Freiwillige Feuerwehr Worms
Aufgrund der räumlichen Entfernung zur Hauptfeuerwache in Worms, ist die Feuerwehreinheit Heppenheim in der Einsatzgrundzeit von 8 Minuten, für den Brandschutz sowie die technische Hilfeleistung in ihrem Ausrückebereich, eigenständig verantwortlich. Die 29 Männer und 4 Frauen der Ortsteilwehr, unterstützen zusätzlich die Berufsfeuerwehr Worms sowie den Gefahrstoffzug der Stadt Worms bei Gefahrguteinsätzen im gesamten Stadtgebiet als Transportkomponente mit dem MZF 2 (G).
Neben einer Jugendfeuerwehr, einem Spielmannszug sowie einer Alters- und Ehrenabteilung, unterhält die Einheit auch eine Vorbereitungsgruppe, die Heppenheimer Löschküken. Der Förderverein der Feuerwehr in Heppenheim, engagiert sich aktiv im Veranstaltungsleben der Eisbachtalgemeinde.
Praxisübung Tür- und Fensteröffnung
Die Übung am 27.05.2025 wurde von Gruppenführer Sebastian Stoffel und Jan Müller organisiert. Thema war eine kombinierte Übung in Theorie und Praxis im Schwerpunkt Türöffnung / Fensteröffnung mit den Mitteln der Feuerwehreinheit Heppenheim.
Im ersten Teil des Abends widmete sich Sebastian Stoffel den theoretischen Grundlagen sowie den Rechten und Pflichten bei Einsätzen mit den Stichworten: Notfalltüröffnung, Amtshilfe für die Polizei sowie Türöffnung für den Rettungsdienst. Er beleuchtete die gesetzlichen Vorgaben und erinnerte die Führungskräfte an die verschiedenen Aspekte.
Im Anschluss wurde die Übung in die Betriebs- und Geschäftsräume der Firma Weber Kunststoff-Fensterbau verlegt. Durch Jan und Wolfgang Müller, Geschäftsführung der Heppenheimer Traditionsfirma und aktive Wehrangehörige, wurden die Kameradinnen und Kameraden in den diversen Fenster- sowie Türmodellen geschult.
Die beiden Kameraden hatten gemeinsam mit Sebastian Stoffel verschiedene Schlossmodelle organisiert. Aufbau, Beschaffenheit und Schwachstellen wurden erläutert, um entsprechende Öffnungsmethoden zu beüben.
Zum Schluss konnte in der Praxis, das Brechen sowie Entfernen eines Schließzylinders einer Tür, mit Hilfe des Knackrohres, welches im Türöffnungswerkzeugkasten auf dem LF 10/6 der Einheit Heppenheim ist, geübt werden.
Der stellvertretende Wehrführer Karsten Kulzer sowie Thomas Klein, bedanken sich bei den Organisatoren der Übung. Ein großes Lob ging an Jan und Wolfgang Müller der ortsansässigen Fensterbaufirma, für die Bereitstellung der Räumlichkeiten sowie des Übungsmaterials.
Beide Führungskräfte betonten die Wichtigkeit dieser Weiterbildung. Alleine die Feuerwehreinheit Heppenheim wurde im letzten Jahr zu 7 Hilfeleistungen gerufen, die eine notfallmäßige Öffnung der Wohnung / des Hauses zur Folge hatte.
Einsatzübung der Feuerwehren aus Heppenheim und Offstein sowie dem ASB Worms am 15.05.2025
Starke Rauchentwicklung in einem Gebäudekomplex eines Agrarhandels –Personen werden im Gebäude vermisst
Am 15.05.2025 wurde wieder mit den Freunden aus der
Nachbargemeinde Offstein sowie dem ASB Worms, eine
gemeinsame Einsatzübung
durchgeführt. Die Frühjahrsübung in diesem Jahr wurde von der Feuerwehreinheit
Heppenheim organisiert.
Die Übungslage, welche durch den stellvertretenden Wehrführer der Einheit, Karsten Kulzer, sowie durch Jann Fischer ausgearbeitet wurde, führte die drei Blaulichteinheiten zur Sortierhalle der Firma Kartoffel & Agrarhandels Müller, in die Straße Im Gehrchen. Die Einheit Heppenheim, als ersteintreffende Feuerwehreinheit am Schadensobjekt mit LF 10/6 sowie MZF 2 (G), erkundete die Lage.
Bei Arbeiten einer Elektrofirma in der Energieversorgung der Halle kam es zu einem Brand. Am Objekt selbst wurden die ersten Kräfte durch einen Anwohner empfangen. Er berichtete von Arbeiten in der Halle, einem lauten Knall und einer danach rasch stärker werdenden Rauchentwicklung im Halleninneren. Von den Handwerkern fehlte jede Spur.
Nach dem Eintreffen der Unterstützungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr Offstein mit ihrem HLF 10/10 und der Einweisung in die Lage, wurde das weitere Vorgehen unter den Führungskräften abgestimmt.
Durch zwei Atemschutztrupps, einer aus Offstein und einer aus Heppenheim, wurde die Menschenrettung sowie Brandbekämpfung im Inneren der Halle vorgetragen.
Nach kurzer Zeit konnten zwei Personen im Bereich eines Staplers lokalisiert werden und wurden von den eingesetzten Trupps ins Freie gebracht.
Die geretteten Personen wurden dem Team des ASB Worms übergeben, die die weitere medizinische Behandlung außerhalb des Gefahrenbereiches durchführte
Eine weitere Herausforderung für die aktiven Wehrleute der beiden Eisbachtalgemeinden war die Rettung einer dritten Person im Bereich der Kartoffelsortieranlage in etwa 6 Meter Höhe. Diese hatte sich aufgrund eines Sturzes in den Förderbandbereich, schwere Rückenverletzungen zugezogen und musste durch die eingesetzten Kräfte so schonend wie möglich gerettet werden.
Nach der Entrauchung der Halle wurde in enger Abstimmung mit dem Rettungsdienst, hier die Person mittels Spineboard aus der Höhe gerettet.
Die Verantwortlichen der Einheiten, Oliver Fischer aus Offstein und Thomas Klein aus Heppenheim, zogen eine positive Bilanz der Übung im Rahmen der Nachbesprechung im Gerätehaus.
Heppenheim. Zusammenarbeit über Grenzen in den
Gebietskörperschaften hinweg, für die Heppenheimer und
Offsteiner Wehr,
mindestens bei Übungen ... Kein Problem!!
Ein großes Dankeschön an die Familie Müller für die
Unterstützung bei Übungsobjekt sowie dem ASB für die
Beteiligung an der Übung
der beiden Wehren.
Jahrhunderthochwasser im Ahrtal, Hagelsturm und Starkregenereignisse über Worms, Orkan über Rheinland-Pfalz, ausgedehnte Wald- und Flächenbrände, Ausfall von Teilen der Energieversorgung und der telefonischen Infrastruktur in der Pfalz über eine längere Zeit …
Diese Schlagzeilen sind leider keine Szenarien aus der Feder eines Kinoregisseurs. Nein, sie waren in den letzten 3 Jahren reale Ereignisse in unserem Bundesland, in unserer Stadt, in unserem beschaulichen Heppenheim.
Darauf haben die Verantwortlichen für den Katastrophenschutz in unserer Stadt reagiert und in den letzten Monaten ein umfangreiches Investitionspaket für die Feuerwehr geschnürt. Herzstück der Investitionen ist die Möglichkeit, bei Ausfall von Energie- sowie Kommunikationsversorgung, den Bürgerinnen und Bürgern einen Anlaufpunkt (genannt „Leuchtturm“) im Gerätehaus in der Pfälzer-Wald-Straße zu schaffen.
Hierfür wurde eine leistungsstarke Netzersatzanlage (NEA) beschafft. Mit dieser kann das Gebäude und alle notwendigen Geräte auch bei völligem Ausfall der Energieversorgung betrieben werden.
Zum Betrieb einer Notrufanlaufstelle (Leuchtturm), stehen diverse Ausrüstungsgegenstände sowie Kommunikationskanäle zur Verfügung. Diese sowohl in digitaler Form als auch noch in der früheren analogen Form. Damit ist es den Heppenheimer Kräften möglich, Kontakt mit der Hauptfeuerwache aufzunehmen und Verstärkung anzufordern.
Gerade die Ereignisse im Ahrtal haben deutlich gezeigt, dass eine umfangreiche Warnung der Bevölkerung nur mit einem Mix aus Radio, Handy, APP, verbunden mit einem leistungsstarken Sirenensystem den größtmöglichen Warnerfolg bringt. In den letzten Tagen wurden die beiden Motorsirenen in der Wormser Landstraße und Am Offsteiner Pfad, durch eine hochmoderne elektronische Warnsirene ersetzt. Diese wurde auf unserer Ortsverwaltung installiert und steht ab dem kommenden Jahr zur Warnung der Bevölkerung aber auch zur Alarmierung der Feuerwehrkräfte zur Verfügung. Sie funktioniert auch bei Stromausfall und man kann Durchsagen machen.
Um den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Worms im Falle eines Unwetterereignisses bzw. Hochwasserereignisses nun noch mehr Hilfe leisten zu können, wurde den Feuerwehren der Stadt jeweils ein Rollcontainer Unwetter (RC Unwetter) beschafft.
Die Beladung besteht aus dem tragbaren Stromerzeuger, zwei Tauchpumpen (TP 4/1) sowie einem Wassersauger. Diverse Kleinmaterialien, Kabeltrommeln sowie Rollschläuche runden diese ab.
Der Klimawandel bringt aber nicht nur vermehrt Unwetter- und Starkregenereignisse mit sich. Auch die Erwärmung und der Wassermangel in den Sommermonaten sorgt für zusätzliche Herausforderungen. Mit der Beschaffung eines Schlauchtragekorbes Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung, wurde hier ein erster Schritt gemacht. Das Material erleichtert den Kameradinnen und Kameraden das Bearbeiten von Brandereignissen. Gerade bei diesen Einsatzszenarien haben sich flexiblere D-Druckschläuche als Vorteil erwiesen.
Abgerundet wurden die Investitionen in ein mehr an Sicherheit mit der Beschaffung eines Automatisieren Externen Defibrillator (AED) sowie einer Wärmebildkamera (WBK).
Die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr der Einheit
Heppenheim haben einen neuen „Boss“. Christoph Klenk übernimmt nun offiziell den Staffelstab von
Karsten Kulzer. Bereits im April wurde er durch
Oberbürgermeister Adolf Kessel im Rahmen des
OB-Jahresempfangs der Feuerwehr Worms in der Hauptfeuerwache, zum nunmehr 5. Jugendwart der
Eisbachtalgemeinde ernannt. Im Rahmen einer Übung der Nachwuchsbrandschützer am 16.05.2024, wurde dies nun gemeinsam mit den Jugendlichen durchgeführt.
Der neue JF-Wart hat sich in den letzten 1,5 Jahren intensiv auf seine neue Rolle vorbereitet. Neben den notwendigen Lehrgängen, um die fachliche und rechtliche Voraussetzung für den „Job“ zu erlangen, möchte er auch seine jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Jugendarbeit in einem Sportverein mit einbringen.
Wehrführer Thomas Klein beglückwünschte Christoph zu seiner neuen Position in der Einheit und begrüßte Ihn als neues Mitglied im Kommando der Wehr. Er unterstrich die Wichtigkeit seiner Aufgabe. Die Jugendfeuerwehr ist innerhalb der Einheit eine tragende Säule und Garant um auch in Zukunft für die Bürgerinnen und Bürger der Eisbachtalgemeinde, ein verlässlicher Partner in der Gefahrenabwehr darzustellen. Klein dankte dem scheidenden JF-Wart, Karsten Kulzer, für seine jahrelange vorbildliche Arbeit mit und an der Seite der Kids von Heppenheim.
Die Jugendfeuerwehr Heppenheim wurde im Jahr 2000 aus der Taufe gehoben. Das damalige Betreuerteam um den ersten JF-Wart Thomas Klein, füllte eine Lücke im Freizeitangebot der Ortsgemeinde. Schnell wurde aber klar, dass ohne eine frühzeitige Bindung der Jugendlichen an die Organisation, eine stabile Mannschaftsstärke der aktiven Wehr so nicht zu halten ist. Diese Arbeit wurde durch die bisherigen JF-Warte Sascha Schneider, Mareike Cybulski und Karsten Kulzer weiter vorangetrieben.
Alarmiert zu einem Flächenbrand klein – Wiedergefunden in einer komplexen TH-Lage inklusive Flächenbrand
Am 06.06.2024 stand als Thema Flächenbrandbekämpfung nach FwDV 3 auf dem Übungsplan der Einsatzabteilung Heppenheim. Was die Übungsbeteiligten an diesem Abend vorher nicht wussten, dass Wehrführer Thomas Klein und Jan Müller von der Firma Weber Fenster, die angenommene Lage etwas „verfeinerten“.
Mit dem Alarmstichwort B1 – Flächenbrand klein, wurde das Löschfahrzeug LF 10/6 unter der Führung von Gruppenführer Sebastian Stoffel in die Straße Am Offsteiner Pfad 4 alarmiert. Aufgrund der Alarmmeldung, verblieben die restlichen Fahrzeuge in Bereitschaft auf der Wache in der Pfälzer-Wald-Straße.
Empfangen wurde der Gruppenführer von einem aufgeregt gestikulierenden Mitarbeiter der Firma Weber Fenster. Doch dieser wollte nicht den Heppenheimer Brandbekämpfern den Weg zum Flächenbrand weisen, sondern informierte diese über einen Staplerunfall seines Kollegen. Dieser war mit beiden Beinen unter einer schweren Metalltraverse eingeklemmt und der Stapler funktionierte nicht mehr. Diese Lageänderung stellte den Fahrzeugführer unmittelbar vor eine Herausforderung und notwendige Taktikänderung, welche Kamerad Stoffel mit seinem Team souverän meisterte.
Nach erfolgter Rückmeldung und Alarmstufenerhöhung, wurden die auf der Wache befindlichen Kräfte hinzugezogen. Da nun zwei Einsatzstellen parallel
abgearbeitet werden mussten, fungierte Kamerad Marc Becker als Zugführer sowie Gesamteinsatzleiter und bildete nach dem Eintreffen der restlichen Mannschaft zwei separate Einsatzabschnitte. Abschnitt 1: Rettung und Betreuung der eingeklemmten Person. Abschnittsleiter Stoffel mit dem LF 10/6. Abschnitt 2: Brandbekämpfung Flächenbrand auf dem Verbindungsweg ins Neubaugebiet. Dieser Abschnitt wurde von Abschnittsleiter Kulzer mit dem MZF 2 (G) sowie dem LF bearbeitet.
Die Erkundung im Abschnitt 2 ergab einen sich ausbreitenden Flächenbrand, der im Bereich des Regenrückhaltebeckens und dem Dornfelderring lokalisiert werden konnte. Das Team des Mehrzweckfahrzeuges stellte die gesicherte Wasserversorgung zum Löschgruppenfahrzeug her. Parallel wurde durch den Angriffstrupp bereits ein erster Löschangriff mittels Löschwassertank eingeleitet.
Anschließend wurde ein weiteres Strahlrohr im Bereich des Dornfelderring vorgenommen.
Im Einsatzabschnitt 1 wurde parallel zu den Betreuungsmaßnahmen des eingesetzten Trupps, die technische Rettung des Verunfallten vorbereitet. Genutzt wurden die vorhandenen Einsatzmittel des LF 10/6 der Wehr. Zur Stabilisierung und Sicherung wurden die beiden Unterbauschiebeblöcke sowie LKW-Auffahrkeile verwendet.
Das Anheben der Metalltraverse wurde mit dem hydraulischen Kombinationsgerätes SPS 400 durchgeführt. Anschließend wurde die Person bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes versorgt.
Im Rahmen der gemeinsamen Nachbesprechung, konnten wichtige Erkenntnisse herausgearbeitet werden. Die unmittelbare Aufteilung der beiden Einsatzstellen in separate Abschnitte unter der Führung eines Zugführers als Gesamteinsatzleiter, wurde vorbildlich umgesetzt. Dies brachte Überblick in die Gesamtlage und ermöglichte das fokussierte Arbeiten der Abschnittsleiter. Kamerad Klein bedankte sich bei allen Übungsbeteiligten und insbesondere bei Fa. Weber Fenster für die Bereitstellung des Übungsobjektes.