Aus mehr als einem Grund ist Pfeddersheim, das römische "Paternivilla", besonders bemerkenswert.
Die von König Albrecht I. zwischen 1304 und 1308 mit Oppenheimer Recht begabte und zur Reichsstadt erhobene Siedlung wurde bereits 754 erstmals urkundlich erwähnt. Spätmittelalterliche Stadtummauerung auf großen Strecken erhalten; Simultankirche, zwei Untergeschosse des Turms 15./16. Jh.; Schiff evangelisch, Chor katholisch, 1708/11. Erweiterung 19. Jahrhundert. - Ehemalige lutherische Kirche, jetzt Gemeindesaal. - Barocker Rathausbau mit Stadtwappen über Portal.
In Gold ein schwarzer Adler mit rotem P auf goldenem Brustschild.
Die Partnerschaft zwischen Pfeddersheim und Nolay wurde 1966 von den "Männern der ersten Stunde", Altbürgermeister Heinrich Schmitt und seinem Amtskollegen Georges Rave ins Leben gerufen.
40 Jahre Partnerschaft
Die Partnerschaft steht für die Aussöhnung zwischen den beiden Staaten Deutschland und Frankreich. Im Juni 1991 wurde das 25jährige Jubliäum des Partnerschaftvertrages gefeiert. Zwischen den Kommunen Rheinland-Pfalz und Burgund gibt es mittlerweile mehr als 90 lebendige Partnerschaften. Pfeddersheim und Nolay haben viele Gemeinsamkeiten. Beide Städte haben ihren Namen von den Römern erhalten (Nolay von Noliacius/Pfeddersheim von Paternus). Die Ortskernbereiche der Städte werden auch beide von mittelalterlicher Bausubstanz geprägt. Ausserdem vermitteln die Weinberge von Nolay ebenfalls landschaftliche Beziehungen zu Pfeddersheim.
Nolay ist eine Kreisstadt in Burgund mit ca. 1500 Einwohnern, 20 km von Beaune und 510 km von Pfeddersheim entfernt. Es wurde im 13. Jh. gegründet ging allerdings nieder, als 1347 in ganz Europa die Pest wütete. Von 1453 bis 1653 waren die Herzöge von Aumont Herren von Nolay. Das heutige Stadtwappen, stilisierte Enten, das man auch an der Fassade des von 1865 bis 1867 erbauten Rathauses findet, war das Wappen der Herzöge. Nolays berühmtester Bürger war Lazare Carnot (1753-1823), der Organisator der französischen Revolutionsarmee.
Nolays wichtigste Sehenswürdigkeiten sind die aus dem 14. Jh. mit Kalksteinplatten bedeckte Markthalle und die Kirche aus dem 15. Jh. . Nach einem Brand im 17. Jh. wurde die Kirche neu restauriert. Im Innern befinden sich 7 Statuen des 14. Jh. . Der Glockenturm beherbergt eine flandrische hölzerne, mehrfarbige Glockenspielfigur aus dem 16. Jh. .
3 Sterne Campingplatz mit Badesee, Bouleplatz, Sportplatz, Mehrzweckhalle, Altersheim, Tennisplätze, Gesundheitparcours, über 40km Wanderwege und ein Heimatmuseum.
Ausserdem gibt es einen Töpfer- und Antiquitätenmarkt, eine Maschinenfabrik zur Herstellung von Keramik, Ziegeln, Backsteinen, ein pharmazeutisches Labor und natürlich auch Weinbau und Landwirtschaft.
Heimatjahrbuch 1992 für den Landkreis Alzey Worms (Seite 144)
Ortsverwaltung Pfeddersheim