Schramm – Entsorgungen aller Art

Herr Schramm, Sie sind seit vielen Jahren auf dem umfangreichen Gebiet der Entsorgung in Worms tätig. Wie kam es dazu?

Die Geschichte mit dem Schrotthandel fing schon in jungen Jahren an. Wir haben damals in den „Trumpen“ gewohnt, im Gebiet der heutigen Pestalozzischule. Mein Vater hatte bereits an Mopeds herumgebastelt und Teile auf dem Grundstück gelagert. Man kann sagen, dass ich reingewachsen bin in das Geschäft. Schon mit zehn, elf Jahren bin ich selbst mit Fahrrad und Anhänger losgezogen, um in der Stadt Verwertbares abzuholen.

Aus dem Fahrrad als Fortbewegungsmittel wurde dann schnell ein gebrauchtes Moped, dann das zweite gebrauchte als Ersatz. Zur Konfirmation habe ich dann ein neues Moped geschenkt bekommen, das ich von da an erst einmal eine Zeit lang benutzt habe.

In den „Trumpen“ war damals auch in direkter Nachbarschaft der Schrottplatz von Hugo Mayer. Dort habe ich ausgeholfen und mir dabei schon früh das Geschäft abgeschaut. Mein erster Wagen nach den Mopeds war ein VW-Pritschenwagen.

Früher hatte ich auch einen eigenen Lagerplatz. Inzwischen bringe ich das Abgeholte direkt zum Schrottplatz. Dort ist alles vorhanden. Außerdem gibt es Hilfe bei der Demontage sowie einen Lagerplatz zum Zwischenlagern.

Sie sind Jahrgang 1966 und ein „Kind des Wormser Nordends“?

Ich lebe seit meiner Kindheit hier. Als ich 13 Jahre war, zogen wir, weil die „Trumpen“ abgerissen wurden, in die Kleine Weide. Ich entstamme einer Schausteller-Familie. Mein Vater hatte eine Jahrmarkt-Bude. Er war früher auf den Festen in und um Worms unterwegs. Da habe ich öfter mitgeholfen. Heute sind noch mein Bruder mit einer Pfeilwurfbude und mein Cousin mit einem Autoscooter als Schausteller tätig.

Was gibt es noch zum „Privatmann“ Rudolf Schramm zu sagen?

Ich habe eine Lebenspartnerin – wir sind nicht verheiratet – sowie einen Sohn und eine Tochter. Beide sind erwachsen. Mein Sohn ist auch im Entsorgungsgeschäft. Er macht dasselbe wie ich, nur eine Ecke größer.

Ich begeistere mich für alles, was sich per Motor fortbewegen lässt – mein Boot, mein Traktor, mein Honda-Roller oder mein Quad. Außerdem bin ich Sponsor der Fußballer vom SV Neuhausen.

Sie führen Entsorgungen aller Art durch. Was bedeutet das genau?

Kurzgesagt: Ich mache alles. Das heißt: Entsorgung und Entrümpelung für privat und gewerblich. Ich hole unter anderem Bauschutt, Grünabfall, Hausmüll und Altholz ab, entrümpele Speicher und Keller, führe Transporte durch, zum Beispiel fahre ich Kies, und entsorge Sondermüll. Das eine mache ich kostenlos, das andere muss der Kunde bezahlen.

Zum Glück ist das Geschäft des Schrotthändlers konjunkturunabhängig. Es gibt immer etwas zu tun.

Wie sieht die technische Ausstattung der Firma Schramm aus?

Ich habe vier Laster, darunter einen 7,5 t Kipper und einen Absetzkipper. Dazu kommen eine transportable Werkbank sowie eine Flex-Tigersäge. Bei Bedarf leihe ich mir bei einem namhaften Ausrüstungsverleih weitere Fahrzeuge aus, wie einen Bobcat-Minibagger oder Ähnliches.

Zu meinem – mehr oder weniger – Ein-Mann-Betrieb gehört eine feste Aushilfe. Eigentlich brauche ich keine große Unterstützung. Falls mal Not am Mann ist, findet sich immer jemand, der mir schnell mal zur Hand geht.

Wie würden Sie sich selbst charakterisieren. Was zeichnet Sie aus?

Zunächst mal: Ich fühle mich menschlich dem Wormser Nordendverbunden. Das bedeutet:Wenn mich wer braucht, bin ich da und helfe auch mal, ohne etwas dafür zu verlangen, bei einer Entrümpelung zum Beispiel.

Es gibt viele in dem Geschäft. Die Konkurrenz ist groß. Ich habe aber keinen Grund zum Klagen. Ich habe genug Aufträge, vermutlich auch weil die Kunden meine Zuverlässigkeit zu schätzen wissen. Ich bin jemand, der anpackt und nach Lösungen sucht und diese letztlich auch findet.

Wer sind denn Ihre Kunden?

Mehrheitlich sind es Firmenkunden, vorrangig Industrie- und Handwerksbetriebe. Früher war ich auch für die Wohnungsbau GmbH Worms Im Geschäft. Außer den gewerblichen habe ich auch viele private Kunden. Ob privat oder gewerblich – sie kommen ausschließlich durch Mundpropaganda und auf Weiterempfehlung.