Freitag. Ich war im BIZ. Während der Schulzeit ist dort die Hölle los. Parkplätze sind Mangelware. Außer, man fährt mit dem Rad. Entspannt und genüsslich stellte ich es quasi vor der Tür ab. Auch wenn ich diese Woche ein Beispiel bin, dass das Rad nicht überall eine Lösung ist, so sollte man auf keinen Fall vergessen, dass es für sehr viele Aufgaben auf jeden Fall die bessere Alternative ist.
Carolin Cloos - Flugbegleiterin
Unterwegs in der Wormser Innenstadt, mit meinem rosa Radl Flitzer, so kennt man mich. Doch beruflich bin ich eher über den Wolken als auf dem Radweg zu finden. Während meiner Arbeitszeit nutze ich als Flugbegleiterin ein etwas anderes Fortbewegungsmittel. Zur Gewohnheit habe ich es mir im Privatleben gemacht, alle kurzen Wege in und um Worms fast ausschließlich mit dem Rad zurück zu legen. Das tut nicht nur mir, sondern auch der Umwelt gut.
Ich lade Sie ein: Probieren Sie’s mal aus und machen auch Sie Ihr Radl im Aktionszeitraum zur Gewohnheit. Ich verspreche Ihnen, Sie werden Spannendes erleben auf den Schutzstreifen unserer schönen Stadt!
20.06.2023
Machen Sie Ihr Radl zur Gewohnheit!
Unser Alltag ist von Gewohnheiten geprägt, ob wir wollen oder nicht. Ganz unbewusst schleichen sich Wiederholungen ein, die uns das Leben leichter machen, aber auch schnell zur Last werden können.
Viel zu viele vor allem kurze Wege werden in Worms noch immer mit dem Auto zurückgelegt, meist aus Gewohnheit. Denn praktisch ist es ganz und gar nicht. Die Parkplatzsuche, welche länger dauert als die eigentliche Fahrt, Staus an Ampeln und Kreiseln, die hohen Spritkosten und natürlich die Umweltbelastung. Alles schlagkräftige Argumente um das Auto öfter mal stehen zu lassen.
Eigentlich kennen wir alle diese Argumente schon lange. Alte und schlechte Gewohnheiten abzulegen fällt aber besonders schwer. Ich spreche da aus Erfahrung…
Ab jetzt haben Sie 3 Wochen lang die Chance Ihr Radl zur Gewohnheit zu machen. Satteln Sie gemeinsam mit uns STADTRADELN-Stars um aufs Fahrrad und lassen Sie das Auto einfach mal stehen.
Vielleicht ist es der Weg zur Arbeit den Sie auf dem Radl von einer neuen Seite kennen lernen? Oder zum Supermarkt zum Last-Minute Einkauf? Unterwegs gibt es viel zu entdecken und ganz nebenbei tun Sie etwas Gutes für Ihre Gesundheit und die Umwelt.
Setzen Sie sich zusammen mit ihrem Team kleine Ziele und feiern Sie Erfolge. So ein alkoholfreies Weizen im Biergarten schmeckt noch viel köstlicher wenn man gemeinsam angeradelt ist, versprochen!
PS: An Alle die schon jahrelang das Radl ausgiebig und aus Gewohnheit nutzen: Sie sind die wahren Stars des Wormser STADTRADELN!
26.06.2023
(fremd) GEHEN
Ich geb’s zu, manchmal GEHE auch Ich fremd.
Beruflich bin ich jeden Tag auf mindestens einen Koffer im Handgepäck angewiesen, und wie Sie sich sicherlich denken können, findet dieser keinen Platz in meinem Bastkörbchen. Den Weg zur S-Bahn am Wormser HBF lege ich deshalb oft zu Fuß zurück. Vom Lastenrad oder Fahrradanhänger darf Frau da schon gerne mal träumen.
Doch selbst wenn eines davon unterm Weihnachtsbaum Platz gefunden hätte, gestaltet es sich schwer für so ein „großes“ Gefährt am Wormser HBF einen geeigneten Abstellplatz zu finden. Lastenradparkplätze für die Wormser Innenstadt werden dementsprechend auch dieses Jahr wieder auf meinem Wunschzettel ganz oben zu finden sein.
Manchmal muss ich aber nicht nur fremd GEHEN sondern leider auch fremd FAHREN. Zum Job der Flugbegleiterin gehört es eben auch sehr früh am Morgen die Arbeit am Flughafen aufzunehmen oder sehr spät am Abend erst wieder zu landen. Dann noch mit der S-Bahn nach Hause? Bis Worms leider Fehlanzeige. Obwohl mein Deutschlandticket mir mittlerweile günstige Fahrten mit dem Regio ermöglicht bin ich deshalb aufgrund mangelnder Zugverbindungen immer noch, SELTEN, auf das Auto angewiesen. Ab und an gibt es für mich aber auch Tage im Frankfurter Bürogebäude, dann kann man mich auf dem Radl unterwegs zum Bahnhof erwischen.
Probieren Sie’s doch auch mal aus! Vielleicht lässt sich Ihr Arbeitsweg ganz wie meiner zu Fuß, mit Bus & Bahn oder auch ganz mit dem Radl bewältigen. Neues ausprobieren ist nicht immer leicht und vielleicht macht’s ja auch die Mischung. Seien Sie deshalb am Anfang nicht zu streng mit sich selbst, wenn zum Beispiel das Wetter die guten Absichten mal verhagelt. Aber: Machen Sie das Radl zur Gewohnheit!
28.06.2023
BERGFEST - Halbzeit beim STADTRADELN
Die Temperaturen steigen in die Höhe und damit auch die Schweißperlendichte beim Radeln. Deshalb führt mich mein Weg die letzten Tage häufig zu meiner liebsten Eisdiele in die Mainzer Straße. Zitroneneis mit bunten Streuseln, so schmeckt für mich der Sommer!
Brenzlig wird es auf diesem Weg des öfteren Mal, die Markierungen der Radwege sind über die Jahre ausgeblichen und auch die Straße gleicht eher einem Flickenteppich als aalglattem Radelasphalt. Das Problem ist bekannt und die Planungen schon auf dem Weg. Viel Grün soll in dieser Straße erhalten bleiben, was ich persönlich immer begrüße. Die großen, alten Bäume geben der Mainzer Straße ein angenehmes Klima und spenden erholsamen Schatten beim Radeln.
36,8 Kilometer habe Ich bis heute erradelt. Nicht viel könnte man meinen, aber die Arbeit und das Ehrenamt spannen mich momentan regelmäßig ein. Fast täglich bringt mich mein Radel zum Bahnhof und zurück. Damit es nicht zu langweilig wird habe Ich tatsächlich auch mal etwas Neues ausprobiert. Koffer auf Gepäckträger. Das erntete mir 10 Min Zeitersparnis und die amüsierten Blicke einiger Ordnungsbeamten. Die Wege in der Innenstadt sind und bleiben kurz und deswegen ideal zum radeln, denn Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist :)
Besagtes Ehrenamt führte mich am Wochenende dann zum „Landesparteitag“ nach Idar-Oberstein. Leider musste Ich hier zum ersten Mal mit dem Auto „fremd gehen“. An- und Abreisezeiten in Kombination mit Arbeitszeiten in der Fahrgemeinschaft und DB-Fahrpläne machen den Verzicht aufs Auto leider noch nicht immer möglich. Das wissen auch die STADTRADLer und deshalb bin Ich froh dass auch für Stars das Auto in dringenden Fällen für Ehrenamt und Berufliches im Aktionszeitraum erlaubt ist. Manchmal muss man eben in den sauren Apfel beißen, auch wenn der ganz und gar nicht schmeckt. Workshops, Abstimmungen, Reden und Anträge galt es in Idar-Oberstein in 2 Tagen zu bearbeiten. Spannend war’s und viel dazu lernen konnte ich nebenbei auch.
Bei so viel Arbeit muss etwas Entspannung und Abkühlung her! Mit Freundinnen ging’s am Montag Richtung Badesee. Ob Herrnsheim oder Bobenheim-Roxheim, beide Seen sind mit dem Fahrrad schnell zu erreichen und bieten kühles Nass.
Im Fahrtwind flatterte meine Sommerhose unterwegs plötzlich in die Kette. Schnell anhalten, rückwärts watscheln und ja nicht umfallen lautete dann die Devise. Elegant sah das sicher nicht aus, hat aber funktioniert. Das Leben eines STADTRADEL-Stars ist eben auch nicht immer so glamourös wie es scheint ;)
Den RADAR! habe ich die Tage einige Male eingeschaltet. Schon die letzten Jahre habe ich diverse Problemstellen im Wormser Straßenverkehr gesichtet und gemeldet. Umso mehr freue ich mich dass einige Meldungen davon mittlerweile bearbeitet und umgesetzt wurden. Egal ob Sie sich Frankfurter Hütchen oder ein „Fahrrad frei“ in der Einbahnstraße wünschen, halten Sie die Augen auf beim radeln und melden Sie Verbesserungsbedarf. Einen direkteren Draht zur Stadtverwaltung gibt es sonst nur auf www.anliegen-worms.de
05.07.2023
Scherben bringen nicht immer Glück
Wer jeden Tag im Sattel sitzt kennt es nur zu gut: Scherben auf dem Radweg. Häufig finde ich diese auf den Wegen durch meinen Kiez, in der Wormser Altstadt. Klar hier ist man Nachts lang draußen, hier wird gerne gefeiert. Da geht auch die ein oder andere Flasche mal zu Bruch. Den ein oder anderen platten Reifen habe Ich dementsprechend auch schon kassiert.
Was hilft da? Das Wormser Scherbentelefon. Unter 06241 / 91 00 70 gibt es den direkten Draht zu den Entsorgungsbetrieben. An dieser Stelle ein herzliches DANKE! Für’s Zuhören und für’s Kümmern. Kaum gemeldet sind die Scherben nämlich gleich am nächsten Tag beseitigt. Mein Tipp: Die Nummer am besten direkt abspeichern und bei den nächsten gesichteten Scherben wählen.
Im Aktionszeitraum des STADTRADELN geht es sogar noch einfacher direkt in der App über die RADar! Funktion. Einfach die Karte öffnen, Location markieren und eintragen welche Verbesserung man sich vor Ort wünscht. Auch positive Rückmeldungen sind hier immer herzlich willkommen.
Nutzen Sie Ihren direkten Draht zur Stadt! Ich bin mir sicher: gemeinsam können wir in Worms was bewegen.
07.07.2023
GRANDE FINALE
Und schon ist es vorbei, das STADTRADELN. Mehr als 100 Kilometer habe Ich gesammelt und dabei meiner Gesundheit und der Umwelt einen Gefallen getan. Aber bevor ich wehmütig werde weil ich die nächsten Fahrten nicht mehr mit meiner STADTRADEL-App tracken darf, noch ein letzter Bericht zu meinen Erlebnissen auf den Wormser Schutzstreifen.
Wer mich kennt weiß: im Sommer bin ich öfter mal in einem Biergarten in Worms anzutreffen in welchem es „ein Leben hinterm Bahnhof gibt“. So auch diese Woche.
Doch hier trifft mich jedesmal die gleiche Qual der Wahl. Abgeschieden von der Fußgängerzone und sonstigen Wormser Attraktionen gibt es hier natürlich keine Abstellplätze. Viele Gäste reisen aber mit dem Radl an. Die Plätze an den Laternenmasten und Straßenschildern sind dementsprechend heiß begehrt. Die Radl-Parkplatz Suche gestaltet sich an dieser Stelle oft schwierig. Vielleicht trage ich das mal noch in meinem RADar! nach bevor der Aktionszeitraum nun wirklich endet.
Eine Frage die mir diese Woche oft gestellt wurde: Was ist denn das für ein komischer Schal, IM SOMMER?! Dieser "Schal" ist ein Helm der bei einem Unfall wie ein Airbag öffnet, ähnlich einem Lawinenrucksack. Vorstellen kann man sich das dann wie eine schützende Trockenhaube zwischen meinem Kopf und dem Asphalt und oder Windschutzscheibe.
Bisher musste mein "Schal“ noch nicht zum Einsatz kommen - Toi, toi, toi! Aber seit ich ihn besitze trage ich wesentlich öfter "Helm“, selbst im Sommer, und das ist ja Sinn der Sache.
Auch nach Wiesoppenheim bin Ich die Tage geradelt. Ein Wormser Stadtteil der immer ein großes Stückchen meines Herzen hat. Hier bin ich aufgewachsen und komme auch gerne zurück, um meine Familie zu besuchen oder Kerwe zu feiern. Bei Sonnenuntergang bieten sich auf dem Radl, unterwegs im Wingert, malerische Ausblicke auf das Eisbachtal. Ob übers Feld oder auf dem Radweg diese Strecke ist immer eine Tour wert.
Weiter geht's mit dem Radl zum Bahnhof und mit der S-Bahn nach Osthofen zu einem Geburtstag auf dem Planwagen. Gilt das jetzt schon als Autofahrt oder Vergnügen oder doch gar nicht? Auch die Organisatoren des STADTRADELN konnten mir das nicht so recht beantworten. Eine Grauzone wie sie öfter mal vorkommt im Leben. Der Wein hat jedenfalls geschmeckt!
Last but not least trägt mich das Radl heute noch zum Open Air nach Hamm. Schöner als am Rhein entlang lässt es sich in Rheinhessen kaum radeln. Ein würdiges Ende für 3 Wochen STADTRADELN würde Ich sagen. Vielleicht sehen wir uns ja dort? Ich freu mich drauf!
Zum Abschluss habe Ich nur noch einen gut gemeinten Rat auf Lager: Bleiben Sie Ihrer neuen Radl Gewohnheit treu! Es lohnt sich :)
Petra Decker - Chemielaborantin
Ich fahre schon seit Jahren mit dem Rad zur Arbeit. Ich genieße es nach einem langen Arbeitstag durch die frische Luft zu fahren, Sauerstoff zu tanken und einfach abzuschalten. Das Fahren bei Wind und Wetter stärkt das Immunsystem und ich komme fast immer ohne eine Erkältung über den Winter.
Nicht nur zur Arbeit fahre ich mit dem Rad, ich habe mir zum Ziel gemacht die Welt mit dem Rad entdecken. Meine Urlaubsländer bereise ich mit dem Fahrrad, dabei lernt man viel besser Land und Leute kennen. Die Highlights erlebt man nicht in touristischen Hochburgen, sondern meist abseits des Tourismus und das macht für mich das Reisen aus.
19.06.2023
Radtour mit Mona
Am 1. Wochenende vom STADTRADELN machte ich eine Radtour mit meinem Patenkind. Pfrimm und Eisbach münden bei Worms in den Rhein. Wir wollten sehen, welchen Weg die Bäche haben, bis sie in den Rhein münden.
Die Räder bepackt mit Schlafsack, Wechselkleidung, Proviant und viel Wasser, da es ein sehr heißes Wochenende werden sollte ging es am Samstag gegen Mittag los. Anstatt entlang der Pfrimm zu fahren entschlossen wir uns den Panoramaweg über das Zellertal zu nehmen. Wir hatten tolle Aussichten ins Tal aber auch ein paar Höhenmeter zu fahren. Nach 45 km und 352 Höhenmetern kamen wir auf dem Campingplatz Naturresort Waldglück an. Von hier sind es noch 1.5 km zur Pfrimmquelle. Der Platz hat einen See, durch den die Pfrimm fließt.
Am nächsten Tag ging es durch den Wald vorbei an einigen Seen und der Pfrimmquelle zum Eiswoog, an dem der Eisbach entspringt. Immer dem Eisbach folgend waren wir nach weiteren 47 km wieder in Worms angekommen.
27.06.2023
Die 1. Woche
Nach der tollen Wochenendtour mit Mona begann montags wieder der Alltag.
Montag, Dienstag und Mittwoch ging es mit dem Rad zur Arbeit und wieder nach Hause, neben kleinen Besorgungen am Abend keine besonderen Vorkommnisse.
Fährt man mit dem Rad durch die Stadt fällt einem immer wieder auf, dass viele Straßen und Radwege in einem schlechten Zustand sind und man oft den Schlaglöchern vor allem im Feierabendverkehr nicht ausweichen kann. Auch viele Autofahrer haben einen egoistischen Fahrstil und sind der Meinung sie haben immer Vorfahrt, da steht man öfters mal in den Bremsen....
Am Donnerstag ging es dann mit dem Rad nach Hachenburg in den Westerwald zum Globetrottertreffen. Nachdem ich den Taunus überquert hatte ging es durch das schöne Aartal nach Diez an der Lahn. Auf halber Strecke im Aartal fährt man an der Römerquelle vorbei, die immer ein Stop wert ist. Das frische sprudelnde Wasser ist immer eine Erfrischung und schmeckt auch ganz gut. Ab Diez sind dann wieder einige Steigungen zu bewältigen bis Hachenburg erreicht ist.
02.07.2023
Die 2. Woche
Der Samstag startete mit einer kleinen Rundtour rund um Hachenburg und am Sonntag ging es wieder zurück nach Worms.
Mein Rückweg führte mich wieder durch Wiesbaden. Ich fahre ja nicht gern durch Städte mit dem Rad, da die meisten Autofahrer Radfahrer nicht akzeptieren und man oft auf seine Vorfahrt freiwillig verzichtet, da man einfach keine Knautschzone hat. Durch Wiesbaden zu fahren macht fast Spaß, die Verkehrsführung für Radfahrer ist sehr gut. Man darf auf der Busspur fahren, die Einbahnstraßem sind für Radfahrer in beide Richtungen offen und man hat Vorfahrt und das wird auch akzeptiert. Da stellt sich mir die Frage, warum funktioniert das in Wiesbaden, was macht die Stadt anders.
Den Rest der Woche sammelte ich weiter Kilometer bei der Fahrt zur Arbeit.
Tanja Hauber - Friedhofsgärtnerin
Mein Name ist Tanja Hauber und ich arbeite beim Integrationsbetrieb Friedhof Worms seit dem 1.3.1999. Bis jetzt bin 49 Jahre alt. Ich fahre bei Wind und Wetter mit dem E-Bike zur Arbeit.
Ralf Wittmann - Lehrer am Gauß-Gymnasium Worms
Ich kann nicht schauspielern und mein Gesang ist gewöhnungsbedürftig. Als Fußballer war die Bezirksliga Endstation. Bei Ausdauersport-Veranstaltungen kam ich immer mit größerem Abstand nach den Besten ins Ziel. Social Media ist nicht mein Ding und bisher wollte noch niemand ein Autogramm von mir. Mir war klar, wenn ich ein „Star“ werden will, muss ich jetzt beim STADTRADELN die Gelegenheit ergreifen …
Im Ernst, ich finde den Begriff „Star“ leicht deplatziert bzw. abgehoben – zumindest in meinem Fall. Sagen wir mal „Vorbild“, damit könnte ich mich eher anfreunden.
Schon mit 12 bin ich ganzjährig meinen Schulweg von 7 km geradelt. Die innige Beziehung zum Fahrrad kulminierte dann in ausgedehnte Radtouren, z.B. in den Monaten nach meinem Abitur.
Heute reise ich täglich aus der Pfalz zum Arbeitsplatz im BIZ mit einem Drahtesel an. Darüber hinaus erfreue ich mich an sportlichen Ausfahrten und einigen übers Jahr verteilten Teilnahmen an diversen Rad- bzw. Ausdauer-Events.
Abgesehen von unserem Familienauto umfasst mein persönlicher Fuhrpark in der heimischen Garage null PS, verteilt auf vier Fahrräder, alle ohne „E“ und alle wollen sie mal bewegt werden :-)
Meine Rolle als stadtradelndes Vorbild ist für mich verbunden mit der Motivation zu zeigen, dass es nicht ständig eines Autos bedarf, wenn man Willenskraft und nachhaltiges Denken und Handeln an den Tag legt. Quantitativ würde ich gern ähnlich viele Kilometer fahren wollen wie in den beiden vergangenen Jahren.
19.06.2023
Tag 1: Tierisch - Wochenend-Rückblick I
Es ist 6:30 Uhr – als früher VOGEL war ich beim Bäcker Brötchen holen; 1,6km – der Anfang ist gemacht ! Danach geht`s über kleinere Umwege zum BIZ.
Dort darf ich heute ab 9:00 Uhr die Gauß-KÄNGURUs in der Trampolin AG beaufsichtigen, zusammen mit meinem nicht ganz unbegabten Assistenz-Coach, der an diesem Tag sogar einen Dreifachsalto steht.
Um 14:00 Uhr bin ich auf einer NABU-Veranstaltung in Frankenthal. Dort findet auf dem NABU-Gelände hinterm Strandbad eine für den interessierten Naturliebhaber-Nachwuchs offene kleine Waldrallye statt. Organisiert wird das vom NAJU-Leiter, diesmal bin ich der Assistent und lasse die Kids an den Stationen z.B. im Wald versteckte VÖGEL suchen.
Danach fahr' ich auf nicht direktem Wege heim. Zwischen Frankenthal und Ludwigshafen auf einem Landwirtschaftsweg hüpfen mir dann hinter einer Kurve zwei vorwitzige Jungtiere in den Weg. Sie sehen einem Biber ähnlich, sind aber auch tagaktiv und etwas kleiner, haben keinen platten Schwanz und leben in Bauten oberhalb der Wasserlinie. Sie kommen ursprünglich aus Südamerika und sind mittlerweile als invasive Art in Mitteleuropa verbreitet – NUTRIAs. Als ich stehenbleibe, kommen sie sogar auf mich zu. Das eine Jungtier knabbert gar an meinem Radschuh! Irgendwie schön dieses Zutrauen, doch eigentlich auch ein leicht bedenkliches Verhalten bei Wildtieren. Letztendlich verschwinden beide im Gebüsch mit ein paar witzig anmutenden Laufsprüngen, die bei Jungtieren wohl noch ausgeprägt sind aufgrund der langen Hinterbeine.
Abends haben sich nach längerer Zeit mal wieder unsere IGEL im Garten gezeigt, die auf ihren nächtlichen Futternapf warten. Das durfte ich ganz ohne Fahrrad erleben und es beendete einen tierischen Samstag.
20.06.2023
Tag 2: Wochenend-Rückblick II
Am Sonntag führte mich eine Radtour durch einige Dörfer in der Rheinebene und am Haardtrand entlang. Ziel war die Wolfsburg oberhalb von Neustadt an der Weinstraße. Man erreicht die Burganlage nach einer fiesen finalen Steigung über einen engen ein Kilometer langen Schlaglochweg. Nicht schön für Rennräder. In den Ruinen fand das „Burgfeschd“ statt, es gab Essen & Trinken, Gesang, einen Schwertkampf, ein kleines Ritterlager, Gaukler …
20.06.2023
Tag 3: Optische Abkühlung :-)
Mit Wochenbeginn stand morgens mein Arbeitsweg zum Gauß auf dem Programm. Wieso ist es zu dieser Uhrzeit schon so warm?!
Nachmittags bin ich dann zu meinem Physiotherapeuten nach Bobenheim-Roxheim geradelt. Alles okay, die Knochen könnten halten - STADTRADELN kann losgehen !
Der Rückweg führte mich dann noch wegen eines Sonderangebots über Ludwigshafen. Dort deckte ich mich im Radladen mit Fahrradschläuchen und Fahrradmäntel ein – man weiß ja nie … dennoch bleibt die Hoffnung, dass ich auf das Equipment nicht noch während des STADTRADELNs zurückgreifen muss.
23.06.2023
TAG 5 - der längste Tag des Jahres
Noch kein Landwirt ist auf dem Feld, keine Sprinkleranlage verrichtet ihren Dienst. Der frühe Vogel ist echt früh unterwegs. Für Ihn steht heute Abwechslung auf dem Stundenplan, denn es geht nach Mainz zu einer Fortbildung. Der direkte Weg führt mich am BIZ vorbei und eröffnet mir eine total ungewohnte Szenerie – kein Würmchen zu sehen für den frühen Vogel. Aber es ist ja auch noch eine Stunde vor Schulbeginn.
Die Schattenseiten Teil 1 erlebe ich in Alsheim, wo eine Kleinwagenfahrerin einfach mal so von links kommend auf die Hauptstraße durchs Dorf einbiegt – unmittelbar vor mir, ja eher schon neben mir. Ich glaube, die hat mich gar nicht zur Kenntnis genommen!
Immerhin, das kann ich von Teil 2 der Schattenseiten nicht behaupten. Auf der engen und verwinkelten Streckenführung durch Nierstein fährt mir ein Auto von rechts direkt vor die Nase. Wir bremsen beide und „Feindkontakt“ kann vermieden werden. Da der Wagen aus einer verkehrsberuhigten Straße auf meine Fahrbahn rollt, liegt die Vorfahrt auf meiner Seite. Das scheint den Typen nicht zu jucken. Er fährt direkt wieder an und setzt sich vor mich. Der anschließende Disput zeugt von wenig Einsicht beim Fahrer und so bin ich fast ein wenig stolz, dass ich mich nicht zu größeren Kraftausdrücken habe hinreißen lassen.
Die anschließende leichte Anhöhe hinter dem Ort „fliege“ ich förmlich das Steinpflaster hinauf – dem Adrenalin sei Dank, das durch den Schrecken meinen Körper durchströmt.
Ich weiß gar nicht, ob ich das jetzt hier so schreiben soll, es könnte ja abschreckende Wirkung besitzen. Aber es ist nun einmal Realität, dass Auto und Fahrrad nicht immer gut miteinander auskommen. So alle ein bis zwei Monate bekomme ich übrigens auf dem Rad in einem Kreisverkehr die Vorfahrt genommen. Mitunter werd` ich auch übersehen – trotz freier Sicht über das Ackerland hinweg! Die goldene Regel, die meine Überlebenschance drastisch steigert, lautet: Sei im Kreisel IMMER bremsbereit und rechne IMMER damit, dass der Autofahrer dich nicht gesehen hat !!
Zwei Kilometer später, ein junger Autofahrer hält vor mir, steigt aus und spricht mich an. Er ist Winzer und warnt mich vor einer kommenden gefährlichen Bergabkurve, in der er schon oft in seiner Eigenschaft als Rettungssanitäter einen gestürzten Radfahrer versorgt hat. Danke dafür.
Kurze Zeit später fahr` ich direkt am Rhein entlang. Der Belag wechselt unvermittelt hin zu einer groben Kiesstrecke mit Schlaglöchern. Mein Rennrad reagiert beleidigt und wird einfach platt. Die Viertelstunde Flickzeit kostet mich dann meine Pünktlichkeit auf der Fortbildung.
Außerdem ist auch meine gefahrene Strecke futsch. Beim Fotografieren der Szenerie mit dem Smartphone einmal falsch gewischt und schon sind die Kilometer auf der STADTRADELN-App gelöscht, bevor sie registriert waren! Das ist mir nun schon zum dritten Mal passiert und wird natürlich immer händisch nachgetragen.
Die Fortbildung selbst steht im Zeichen von BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) und findet in der „Sozialen Stadtimkerei Mainz“ statt. Dort schauen wir uns alles rund um die Biene an und ich lerne zusammen mit einer Kollegin vom Gauß viel über Honigbienen auf dem Stadttheater oder am Stadion von Mainz 05 sowie über „Schulbienen“.
Zurück kam ich dann ohne besondere Vorkommnisse durch. Für den frühen Vogel ist es dann ganz schön spät geworden, aber kein Problem am längsten Tag des Jahres.
25.06.2023
Keine Gnade für die Wade
Puh! Endlich mal ausschlafen, gemütlich Zeitung lesen im Garten und frühstücken. Neu auf dem Tisch ist Mainzer Stadthonig - Belohnung für eine aktive Woche, die ich Revue passieren lasse.
Neben meinen „normalen“ Alltagsfahrten kamen diesmal einige besondere hinzu. Dabei denke ich v.a. an die BNE-Fortbildung in der Mainzer Stadtimkerei, das Gespräch mit meinem Finanzdienstleister in Landau oder der Betriebsausflug zur Klima-Arena nach Sinsheim.
Das brauchte schon alles eine Menge Energie. À propos, bin an einer Vielzahl verschiedener Energiequellen vorbeigeradelt in dieser Woche.
Schon nach einem Kilometer führt mich mein täglicher Schulweg an einer gewaltigen Umspannanlage vorbei. Sie dient dem Abtransport der Windenergie in der ganzen Region über das Höchstspannungsnetz und ermöglicht „mehr Flexibilität in der Netzführung“. Nicht weit entfernt davon befinden sich Windräder, die den mittlerweile wichtigsten Energieträger in Deutschland repräsentieren.
Wenig später kommt eine große Deponie, wo auf 5 Mio. m³ Müll mittlerweile eine Photovoltaikanlage aus Tausenden von Solarmodulen installiert worden ist. Sie repräsentiert die etwa 10%, die die Solarenergie am deutschen Strommix ausmacht.
Aus Landwirten sind heute in wachsendem Maße auch „Energie-Wirte“ geworden. Sichtbar wird dies z.B. an Silos, in denen organische Stoffe vom Feld zum Zweck der Energiegewinnung abgebaut werden. So z.B. in der Nähe des Klinikums in Worms. Biogas als Energieträger befindet sich quantitativ in etwa auf dem Niveau von Solarenergie.
Auf der Fahrt entlang des Rheinufers kommt man nicht umhin, auf der hessischen Seite die 80m hohen Kühltürme zu erblicken. Nachdem mit dem Rückbau des Kernkraftwerks Biblis bereits vor Jahren begonnen wurde, stehen aktuell noch zwei der ehemals vier Kühltürme. Die Bedeutung der Kernkraft für den Strommix in Deutschland wird gegen Null gehen. Oder wird Null sein, wenn man mal die Menge an französischem Importstrom außer Acht lässt …
Wer weiß, warum „Pferdeköpfe“ inmitten der Weinberge in der Südpfalz nicken? Um Erdöl zu fördern! Auf dem Foto sieht man eine Anlage in Nussdorf bei Landau. Rheinland-Pfalz wird durch die paar Dutzend Pumpen hinter Niedersachsen und Schleswig-Holstein zum drittgrößten Erdölproduzenten in Deutschland. Allerdings kann mittels der Pferdekopfpumpen in RLP lediglich 0,15% des deutschen Bedarfs gedeckt werden.
Auf derselben Tour kam ich ganz im Süden von Landau am Geothermiekraftwerk vorbei. Es gewinnt seine Nutzwärme aus 150°C heißem Wasser aus ca. 3.000m Tiefe. Die erzeugte Strommenge reicht für 6.000 Haushalte. Deutschlandweit spielt die Geothermie allerdings keine große Rolle als Energieträger.
Spannend und komplett neu war für mich der Eis-Energiespeicher in der Klima-Arena Sinsheim. Dies ist ein zylindrischer in ein Erdloch eingelassener „Tank“ mit einem ewig langen Rohr mit Wasser drin. Durch den Wechsel des Aggregatzustands des Wassers kann Wärme oder Kälte erzeugt werden (zum Heizen bzw. Kühlen des Museums). So hab' ich das ganz im Groben verstanden, echt komplizierte High-tech.
Zur Komplettierung der Strommixanteile fehlen hier in der Auflistung noch Kohle, Wasser und Erdgas als Energieträger – da bin ich unterwegs nicht fündig geworden.
Sorry, jetzt ging etwas der Erdkundelehrer mit mir durch … Oberstufe … „Strommix“ … Anteil der verschiedenen Energieträger an der Stromerzeugung …
Allerdings wurde der beste „Energielieferant“ bisher noch gar nicht genannt. Die Wade, Teil des menschlichen Muskelapparats, der mit 1MS (Menschenstärke) mein Fahrrad in Bewegung bringt!!!
29.06.2023
Das Ende der Spargelzeit
Große und kleine Spargel
02.07.2023
WOCHE 2 - Impressionen
Vierzehn komplette Tage STADTRADELN sind vorbei, der Plan ohne Auto geht nach wie vor gut auf. Mein Körper ist noch gut in Schuss und wird dies garantiert noch eine weitere Woche „aushalten“.
Die zweite Woche war neben dem gewöhnlichen Schulalltag geprägt von etlichen Sonder-Programmpunkten wie Konferenzen, Weiterbildung, Wandertag. Insgesamt blieb nicht ganz so viel Zeit für Ausfahrten. Aber abends eine Runde auf dem Rennrad drehen, war meistens noch drin.
Auch in dieser Woche bin ich nicht zu Boden gegangen. Traurig, dass das so erwähnt werden muss, aber es gab erneut externe Versuche, dies hinzubekommen. Ein älteres Radel-Ehepaar, das auf den Wirtschaftsweg am Ortsrand von links kommend einfach vor meine Nase fuhr (ohne zu gucken!) hatte vielleicht auch nicht das Potential dazu. Der Autofahrer oder die Autofahrerin in der Wormser Friedrich-Ebert-Straße schon. Ich rollte auf dem Fahrrad-Schutzstreifen und bei langsam rückstauenden Autos an diesen rechts vorbei, hab' sie quasi „überholt“. An einer kommenden Querstraße bog dann der Wagen vor bzw. neben mir einfach rechts ab. Ohne dies anzuzeigen! Auch hier bin ich rechtzeitig in die Eisen gestiegen und konnte einen Unfall verhindern. Das Nichtbetätigen des Fahrtrichtungsanzeigers („Blinker“) ist ein besonders großes Hobby unter Autofahrern auf Deutschlands Straßen. Und in meinen Augen ein großes Ärgernis mit hohem Gefahrenpotential, nicht nur für Radfahrer. Ich bin mir meiner offensiven Fahrweise auf dem Bike schon bewusst und versuche deshalb im Straßenverkehr ständig, solche kritischen Situationen vorauszudenken. Bisher bin ich in all den Jahrzehnten damit gut gefahren.
Das Wetter war schon sehr warm und schwül in der ersten Wochenhälfte. Die Wiesen sind eher braun statt grün, der Sportplatz unserer Schulanlage sieht traurig aus. So ist das, wenn es nicht regnet und Bewässerungsanlagen ausfallen. Die Bolzplätze meiner Jugend waren in der Erinnerung immer grün – auch im Sommer und ohne Bewässerungsmöglichkeit. Und mittlerweile reden wir ja nicht von vertrockneten Bolzplätzen. Extreme Wettersituationen bringt der Klimawandel mit sich.
Also, wer es noch nicht kapiert haben sollte: es ist das Nichts- bzw. ZU-WENIG-TUN der Menschheit, das uns all diese gehäuft auftretenden Naturkatastrophen beschert (Überschwemmungen, Stürme, Brände …). Nach bahnbrechenden Forschungsarbeiten ist seit 50 Jahren bekannt, was dann vor dreißig Jahren von der Politik ernsthaft aufgegriffen wurde (Weltgipfel in Rio 1992), um dann weitere zehn bis zwanzig Jahre später beim Durchschnittsverbraucher (der/die v.a. nur Zeitungen mit großen Lettern oder bunten Bildchen liest) anzukommen: Der Mensch reitet den Klimawandel.
An die „Alten“ (mich inbegriffen): Ihr habt es gewusst!
An die „Jugend“: Eure Zukunft hängt auch mit dem „Wohlergehen“ von „Mutter Erde“ zusammen – lasst Euch nicht alles gefallen!
Wie wäre es mit einem Mobilitätswandel als ein Rezept gegen den Klimawandel? Ich habe gehört, dass selbst Porsche bis 2030 eine benzinbetriebene Flotte komplett auf E-Antrieb (oder vielleicht ja auch noch Wasserstoff) umstellen könnte, wenn die Politik das so vorgeben sollte.
Es muss über Bildung in den Köpfen der Gesellschaft in Deutschland verankert werden, dass es ganz allgemein unbequeme Entscheidungen auf vielen politischen Feldern braucht, die vielleicht auch am Wohlstand kratzen. Nur wenn den Leuten das bewusst ist und sie bereit sind, dies mitzutragen, sehen Politiker eine Chance, bei entsprechenden unbequemen Entscheidungen wiedergewählt zu werden.
Okay, jetzt ging's gerade mit mir durch. Aber solche Gedanken kommen einem, wenn man mal länger auf dem Rad sitzt.
Übrigens berichtete die Wormser Zeitung (ich glaube am Tag vorm STADTRADELN-Beginn) darüber, dass 2023 wohl das erste Jahr sein wird, in dem die Fahrradindustrie mehr E-Bikes als konventionelle Räder verkaufen wird. Das Umsteigen generell auf ein Fahrrad ist ja schon ein erster Schritt in Richtung Mobilitätswandel. Noch viele weitere müssten folgen.
Aber zurück zu den Impressionen der Woche. Zwei Wochen sind um, doch jetzt wird es hart für mich. Die „fünfte Jahreszeit“ hat gestern begonnen. Was für den einen Karneval, ist für mich die Tour de France! Füße hoch, jetzt lasse ich auch mal fahren … wird sich zeigen, in wie weit ich in dieser Woche die Balance zwischen „Tour verfolgen“ und selbst ein bisschen fahren hinbekomme.
03.07.2023
Bergfest
Zeitlich liegt das Bergfest schon etwas hinter uns.
Höhentechnisch hab' ich es erst am Sonntag erreicht – auf einer Ausfahrt auf die Kalmit, 673m hoch und direkt am Ostrand des Pfälzerwalds gelegen mit weitem Blick über die Rheinebene. Leider war es etwas diesig, sodass man den Odenwald als „Gegenhang“ auf der anderen Seite des Rheintals nicht erkennen konnte.
03.07.2023
Die etwas anderen Leiden des gar nicht mehr so jungen W.
Ich bin spät dran an diesem Morgen … iPad noch einpacken, ein Satz Schülerhefte … mein Rucksack ist schwer, mehr als 12kg …
… der Wetterbericht im Internet und mein Blick gen Himmel lassen Interpretationsspielraum …
… dann schwinge ich mich aufs Rad … und schnell wird deutlich, dass ich die Wetterdaten zu positiv gedeutet habe … bereits nach einem Kilometer Fahrstrecke beginnt es zu tropfen, mit zunehmender Steigerung in einen handfesten Regenschauer übergehend …
Das „Berufsrisiko“ des Allwetterradlers hat zugeschlagen, falsche Zeit – falscher Ort.
Ich steige ab und lehne mein Rad an einen Pfahl, Regenjacke anziehen und einen Regenschutzsack um meinen Rucksack stülpen ist vonnöten. Aufsteigen, anfahren und im Nu bin ich komplett nass. Was der prasselnde Regen nicht von oben schafft, erledigt das schon reichlich vorhandene Spritzwasser, das vom Boden an Schuhe, Socken und Beine schwappt.
Fünf Minuten später ist der Spuk vorbei, ich befand mich einfach unter einem letzten besonders nassen Ausläufer eines nach Osten ziehenden Regengebiets. Auf meinem weiteren Weg nach Worms bin ich gar schon über eine wieder abgetrocknete Straße gefahren – vielleicht kam hier aber auch kaum was runter. Am Gauß angekommen hatte ich bereits trockene Radschuhe, zumindest äußerlich. Meine Socken waren pitschnass und die Haut der sich darin befindlichen Füße begann sich schon leicht zu wellen. Die Sonne schien von einem halbblauen Himmel, als ich mein Fahrrad an den Radständer kettete.
Leider gibt es in der Schule keinen Garten mit Wäscheleine, somit konnte ich meinen Klamotten nicht beim schnellen Trocknen „helfen“. Als Sportlehrer hätte ich zumindest Zugang zu einer Dusche – allerdings 150m entfernt in der Sporthalle. Ach egal, es ist bereits spät und immerhin bin ich gerade noch pünktlich angekommen. Außerdem wird weder das bisschen frischer Schweiß noch etwaige Regenreste auf meiner Haut stinken. Also rein in die frischen „Arbeitskleider“ aus dem Rucksack, die zum Glück nicht nass geworden sind.
Meine nassen Radklamotten werde ich in ein paar Stunden wiedersehen. Und nicht nur das, ich werde sie dann auch wieder anziehen. Bis dahin müffeln sie etwas vor sich hin. Auf dem Rückweg ist das dann wurscht. Hier bekommt kein „Kunde“ aus der Schule mehr was davon mit und ich selbst im Fahrtwind auch nicht wirklich.
Fazit: für Außenstehende wie Kolleginnen und Kollegen oder Schülerinnen und Schüler gab es keine besonderen Vorkommnisse heute Morgen, zumindest wenn sie nicht mit dem Rad kamen und unter der falschen Wolke geradelt sind. Für mich geht ein Arbeitstag zu Ende, der mit einer kleinen Portion Abenteuer verbunden war.
10.07.2023
Arbeitsweg – und täglich ärgert sich das Murmeltier …
Das STADTRADELN 2023 war überwiegend von Trockenheit geprägt. Aber es gibt auch andere Tage. Dann sind die asphaltierten Landwirtschaftswege nass und schnell auch mal verschlammt – nichts für ein Rennrad. Ich stehe vor der Wahl. Entweder fahre ich die kürzere Strecke durch den Schlamm dann mit dem Mountainbike, d.h. mit aufrechter Sitzposition, wodurch der Rucksack nicht so sehr auf dem Rücken aufliegen und somit seine Schwerkraft mehr nach hinten-unten entfalten kann … oder ich mache mit dem Rennrad einen Umweg um die Mülldeponie Gerolsheim herum (K2 + L520). Seit letztem Jahr gibt es sogar einen Radweg zwischen Lambsheim und Gerolsheim, allerdings mit abruptem Ende. UMWEG 1,7km
Unser Nachbarort Heßheim hat seit einigen Jahren eine Ortsumgehung, die meinen früheren Weg (Kreisstraße von Heßheim nach Großniedesheim) einfach abgeschnitten hat, durch Böschung und Leitplanke – keine Querung erlaubt / gewollt. Anderenorts gibt es auf Umgehungsstraßen eine elegante Lösung mit Straßeninsel am Übergang für Fußgänger und Radfahrer. Doch in Heßheim wurden die Radfahrer einfach unnötig ausgebremst. UMWEG ca. 500m
Die schmale Kreisstraße K29 zwischen Heßheim und Großniedesheim ist nicht mit einem Radweg ausgestattet. Eine Alternative führt über Beindersheim auf einem sehr schönen Weg mit z.T. Graveluntergrund, angenehm an der Eckbach entlang. UMWEG ca. 1000m
Zwischen Großniedesheim und Kleinniedesheim führt ein Radweg 200m östlich der Kreisstraße entlang.
Ähnliches gilt parallel zur L456 zwischen Kleinniedesheim und Worms-Weinsheim. Allerdings mit der miesen Zugabe, dass dieser Betonplattenweg an der Grenze Rhein-Pfalz-Kreis und Stadt Worms abrupt im Acker endet. Danke für diesen Empfang.
Wer hier nicht auf der schmalen L456 fahren möchte und eine asphaltierte Radstrecke sucht, muss im Prinzip den Weg über Bobenheim nehmen. UMWEG ca. 2,5km
Die Strecke durch die Stadt ist z.T. mit Radwegen versehen, z.T. mit Schutzstreifen, z.T. aber auch nicht. Die Lösungen an Kreuzungen oder Kreiseln (Kirschgartenweg; Kolpingstraße; Hochheimer Straße) sind vielleicht kein Problem für versierte Radfahrer, für ungeübtere hingegen schon etwas unangenehm.
Ein letztes Mal ärgert sich das Murmeltier, wenn es am BIZ angekommen ist und keinen freien Radabstellplatz mehr vorfindet, was bereits etliche Male passiert ist. Die Anzahl der Plätze ist unterdimensioniert. Dabei hat auch das STADTRADELN 2023 gezeigt, dass WEITERE RADABSTELLPLÄTZE FÜR LEHRERINNEN UND LEHRER eine nette Anerkennung der Stadt bezüglich der Ergebnisse von GGW und RSG sein könnten …..
10.07.2023
... und die Moral von der Geschicht'- häufig braucht's das Auto nicht?!
„Früher war alles besser“? Mitnichten!
Ich erinnere mich noch an eine Zeit im vergangenen Jahrtausend, in der ich als Jugendlicher unterwegs war – mit Zelt und jeder Menge Gepäck. Beliebt war eine Radtour entlang des Rheintals flussabwärts bis ins Ruhrgebiet. Man meint vielleicht, da kann man doch nichts falsch machen - weit gefehlt. Unversehens konnte man schon mal auf einem Firmengelände landen, wenn die Beschilderung – falls vorhanden - nicht stimmte. Oder man war am Fluchen und Suchen nach dem richtigen Weg durch die Städte. Damals gab es so gut wie keine Beschilderung für Radfahrer. Auch Radwege waren rar. Es gab oftmals keinen, mit Glück vielleicht mal ein Stück Schutzstreifen auf der Landstraße, innerhalb der Städte jedoch nie.
Seitdem hat sich in all den Jahren enorm viel getan. Es gibt heutzutage eine Beschilderung bei nahezu jedem Richtungswechsel und häufig auch Schutzstreifen oder sogar abgetrennte Radwege – wenngleich diese v.a. im Mittelrheintal im Bereich der Gemeinden des Öfteren mit Fußgängern geteilt werden müssen. Zur Infrastruktur zählen auch Gaststätten und Unterkünfte, die explizit auch Biker (mit und ohne Motor) willkommen heißen.
Und das gilt mittlerweile für jeden Flussradweg oder gar schon flächendeckend in weiten Teilen Deutschlands. Auch in Gemeinden, groß wie klein, hat sich was getan.
Dennoch ist der Weg von einer Autostadt zu einer Fahrradstadt ein sehr weiter und nicht mit einem einzigen Schritt zu erreichen. Dieser Weg führt unabdingbar über einen starken Ausbau des ÖPNV-Netzes mit sehr viel mehr Haltestellen und über den Aufbau eines RadwegeNETZES. Vernetzung ist der zentrale Begriff. Das war auch schon das Mantra von Professor Heiner Monheim, der im Februar 2020 in einem inspirierenden Auftritt in der BIZ-Aula vor der damaligen Stadtspitze genau dies in seinem Mobilitätskonzept für Worms vorschlug.
Denn eine Fahrradstraße für sich genommen bringt wenig, v.a. wenn man als Radfahrer mit normalem Tempo dreimal zwischen Dom und Kirschgartenweg durch eine rote Ampel zum Anhalten gebracht wird – macht keinen Spaß. Was es bräuchte, wäre ein Perspektivwechsel. Darin hätten die Radfahrer entlang ihrer eigenen Fahrspur durchgehend Vorfahrt und beim Zusammentreffen / Kreuzen mit dem Autoverkehr müssten die Autofahrer sich grün „erbetteln“. Die dafür notwendige Änderung in der Infrastruktur setzt allerdings zunächst einmal die Akzeptanz in der Gesellschaft voraus. Und hier hat uns Berlin mit dem Rückbau der Friedrichstraße zu einer Autostraße gezeigt, dass man in Deutschland noch lange nicht so weit ist – im Gegensatz zu ambitionierten Projekten z.B. in Paris oder Barcelona. Von „Bikers Paradise“ in Kopenhagen oder den Niederlanden ganz zu schweigen. Nun, in diesen Ländern gibt es eben keine bedeutenden Autohersteller, die das Land mit vielen Arbeitsplätzen versorgt und eine mächtige Lobby aufgebaut hat ...
Was anderen Orts möglich ist, zeigt ein Beispiel von einer der führenden Radfahrerstädten weltweit. Dazu füge ich hier einen Link zu einem Beitrag über Utrecht in den Niederlanden ein: https://www.mobiflip.de/shortnews/utrecht-mobilitaet-konzept-fahrrad-auto/ Ich fürchte, in Deutschland wird so etwas in 20 Jahren noch nicht möglich sein.
Und trotzdem werde ich weiter versuchen, in meinen Begegnungen Leute fürs Radfahren zu begeistern – weniger als Star, sondern vielmehr als gelebtes Vorbild. Am Ende von 21 Tagen STADTRADELN habe ich nie in einem Auto gesessen und hatte 1.849,7 km auf dem Tacho – getrackt, mit eigener Muskelkraft. Das wird auch wieder etwas weniger werden. Und ich werde auch keinen kompletten Verzicht auf ein Auto in der Familie dauerhaft schaffen. Ich werde aber weiterhin den Großteil meiner Mobilität auf dem Rad verbringen. Neben gesundheitlich-präventiven und finanziellen Vorteilen kann ich dabei Stress abbauen, kreative Gedanken schwirren lassen (z.B. über Unterrichtsvorbereitung) und klare Gedanken fassen für anstehende Entscheidungen. Die innere Balance wird dabei gestreichelt von einem ständigen Gefühl der moralischen Überlegenheit des Radfahrers gegenüber dem Auto und dient als intrinsischer Motivator.
Doch letztlich geht es beim STADTRADELN nicht in erster Linie um Typen wie mich, die bei 3°C gegen den Wind bei Dunkelheit früh morgens auf schmalen Kreisstraßen durch den Regen radeln. Es geht darum, bequemen und unsicheren Menschen den Zugang zum Radfahren schmackhaft zu machen. Was dabei natürlich massiv helfen würde, wären entsprechende Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen.
Alle weiteren Informationen erhalten Sie hier:
Eine leichte Familienradtour durch den Lampertheimer Wald zum Karlstern in der Nähe von Mannheim. Er bildet den Mittelpunkt des Wegenetzes im Käfertaler Wald. Von hier verlaufen die Rad- und Wanderwege strahlenförmig in den Wald, bzw. führen hier zusammen.
Treffpunkt: 10.00 Uhr am Pegelhäuschen.
Tourenleiter:
Stefan Cluin, Telefon (0 62 41) 2 64 65.
Auf den Spuren des nachhaltigen Konsums geht es bei der alternativen Stadtführung zu Fuß durch die Wormser Innenstadt. Von "alles unverpackt" über bio & regional bis zu vegan werden alle wichtigen Aspekte des Themas Nachhaltigkeit in Bezug auf den Einkauf auf dieser STADTWANDELN-Route abgedeckt. Los geht’s auf dem Auxerreplatz (Hauptbahnhof Westseite).
Einmal zahlen - an über 30 Orten in der Wormser Innenstadt Kultur pur genießen
Besuchen Sie Orte, die sonst nie zu sehen sind. Entdecken Sie die Stadt, wie Sie sie noch nicht kennen. Entdecken Sie unbekannte Kleinodien und erleben Sie Kunst- und Kulturgenuss vom Feinsten - ganz nach dem Prinzip der Kulturnacht: Einmal zahlen - an über 30 Orten in der Wormser Innenstadt Kultur pur genießen!
ADFC Gebrauchtfahrrad Markt auf dem Obermarkt. Von 9:00 bis 12:00 Uhr haben Privatpersonen die Möglichkeit zum Kauf oder Verkauf gebrauchter Fahrräder oder Fahrradteile.
Blumenfest im Tiergarten - zwei Tage voller Spaß und Abenteuer!
Seien Sie mit dabei und erleben Sie unser "blumiges" Tiergartenfest am 1. + 2. Juli 2023 von 10.00 bis 18.00 Uhr. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Tiere und genießen Sie einen ausgelassenen Tag mit Ihrer Familie. Freuen Sie sich auf ein buntes Bühnen-Programm mit Tanz und Zauberei. Auch musikalische Highlights warten auf Sie.
BRYNHILD heißt das neue Stück der Dramatikerin Maria Milisavljević, das vom 7. bis 23. Juli 2023 bei den Nibelungen-Festspielen uraufgeführt wird.
... lockt jedes Jahr, jeweils am dritten Juni-Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr, zahlreiche Rad- und Wanderfreunde in den Süden Rheinhessens und nach Bockenheim an die Deutsche Weinstraße. Der Rundkurs ist NUR entgegen dem Uhrzeigersinn mit Schildern gekennzeichnet. Innerorts erfolgt die Orientierung durch die Schilder im Design des Trullo-Radwander-Logos. Auf den Feldwegen wird die Routenführung anhand einer blauen Bodenlinie gekennzeichnet. Die Stationen selbst sind durch in der Luft schwebende Riesenballons bereits aus weiter Ferne zu entdecken.
An einem sommerlichen Abend findet eine gemeinsame Radtour ohne nennenswerte Steigungen am Fuße der Weinberge auf befestigten und unbefestigten Radwegen statt. Eine Pause ist vor der Rückfahrt am Bahnhof Osthofen in der Eisdiele vorgesehen.
Treffpunkt: 18 Uhr am Hallenbad / Görtz.
Tourenleiterin: Beate Tecl,
beate.tecl@web.de
Diese gemütliche Tour führt durch das Wormser Wäldchen, über den Rheindamm, um den Altrhein bei Roxheim herum zum Vogelpark. Wer möchte, kann sich die Vogelgehege anschauen, bevor es sich die Teilnehmer:innen auf der Terrasse gemütlich machen.
Treffpunkt: 16:30 Uhr am Pegelhäuschen.
Tourenleiter: Hardy Koperlik, Tel:
0176 459 21 212 - E-Mail: koperlik@gmx.de
Die Teilnehmer überqueren die Rheinbrücke und fahren an der Maulbeeraue und am Rheindamm entlang, durch den Steiner Wald und über Klein-Rohrheim nach Maria-Einsiedel. Nach einem kleinen Stopp wird der Gernsheimer Wald durchquert und Hähnlein erreicht, wo im Restaurant „Dimitra“ einkehrt wird. Danach führt die Tour weiter entlang der Bergstraße, wo nach einigen Kilometern der Erlensee im Naturschutzgebiet „Pfungstädter Moor“ erreicht wird. Dort verweilen die RadlerInnen eine Stunde. Badefreudige sollten Badesachen mitnehmen. Es bietet sich auch ein Spaziergang am See an. Danach geht es wieder heimwärts über Einhausen und Biblis nach Worms.
Treffpunkt: 10:00 Uhr am Pegelhäuschen.
Tourenleiter: Hardy Koperlik, Tel: 0176 459 21 212
- E-Mail: koperlik@gmx.de
Bis nach Obrigheim führt die Tour auf dem Eisbachradweg, dann biegt sie in südliche Richtung ab. Mit leichter Steigung führt die Strecke nach Obersülzen und von dort nach Bissersheim und Kirchheim. Die letzte Steigung folgt in Richtung Freinsheim, das nach toller Abfahrt erreicht wird. Zunächst stärken sich die TeilnehmerInnen aus „eigenen Beständen“. Falls erwünscht, schließt sich eine Stadtführung durch den Radtourenleiter an. Danach fahren alle über Weisenheim am Sand nach Lambsheim zum späten Mittagessen in die Fischhütte am Badesee. Wer möchte kann sich dort auch abkühlen. Über Heßheim, Heuchelsheim und Wiesoppenheim geht es auf befestigten Feldwegen zurück. Es sind einige Anstiege zu bewältigen, Kondition ist also gefragt.
Treffpunkt: 10:00 Uhr am Hallenbad / Görtz
Tourenleiter: Günter Niederhöfer, E-Mail:
guenter_niederhoefer@gmx.de
Treffpunkt: 18:00 Uhr am Hallenbad / Görtz
Wo es hingeht, bleibt eine Überraschung. Anschließend Monatsstammtisch bei den 12 Aposteln