Die erste Besiedlung durch Franken ist mit einem kleinen Gräberfeld in der heutigen Adolf-Trieb-Straße ab ca. 500 n. Chr. belegt. In einer auf 10. Februar 767 datierten Urkunde erfolgte die erste Erwähnung anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch. Damit ist Ibersheim der viertälteste Vorort des uralten Worms, nach Pfeddersheim, Horchheim und Heppenheim. Insgesamt schenkten 27 Personen in 27 Urkunden dem Benediktiner-Kloster.
Ab ca. 1020 kam Ibersheim als Stifts- oder Fronhof an das 1016 gegründete St. Paulsstift zu Worms. Auch der Minnesänger Friedrich von Hausen (ca. 1150 - 1190) hatte Besitz in Ibersheim. Der Deutsche Orden mit seiner Ballei in Koblenz am Deutschen Eck unterhielt eine Kommende (kleinste Einheit der Ordensverwaltung) von 1261 bis 1465 mit beträchtlichem Viehbestand.
1270 wird eine Kirche erstmals erwähnt. Das St. Paulsstift gestattete 1417 dem Pfalzgrafen Ludwig III. ein Schloss (kurfürstliches Amtshaus) zu bauen. Nach Umbauten ist dies heute im Wesentlichen noch erhalten. Von 1285 bis 1468 hatten die Leininger Grafen Besitz und von 1513 bis 1522 die Grafen von Sickingen. Weistümer des Hubgerichts von Ibersheim von 1358 und 1486 sind noch im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt vorhanden. 1604 tauschte das St. Paulsstift seinen letzten Besitz ein.
Mit der anderen Rheinseite gab es im Laufe der Jahrhunderte vielfältige Kontakte. Dort war ein Teil der Ibersheimer Gemarkung: 40 Morgen verkaufte der Deutsche Orden bereits 1463 an Nordheimer Bürger. 130 Morgen Wiesen und sumpfige Lachen waren "Am Herrenfeld" (Stromkilometer 456,5) und 187 Morgen "Am kleinen Rosengarten" (bei km 460). Der Dechant der Burg Stein war maßgeblich am Ibersheimer Weistum von 1486 beteiligt.
Am 8. Mai 1481 musste das kaiserliche Kammergericht unter Vorsitz von Kurfürst und Erzbischof Johann II. von Trier ein höchstrichterliches Urteil wegen einer Hälfte von Ibersheim sprechen. Parteien waren Kurfürst Philipp von der Pfalz und der Deutsche Orden.
Danach erhielt der Kurfürst Ibersheim, musste aber 4000 Gulden an den Orden zahlen.
Im gleichen Jahr kaufte der Kurfürst für 4600 Gulden den Rest des Ortes von dem Deutschen Orden in Koblenz.
In kriegerischen bzw. unruhigen Zeiten kam es vor, dass auf dem Hauptverkehrsweg Rhein zusätzlich "Zölle" abkassiert wurden. Auch die Steiner und Ibersheimer sollen sich gemeinsam daran beteiligt haben. Neben dem Ibersheimer Schloss war ein Wach- und Flaggenturm, von dem man über die Baumwipfel Signale zur anderen Rheinseite (2 km) geben konnte.
Die Burg Stein ist bei einer Erdölbohrung (Wattenheim 6) 1957 zufällig wieder entdeckt worden.
Nach dem 30-jährigen Krieg hat der pfälzische Kurfürst Karl-Ludwig, Glaubensflüchtlinge aus Holland und anderen Gebieten angesiedelt. Mit diesen Leuten hatte er aber weniger Erfolg, sodass er mit Mennoniten aus der Schweiz 1661 einen Pachtvertrag abschloss, die sein Land erfolgreicher bewirtschaften konnten. (Zu dieser Zeit hatte Worms wegen der langen Kriegszeit vergleichsweise nur 3000 Einwohner gehabt.) - Bei den Mennoniten galt nicht die Realerbteilung, wie bei uns allgemein üblich, sondern das Anerbenrecht (Primogenitur), nach der der Erstgeborene männliche Nachfolger den Hof erhält, wie auch in der Großindustrie oder Aristokratie üblich. Deshalb kann Ibersheim heute große Dreiecks- bzw. Viereckshöfe vorweisen.
Hohe Abgaben mussten in den verschiedenen Kriegen erbracht werden: Pfälzischer Erbfolgekrieg (1688-97), Polnischer Erbfolgekrieg (1733-38) und in dem französischen Revolutionskrieg 1792-1801. Bis dahin gehörte Ibersheim ganz zur Kurpfalz und wurde von dem Heidelberger und später von dem Mannheimer Schloß aus, über das Oberamt Alzey, verwaltet.
Das Ammeheisje ist eine Hütte, gebaut 1788 als "Übernachtungsheim" und noch außerhalb der ehemaligen Ortsbefestigung, was fast kein anderer Ort der Umgebung hatte.
Ibersheim war 750 Jahre lang Hauptfronhof bis 1792. Dort mussten bis ca. 100 Leibeigene des Kurfürsten aus Westhofen, Osthofen, Alsheim, Eich, Gimbsheim, Hamm und Rheindürkheim Frondienste leisten.
Aus dem Erbauungsjahr 1811 gibt es noch eines von 27 Brennhäusern im Ort. Damals musste Korn und Obst zu Schnaps gebrannt werden, weil ein Verkauf über den Rhein als Grenze nicht möglich war.
Das "Mannheimer Wasser" (Kornbrannt) ist nach dem Rezept der Mennoniten-Familie Schnebeli, mit Verwandten in Ibersheim, gebrannt und verkauft worden.
Das Großherzogtum Hessen übernahm 1816 unsere Gegend und nannte es Rheinhessen. Ibersheim erhielt 1822 eine eigene Gemeindeverwaltung. Danach gab es einen wirtschaftlichen Aufschwung mit dem Bau der Mennonitenkirche 1836, verschiedener Gehöfte in der Rheindürkheimer Strasse, Strassen nach Rheindürkheim und Eich wurden gebaut und die Eisenbahnstrecke 1900 eingeweiht. Die ländliche Genossenschaft ist 1903 gegründet worden.
1927 lag der Weinertrag von 17 ha Anbaufläche bei 800 hl, überwiegend Ruländer. Der letzte Wingert wurde um 1962 gerodet. Damit kann Ibersheim auf 1200 Jahre Weinbau verweisen.
Seit 7. März 1936 existiert offiziell die Freiwillige Feuerwehr. Eine Pflichtfeuerwehr bestand bereits seit 1928 mit dem Kommandanten Ernst Forrer.
1937/38 errichtete man ein Reichsarbeitsdienstlager (RAD).
Am 21. März 1945, 12 Uhr war der Zweite Weltkrieg für Ibersheim durch den Einmarsch der Amerikaner zu Ende. Danach überquerte ein Teil der 7. US-Armee, die 45. Division mit den Infanterie-Regimentern 179 und 180 über mehrere Pontonbrücken auf Ibersheimer Gemarkung den Rhein. Innerhalb von drei Tagen erlebte Ibersheim die größte Heerschau aller Zeiten. Dieser Krieg forderte von dem kleinen Ort 22 Gefallene oder Vermisste und hinterließ viele Witwen und Waisen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten in der Wiederaufbauphase die Gründungen verschiedener Interessengruppen.
Am 17. Januar 1955 entging Ibersheim knapp einer Katastrophe, als infolge des Jahrhunderthochwassers (Wasserstand Pegel Worms: 7,46 m) der Rheinhauptdeich zu brechen drohte. Nur durch den massiven Einsatz von Menschen und Material konnte eine Überschwemmung der Dörfer um Ibersheim und Hamm gerade noch verhindert werden.
Die Eingemeindung in das Stadtgebiet von Worms erfolgte am 7. Juni 1969. In den 1970er bis 1990er Jahren konnten viele Ortswettbewerbe gewonnen werden.
Verschiedene christliche Glaubensrichtungen beeinflussten das dörfliche kulturelle Leben im Laufe der Jahrhunderte:
Wir danken Herrn Edmund Ritscher für die zur Verfügung-Stellung der Informationen!
Quelle, Recherche und Urheberrecht: Edmund Ritscher