Arten der Niederungsflächen (Gewässerauen)

Die Gewässerauen bilden in der zumeist intensiv landwirtschaftlich genutzten Landschaft im Wormser Stadtgebiet noch Oasen für eine wassergebundene Tier- und Pflanzenwelt. Aber auch die Gewässerauen sind bis auf Restrelikte urtümlicher Landschaft und Biotopen stark menschlich überformt. Viele stenöke Arten, also Arten die nur in einem sehr begrenzten Spektrum von Biotopen lebensfähig sind, stehen daher heute auf der Roten Liste, sind vom Aussterben bedroht bzw. sind im Wormser Stadtgebiet bereits nicht mehr vorkommend. Als Beispiele sind hier die Gruppe der Amphibien und Reptilien, wie auch der wassergebundenen Vögel zu nennen.

Im Bereich Worms kommen aktuell 9 Amphibien- und 2 Reptilienarten vor. Für die zumeist bestandsbedrohten Amphibienarten wurden Ende der 80er Jahre zunächst durch hohe ehrenamtliche Leistungen der örtlichen Naturschutzverbände und seit 1995 durch die Stadtverwaltung Worms Maßnahmen zum Erhalt der Populationen umgesetzt. Dringend erforderlich ist weiterhin die natürliche Stabilisierung der Bestände des Moorfrosches (Rana arvalis) und des Kammmolches (Triturus cristatus).

Im Wormser Süden erfolgte der Bau von Amphibienteichen und eine ca. 1,2 km lange Amphibienleiteinrichtung (incl. Tunnel) an der B 9 und K 7 in den Jahren 1999-2004. Der Kammmolch (Triturus cristatus) hat wegen seiner Einstufung als streng geschützte FFH-Art (Anhang II + IV) hier den größten Wormser Bestand entwickelt; seit Jahren kommen hier tausende Larven zur Metamorphose.

Eine landesweit bedeutende Maßnahme, ein Leuchtturmprojekt zum Erhalt der biologischen Vielfalt, ist insbesondere die Renaturierung des Seegrabens in den Gemarkungen Rheindürkheim und Ibersheim.

Die renaturierte Seegrabenaue ist vor allem für Limikolen (Watvögel), wie z.B. dem Kiebitz, Wasservögel und Amphibien ein besonders hochwertiger Lebensraum.