Ein Vogel landet auf Futter
Ein Vogel landet auf Futter

Februar-Tipp: Winterfütterung von Singvögeln

Wenn im Winter Frost herrscht oder eine Schneedecke den Boden bedeckt, haben es die heimischen Vögel schwer, Nahrung zu finden. Dann werden im Garten oder auf dem Balkon wieder zahlreiche Futterhäuschen aufgestellt um den allseits beliebten Singvögeln zu helfen. Aber es stellen sich jedes Jahr auch die immer gleichen Fragen: Soll man füttern oder nicht? Wann soll man füttern? Was soll man füttern?

Fakten

Jahr für Jahr werden in Deutschland rund 15 bis 20 Millionen Euro für Vogelfutter und Meisenknödeln ausgegeben.

Die klassische Winter-Vogelfütterung kommt in besiedelten Gebieten etwa 10 bis 15 Vogelarten zugute. da sind zum Beispiel Meisen, Finken, Rotkehlchen, Sperlinge, Amseln und Drosseln. Von diesen Arten ist kaum eine in ihrem Bestand gefährdet. Durch die Winterfütterung wird zum Artenschutz letztlich also nur ein kleiner Beitrag geleistet, da diese wenig bedrohten Arten von der Natur her so ausgestattet wurden, dass ihre Bestände auch durch kalte Winter nicht dauerhaft reduziert werden. Eine Ausnahme bilden Haus- und Feldsperlinge. Diese vermeintlichen "Allerweltsvögel" sind aktuell immer seltener anzutreffen.

Dennoch hilft eine Fütterung den Vögeln, bei vermindertem Nahrungsangebot besser den Winter zu kommen. Und: Eine Vogelfütterung ist auch aus umweltpädagogischer Sicht empfehlenswert.

Besonders für Kinder ist es ein Erlebnis, Vögel aus allernächster Nähe zu beobachten. Das kann der Anstoß für weitergehende Aktivitäten im Naturschutz sein.

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So füttern Sie richtig

  • Mehrere kleine Futterstellen sind günstiger als eine große. An großen Futterstellen können sich häufiger Krankheitserreger sammeln, die zum Beispiel zu einer Salmonellenerkrankung führen. Das ausgelegte Futter muss vor Feuchtigkeit geschützt sein, also sollte das Futterhäuschen so gebaut sein, dass das Futter auch bei Regen und Schnee nicht nass wird: Bauanleitung mit Video
  • Empfehlenswert sind Futterhäuschen im Sinne eines Futtersilos, bei denen das Futter trocken lagert und immer nur so viel nachrutscht, wie die Vögel benötigen. Zudem wird die Gefahr, dass die Tiere in den Körnern herumlaufen und diese durch Kot verschmutzen können, verringert.
  • Es gibt so genannte Weichfutterfresser, wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Amsel und Star, die sich ihre Nahrung bevorzugt am Boden suchen. Sie mögen gerne Äpfel, Birnen, Rosinen, getrocknete Wildbeeren (Holunder, Eberesche), Weizenkleie und Haferflocken.
  • Daneben gibt es Körnerfresser, wie Meisen, Finken, Ammern oder Sperlinge, die Futterhäuschen, -Silos und Meisenringe annehmen. Sie mögen gerne Sonnenblumenkerne, Hafer, Hirse, Getreidekörner, gehackte Nüsse (Erd- und Haselnüsse) und Hanfsamen.

  • Selbstverständlich sollte beim Aufstellen und Aufhängen der Futtereinrichtungen darauf geachtet werden, dass keine Katzen und andere Beutegreifer an die Vögel herankommen können und diese selbst zum Futter werden.

  • Wichtig ist es, das Futterhäuschen regelmäßig mit heißem Wasser auszuwaschen und täglich nur wenig Körner und Samen nachzufüllen.

  • Beim Kauf von Futter ist darauf zu achten, dass es keine Samen der Allergie auslösenden PflanzeAmbrosia enthält.

  • Speisereste sollten grundsätzlich nicht verfüttert werden! Brot quillt im Magen der Tiere auf und kann ebenso zum Tod führen, wie salzhaltige Nahrung, wie zum Beispiel Speck.

  • Die ganzjährige Fütterung von Wildvögeln, vor allen in den Sommermonaten, ist aus Sicht des Artenschutzes nicht erforderlich. Diese gut gemeinte Tierliebe kann im Gegenteil sogar dazu führen, dass sich in Futterstellen und Vogeltränken in den heißen Sommermonaten Krankheitserregern entwickeln können.

Füttern ist gut, aber nur ein erster Schritt

  • Um Vögeln auf Dauer im heimischen Garten einen geeigneten Lebensraum zu bieten, sollte dieser naturnah gestaltet sein.

  • Bedeutungsvoll sind Hecken heimischer Pflanzenarten wie Kornelkirsche, Weißdorn oder Roter Hartriegel. Hier finden die Tiere Schutz und Nistmöglichkeiten sowie im Herbst ein umfangreiches Nahrungsangebot an Beeren und Samen bis in den Winter hinein.

  • Beete mit Schotter- und Kiesabdeckung stellen das Gegenteil eines naturnah gestalteten Gartens dar und nehmen Singvögeln sowohl Lebensraum als auch Nahrungsquelle.

  • Wichtig ist weiterhin das Aufhängen von Nistkästen, um den Tieren zusätzliche Brutmöglichkeiten zu bieten.

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