12.03.2024 / Klinikum

Tag der Rückengesundheit

Das Klinikum Worms informiert zum Tag der Rückengesundheit am 15. März über das Thema "Bandscheibenvorfall".

Haupteingang Klinikum Worms
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Bandscheibenvorfall – Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Am 15. März ist Tag der Rückengesundheit. Eines der häufigsten Rückenleiden ist der Bandscheibenvorfall. Ein Bandscheibenvorfall kann erhebliche Schmerzen verursachen und die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig zu erkennen, wie vorgebeugt werden kann und welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

„Um zu verstehen, wie ein Bandscheibenvorfall entsteht, ist es wichtig, die Anatomie unserer Wirbelsäule zu kennen. Die Bandscheiben sitzen quasi als Stoßdämpfer zwischen den einzelnen Wirbeln unserer Wirbelsäule. Sie ermöglichen nicht nur die Bewegungen der Wirbelsäule, sondern helfen auch dabei, Druck und Belastungen auf die Wirbelsäule zu verteilen“, erklärt Dr. Philippe Roux. Der leitende Oberarzt des Zentrums für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie ist Wirbelsäulenspezialist und Experte auf dem Gebiet der Wirbelsäulenchirurgie.

Die Bandscheiben bestehen aus einem weichen, gelartigen Kern, der von einem äußeren Faserring umgeben ist. Bei einem Bandscheibenvorfall kommt es zu einer Verletzung dieses äußeren Rings. Dies kann verschiedene Ursachen haben, darunter falsche Körperhaltung, übermäßige Belastung, Bewegungsmangel oder auch altersbedingter Verschleiß. In Folge tritt der weiche Bandscheibenkern durch den beschädigten Faserring nach außen. Drückt er dort auf einen nahegelegenen Nerv, sind Schmerzen, Taubheitsgefühl oder Schwäche die Folge.

„Welche Symptome sich bemerkbar machen, hängt stark davon ab, welche Stelle der Wirbelsäule betroffen ist“, so Dr. Roux weiter. „Die meisten Bandscheibenvorfälle kommen an der Lendenwirbelsäule vor. Betroffene bemerken dann meist Rückenschmerzen, die in das Bein oder den Fuß ausstrahlen. Hinzu können außerdem Kribbel- oder Taubheitsgefühle und auch Lähmungserscheinungen kommen.“

Die Diagnose eines Bandscheibenvorfalls erfolgt in der Regel durch körperliche Untersuchung sowie mit Hilfe bildgebender Verfahren wie Röntgenaufnahmen, MRT (Magnetresonanztomographie) oder CT (Computertomographie). Anhand dieser Untersuchungen kann der behandelnde Arzt den genauen Ort und das Ausmaß des Bandscheibenvorfalls bestimmen.

Die Behandlung eines Bandscheibenvorfalls hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Schwere der Symptome und der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten. In den meisten Fällen kann eine konservative Therapie helfen, die Beschwerden zu lindern. Dazu gehören Schmerzmedikamente, Physiotherapie, physikalische Therapie wie Wärme, gezielte Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur und auch Infiltrationen der betroffenen Bereiche.

Wann eine Operation erforderlich ist

„In rund zehn Prozent aller Fälle müssen wir operieren. Gerade, wenn der Bandscheibenvorfall zu starken neurologischen Symptomen wie Lähmungen oder Taubheitsgefühlen führt, die durch konservative Maßnahmen nicht verbessert werden können, ist eine Operation unumgänglich“, berichte der Leitende Oberarzt weiter.

„Hier arbeiten wir heute mit modernen minimalinvasive, also besonders schonenden, Operationstechniken“, erklärt der Chirurg. „Durch einen operativen Eingriff können wir den Druck auf die betroffene Nervenwurzel beheben, indem wir beispielsweise den Bandscheibenvorfall entfernen. Diese Operationen finden mikrochirurgisch mit Hilfe kleiner Spezialinstrumente unter einem OP-Mikroskop statt, sodass nur kleine Hautschnitte nötig sind und wir die besonders empfindlichen Strukturen im Spinalkanal sehr gut visualisieren können.“ Von diesen Operationstechniken profitieren in erster Linie die Patienten, da besonders nerven- und muskelschonend operiert werden kann. Sogenannte „offene Bandscheiben-Operationen“, bei denen ein großer Hautschnitt erforderlich ist, würden laut dem Mediziner mittlerweile nur noch in seltenen Ausnahmefällen durchgeführt.

Wie man selbst vorsorgen kann

Um es gar nicht erst zu einem Bandscheibenvorfall kommen zu lassen, empfiehlt der Wirbelsäulenspezialist neben regelmäßigem Sport und einem gesunden Körpergewicht vor allem einen sorgsamen Umgang mit dem eigenen Rücken im Alltag. „Wir verbringen heutzutage viel Zeit im Sitzen und sollten deshalb besonders darauf achten, dass wir möglichst aufrecht sitzen und unseren Arbeitsplatz rückengerecht gestalten.“ 

Nach wie vor eine klassische Ursache von Bandscheibenvorfällen sei aber falsches Heben. Hier gelte: „Beugen Sie Ihre Kniegelenke und halten Sie den Rücken gerade, während Sie sich nach unten bewegen, um das Objekt zu greifen. Insbesondere ein Krümmen oder Verdrehen des Rückens ist Gift für die Wirbelsäule und sollte auf alle Fälle vermieden werden.“

Quelle: Klinikum Worms

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