Bereits seit 2009 werden in Worms kontinuierlich Glasfaserleitungen für schnelle Internetanschlüsse verlegt. Bislang wurden hierbei überwiegend die sogenannten „Verteilerkästen“ mit Glasfaserkabeln erschlossen.
Von dort aus geht es mit den vorhandenen Kupferleitungen in die Haushalte und Industrieanlagen. Dabei sind Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 250 Mbit/s möglich.
Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig auch die „digitale Versorgung“ mit schnellen und stabilen Internetanschlüssen geworden ist. Neben Home-Office, Home-Schooling und e-learning sind mittlerweile praktisch in jedem Haushalt viele Endgeräte im Einsatz, die einen Internetanschluss benötigen. Bei Smartphones und Tablets bis hin zu Smart-Home-Anwendungen wird ein Anschluss an die Datenautobahn benötigt. Auch der neue Mobilfunkstandard „5G“ muss an eine Glasfaserinfrastruktur angebunden werden. Der Bedarf an schnellen Datenverbindungen, die nur über Glasfasernetze realisierbar sind, wird auch in den nächsten Jahren sehr stark steigen, da z. B. Streaming-Dienste, IP-TV, sichere VPN-Verbindungen mit Cloud-Anwendungen aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind.
Im Zuge der Aktivitäten der Innovationspartnerschaft zwischen Stadt, EWR und Hochschule Worms werden seit Sommer 2020 die Weichen hin zu einer Smart City Worms gestellt. Eine der wesentlichen Voraussetzungen für eine smarte und zukunftsfähige Stadt ist eine flächendeckende schnelle Internetanbindung.
Stadt und EWR haben daher einen Kooperationsvertrag geschlossen, mit dem Ziel, nahezu allen Wormser Haushalten und Unternehmen Glasfaserleitungen bis in die Gebäude anzubieten. Damit wären künftig Verbindungsgeschwindigkeiten im Gigabit-Bereich möglich.
„Wir sehen einen rasant steigenden Bedarf an Datenvolumen und wollen den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch unseren Unternehmen, ermöglichen, schnell, zukunftssicher und möglichst stressfrei Zugang zu Gigabit-Anschlüssen zu erhalten. Wir stellen die Weichen jetzt weiter auf `Zukunft`“, freut sich Oberbürgermeister Adolf Kessel. Zuletzt wurde das Gewerbegebiet Nord bereits erfolgreich mit Glasfaseranschlüssen bis in die Gebäude versorgt. Jetzt folgt die weitere Erschließung der 26 Wormser Schulen an das Glasfasernetz. So sind allein über das Bildungszentrum Worms mittlerweile rund 4.300 Schülerinnen und Schüler an schnelles Internet angebunden. Sofern die Corona-Situation nicht zu Verzögerungen führt, sieht die Projektplanung von EWR die vollständige Erschließung der Schulen bis Ende 2022 vor. Auch W-lan soll an allen Schulen bereitgestellt werden.
Allerdings, so bitten EWR und Stadt um Verständnis, wird es einige Zeit dauern, bis für jedes Gebäude ein Anschluss ans Glasfasernetz erfolgen kann. Oft geht die Maßnahme mit Ausbau- und Sanierungsarbeiten an Straßen und Gehwegen einher. Außerdem müssen zuvor ein Markterkundungsverfahren und eine Netzdetailplanung durchgeführt werden.
Einen weiteren, wesentlichen Aspekt bringt EWR-Vorstandssprecher Stephan Wilhelm ein: „Der Glasfaserausbau in Worms ist für uns ein Meilenstein, mit dem wir die Digitalisierung ebenso wie die damit verbundenen Bildungsmöglichkeiten in unserer Region gezielt voranbringen können. Ganz entscheidend ist dabei aber auch, dass Anschlussnehmer, Hauseigentümer und Gewerbetreibende aktiv ihr Interesse an einem Highspeed-Internetanschluss bekunden“. Nur wenn eine ausreichende Quote „Anschlusswilliger“ erreicht wird, kann ein Ausbau stattfinden. Dazu werden die Haushalte und Unternehmen nach ihren Bedarfen gefragt. Auch das wird einige Zeit in Anspruch nehmen, so die Stadt.
Der „Masterplan Glasfaser“ startet im Frühjahr 2022. Dann werden abschnittsweise Bedarfe ermittelt und Netzpläne erstellt.
Interessierte Unternehmen und Hauseigentümer erhalten weitere Informationen zum Thema Glasfaser unter ewr.de/glasfaser.