Luftverschmutzung durch Abgase
Luftverschmutzung durch Abgase

Juli-Tipp: Hohen Ozonwerten wirksam begegnen

Es ist bekannt, dass ca. 10% der Bevölkerung sensibel auf Ozon reagieren. Ozon kann zu negativen gesundheitlichen Auswirkungen, wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Husten, Reizungen oder gar Entzündungen des Lungengewebes bis hin zur Atemnot führen.

Fakten

Ozon ist ein aus drei Sauerstoffatomen zusammengesetztes Molekül (O3). Luftsauerstoff, wie wir ihn alle zum Leben brauchen, besteht demgegenüber aus zwei Sauerstoffatomen (O2). Bodennahes Ozon ensteht unter anderem bei gleichzeitigem Auftreten von Stickoxiden, Kohlenwasserstoffen oder Kohlenmonoxid und Sonnenlicht. Ozon gilt als Leitkomponente und Hauptbestandteil des so genannten Sommersmogs, der vor allem aus Autoabgasen in Verbindung mit der Sonneneinstrahlung entsteht. Deshalb werden hohe Ozonkonzentrationen hauptsächlich in den Sommermonaten erreicht. Weitere Ozonquellen sind Feuerungsanlagen aller Art, die Produktion von Lösemitteln, (Massen-)Rinderhaltung. und Mülldeponien.

Grenzwerte

Aufgrund der bekannten gesundheitlichen Auswirkungen ist seit 2010 zum Schutz der menschlichen Gesundheit für Ozon ein Zielwert festgelegt: 120 µg/m3 als 8-Stunden-Mittel sollen nicht öfter als 25-mal pro Kalenderjahr, gemittelt über drei Jahre, überschritten werden. Ab 2020 soll der 8-Stunden-Mittelwert von 120 µg/m3 während eines Kalenderjahres gar nicht mehr überschritten werden. Neben diesem Zielwert hat die EU nach der EU-Richtlinie 2002/3/EG folgende Schwellenwerte festgelegt:

  • Informationsschwelle: 180 µg/m3 als Mittelwert über 1 Stunde
  • Alarmschwelle: 240 µg/m3 als Mittelwert über 1 Stunde (während 3 aufeinander folgender Stunden).

Die Alarmschwelle von 240 µg/m3 wurde in Worms seit 1990 nicht erreicht.

Zum Vergleich: Der natürliche Ozongehalt in Bodennähe beträgt 20 µg/m3 Luft und kann in den Sommermonaten auf 60 - 80 µg/m3 ansteigen.

Informationen über Ozonwerte

Zur Abfrage der Ozonwerte in Rheinland-Pfalz, speziell auch für Worms, stehen mehrere Möglichkeiten bereit:

  • Tageszeitung: Wetterbericht der „Wormser Zeitung“: 15:00-Uhr Ozonwerte des jeweiligen Vortages einiger Städte, u. a. auch von Worms
  • Videotext: Seite 181 des SWR-Videotext (Südwest 3): OzonStunden-Mittelwerte, aktualisiert um 6:20, 9:20 Uhr, 12:20 Uhr, 18:20 Uhr und 21:20 Uhr, zwischen 12:20 bis 18:20 stündlich. In den Sommermonaten ab 12:20 Uhr stündlich bis 20:20 Uhr.
  • Internet: umfangreiche Informationen des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz (LFU)zum Thema Ozon . Weiterhin aktuelle Messwerte und Vorhersagen.

Juli-Tipp: So umgehen Sie das Ozon-Risiko

  • Der deutsche Richtwert für Risikogruppen (Kinder und Asthmatiker) liegt bei 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft (µg/m3). Ab dieser Konzentration wird dem betroffenen Personenkreis empfohlen, körperliche Anstrengungen im Freien zu vermeiden. Informieren Sie sich während der warmen Jahreszeit durch eine der hier genannten Quellen über die Ozongehalte.

  • An heißen Tagen sollte zwischen 11:00 Uhr und 19:00 Uhr auf sportliche oder sonstige anstrengende Tätigkeiten im Freien verzichtet werden.

  • Wenn Sie in den Sommermonaten Probleme mit Ihrem Atemsystem haben oder eine übermäßige Müdigkeit verspüren, könnten Sie zu der besonders ozonempfindlichen Risikogruppe zählen. Sie sollten dann an heißen Tagen Aufenthalte im Freien allgemein reduzieren und ggf. Ihren Hausarzt aufsuchen.

  • Da der Autoverkehr eine der Hauptursachen für die Entstehung von Ozon darstellt, sollten Sie vor jeder Autofahrt prüfen, ob diese unbedingt notwendig ist, oder Sie mit einem anderen, abgasarmen oder -freien Verkehrsmittel auch an Ihr Ziel gelangen. Fahrgemeinschaften (z. B. für den Weg zur Arbeitsstelle) sind eine weitere Möglichkeit zur Reduzierung von Emissionen.

  • Verwenden Sie lösemittelarme Farben und Lacke. Diese sind mit dem Blauen Engel gekennzeichnet. Durch ihn erhalten Sie als Verbraucher die Information, wie Sie im privaten Bereich Lösemittelemissionen vermeiden können.

  • Bei schönem Wetter gelangt durch verstärktes Lüften mehr Ozon in die Innenräume. Zwar wird das Ozon dort binnen weniger Stunden abgebaut, doch kann das Ozon mit organischen Verbindungen aus den im Raum befindlichen Materialien, wie zum Beispiel Tapeten und Anstrichen reagieren und Formaldehyd bilden. Bei hohen Ozon-Konzentrationen sollte daher vornehmlich in den Morgen- und Abendstunden stärker gelüftet werden.
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