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Beteiligt uns! - Initiative Ganztagsbetreuung

Beteiligt uns! Jugendarbeit Recht auf Ganztagsbetreuung

Hintergrund:

Der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD sieht vor, noch in dieser Legislaturperiode einen ab 2026 geltenden bundesweiten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschüler einzuführen. Ziel ist es, an fünf Tagen pro Woche eine achtstündige Ganztagsbetreuung anzubieten, einschließlich eines
verlässlichen Mittagsangebots und der Möglichkeit einer Ferienbetreuung. Ob und inwieweit die außerschulische Jugend(verbands)arbeit an der Konzeptionierung dieser Betreuung in Ferien zu beteiligen ist, wird bislang auf keiner Ebene diskutiert

Wir mischen uns ein!

Um auf das Anliegen aufmerksam zu machen, haben wir mit verschiedenen Organisationen und politischen Akteuren Gespräche geführt, u.a. mit dem Deutschen Bundesjugendring (DBJR), Manuel Höferlin (FDP MdB), Tabea Rößner (Grüne, MdB), David Maier (SPD, Bundestagskandidat), Carlo Riva (SPD, Stadtrat Worms) etc. 

Unsere Sorge:

Wir beobachten die Zunahme der Ferienspiele als Eltern entlastendes Ganztagsangebot und sehen hier mit Besorgnis die Verdrängung von Freizeiten.
Freizeiten, also Angebote mit Übernachtung bieten unserer Meinung nach einen größeren Lern- und Erfahrungsraum. Die Entscheidung für Angebote eines Jugendverbandes ist häufig abhängig von den selbst erlebten positiven elterlichen Erfahrungen mit einem Jugendverband. Die Eltern entscheiden maßgeblich über die Anmeldung und haben die Qual der Wahl, denn Eltern brauchen Ganztagsbetreuung für ihre Kinder, auch und vor allem in den Ferienzeiten.
Wenn es um die Betreuungsorganisation von Kindern geht, beobachten wir eine Entwicklung in Richtung einer Konsum-Mentalität. Unsere Angebote sind jedoch persönlichkeitsfördernde Bildungsformate und keine reinen „Betreuungsangebote“ und damit aus unserer Sicht eine wichtige Ergänzung zum schulischen Angebot.

Die außerschulische Jugendarbeit bietet Kinder- und Jugendlichen einen Raum, indem sie selbstständig und ohne Zwänge lernen können. Sie erleben sich in Situationen ohne Leistungsanforderungen und können sich mit ihren Interessen einbringen. Dies fördert das Selbstbewusstsein. Übernehmen Jugendliche die Rolle der Gruppenleitung, erlernen sie Verantwortung zu tragen und erwerben wichtige soziale Kompetenzen, sogenannte “Soft Skills”.

Aufgrund der Länderhoheit entscheiden die Bundesländer selbst, wie die konkrete Ausgestaltung des oben genannten Rechtsanspruchs aussehen wird. Offenbar plant Rheinland-Pfalz, diese Ganztagsbetreuung ausschließlich im schulischen Kontext zu verorten. Sind Richtungen auf Bundes- und Landesebene einmal vorgegeben, kann auf kommunaler Ebene keine eigenständige Entscheidung mehr getroffen werden. Die Kommunen werden die Beschlüsse entsprechend ausführen müssen, sodass wir vor Ort auch unmittelbar betroffen sein werden. Da, wie bereits in der Vergangenheit gesehen, „Ganztagsbetreuung“ hoch subventioniert wird, befürchten wir in diesem Zuge eine zunehmende Ungleichheit und eine (preisliche) Konkurrenz zu unseren Angeboten.

Unsere Forderungen:

  • Wir dürfen jetzt nicht abwarten, wir müssen auf uns aufmerksam machen, sonst schaffen wir uns selbst ab! Wir sollten auf Politiker*innen zugehen, und dafür werben, dass diese für uns Fürsprecher*innen werden. Es braucht eine starke Stimme für die außerschulische Jugendarbeit auf Landesebene!
  • Wir brauchen Menschen in den Entscheidungsprozessen, denen der pädagogische Wert unserer Arbeit bewusst ist und die auf ihrer Ebene Überzeugungsarbeit leisten können.
  • Es braucht eine Priorisierung. Bildungsangebote der Jugendverbandsarbeit sollten die Wertigkeit haben, die ihnen zusteht. Nur auf Grundlage dieser Haltung können wir auf kommunaler Ebene auf Augenhöhe mit der Schule kooperieren.

Daher unser einstimmiger Appell an die Entscheidungsträger: Beteiligt uns!

Für mehr Informationen sprecht uns an!

© Stadtjugendring Worms e.V.

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