14.06.2023 / Stadtbibliothek

Zukunft der Stadtbibliothek

In der Sitzung des Bildungs- und Schulträgerausschusses am 13. Juni hat die Stadtbibliothek ihr Konzept 2024-2028 „Die Stadtbibliothek – Mein Lieblingsort in Worms“ vorgestellt.

Eingangstür aus Glas mit dem Schriftzug Stadtbibliothek
Eingangstür aus Glas mit dem Schriftzug Stadtbibliothek

Stadtbibliothek gehört zur Daseinsfürsorge

Die Stadtbibliothek Worms im Haus zur Münze gehört zu den meistbesuchten öffentlichen Einrichtungen der Stadt Worms und ist ein wichtiger Teil der städtischen Infrastruktur. Die Angebote der Stadtbibliothek werden von Menschen jeglichen Alters und jeder kulturellen oder sozialen Herkunft genutzt. 

Aufgrund der Digitalisierung und sich verändernder Mediennutzungsgewohnheiten müssen sich Bibliotheken über die traditionelle Medienausleihe mit Beratung und Angeboten zur Leseförderung hin zu Erlebnisräumen mit hoher Aufenthaltsqualität weiterentwickeln. Von zentraler Bedeutung für diesen Wandlungsprozess ist das Konzept des „Dritten Ortes“. Der Stadtrat hat Anfang 2021 dazu einen Grundsatzbeschluss gefasst.

Um dem Anspruch des Stadtrates in einem vertretbaren Zeitrahmen gerecht zu werden, legte die eigens dafür eingerichtete Projektgruppe der Stadtbibliothek in ihrem Konzept einen ziel- und zukunftsorientierten strategischen Leitfaden für die Bibliotheksarbeit der kommenden fünf Jahre vor.

Sozialdezernent Waldemar Herder erläuterte dazu: „Ich befinde mich in dieser Frage leider in einem Zwiespalt. Einerseits sehe ich durchaus die Notwendigkeit, zur Konsolidierung des Haushalts beizutragen – Wir kennen die zunehmend schlechte Finanzsituation der Stadt Worms. Anderseits sind wir zur Daseinsfürsorge für die Bürger in Worms verpflichtet, wozu für mich die Stadtbibliothek eindeutig gehört - Die Bibliothek leistet einen wichtigen Bildungsbeitrag für die Stadtgesellschaft.“

Die Vision der Stadtbibliothek Worms

Die Stadtbibliothek ist ein Lieblingsort in Worms, ein innovativer Ort der Begegnung und des Wohlfühlens, an dem man lernen, entdecken und sich kreativ ausprobieren kann.

Die Bibliothek Worms sorgt damit für Lesespaß und Lesekompetenz, Digitalisierung und Medienkompetenzvermittlung sowie Kulturelle Bildung, und sie ist ein Treffpunkt und Begegnungsort. Sie trägt damit zu Chancengleichheit und sozialer Gerechtigkeit, Integration und Teilhabe bei.

Sie unterstützt die Bildungslandschaft der Stadt Worms bei der Erreichung der bildungs- und kulturpolitischen Ziele der Kommune und trägt zur Attraktivitätssteigerung und Belebung der Innenstadt bei. Die Bibliothek leistet damit auch einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Strategieprozesses des Dezernates Bildung und Soziales.

Hintergrund des neuen Konzepts

Die sogenannte „IGLU-Studie“ für 2021 zeigt, dass rund 25 % der Viertklässler in Deutschland nicht richtig lesen können. Seit 20 Jahren ist dabei ein Abwärtstrend erkennbar. Bildungserfolg in Deutschland ist nach wie vor stark vom familiären Hintergrund abhängig.

Hinzu kommt die spezifische Situation in der Stadt Worms: Der Anteil der über 65-Jährigen wird bis 2040 um 20 %, der der über 80-Jährigen um 30 % steigen. Der Anteil der Menschen mit relativ geringem Einkommen ist in Worms vergleichsweise hoch. Der Anteil von Kindern und Jugendlichen, die in Armut leben, liegt bei 18 % und 15 %. 

Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund ist relativ hoch; rund 40 % der Kinder in Kitas haben Migrationshintergrund. Dem Erwerb von Sprach- und Lesekompetenzen kommt damit eine besonders hohe Bedeutung zu. Diese Befunde legen nahe, dass die Stadtbibliothek zu einem „Dritten Ort“ entwickelt werden soll.

Merkmale eines „Dritten Ortes“

Der „Dritte Ort“ ist neutral. Der Einzelne hat keine Verantwortung gegenüber den anderen – man kann kommen, sich begegnen und wieder ungezwungen auseinander gehen. Sozialer Status ist hier nur von geringer Bedeutung. Es gibt keine besonderen Zugangsvoraussetzungen, was eine hohe gesellschaftliche Durchmischung ermöglicht. 

Der Dritte Ort zeichnet sich ferner durch gute Erreichbarkeit und Zugänglichkeit, etwa durch lange Öffnungszeiten und zentrale Lage, aus. Der Kontakt zwischen Bürgern wird hier gefördert, der soziale Zusammenhalt gestärkt und das demokratische Leben angeregt. Es herrscht eine offene und positive Atmosphäre.

Der Bildungs- und Schulträgerausschuss hat einstimmig beschlossen, dem Stadtrat die schrittweise Umsetzung des vorgestellten Konzeptes zu empfehlen.

Quelle: Stadt Worms / Pressestelle

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