Hier finden Sie aktuelle oder hilfreiche Veröffentlichungen der Gleichstellungsstelle Worms oder bundesweite Informationen.
Lokal! Politisch! Männlich? Frauen im Wormser Stadtrat deutlich unterrepräsentiert.
Am 9. November 1919 durften die Wormserinnen erstmals an einer Kommunalwahl teilnehmen. Damals schafften es vier Frauen, in den Stadtrat gewählt zu werden. 100 Jahre später sind es zwölf Frauen. Dies zeigt deutlich: Gleichberechtigung ist noch lange nicht erreicht und insbesondere in der Kommunalpolitik sieht es schlecht aus. Zählt man die Reihen im Wormser Stadtrat nach den Wahlen durch, wird ganz schnell klar: Von einer paritätischen Besetzung mit Männern und Frauen sind wir noch weit entfernt. Der aktuelle Frauenanteil beträgt 23%, und ist so niedrig wie in keiner der anderen kreisfreien Städte in Rheinland-Pfalz. Worms ist im Vergleich somit Schlusslicht. Beispielsweise hat Mainz einen Frauenanteil von 45%, Kaiserslautern liegt bei 41% und Frankenthal bei 36%.
„Parlamente sind Orte der politischen Willensbildung und nur wenn Frauen mitentscheiden können, werden ihre Interessen auch gehört. Mit so einem niedrigen Frauenanteil besteht die Gefahr, dass Kommunalpolitik von Männern für Männer gemacht wird“, erklärt Gleichstellungsbeauftragte Melanie Schiedhelm die Schwierigkeit dieser massiven Unterrepräsentanz.
Schaut man genauer hin, wird deutlich, dass keine der im Stadtrat vertretenen Parteien gleichviele Frauen und Männer entsendet. Die SPD belegt vierzehn Sitze im neuen Stadtrat, wovon lediglich zwei an Frauen gehen und dass, obwohl die ersten acht Plätze der Wahlliste abwechselnd mit Männern und Frauen aufgestellt war. Die CDU besetzt immerhin sechs der fünfzehn gewonnenen Sitze mit Frauen. Die Grünen ziehen mit acht Sitzen in den neuen Stadtrat ein, wovon drei an Frauen gehen. Die AfD hat eine Frau in ihren Reihen, ebenso wie die Freien Wähler. Bei Linkspartei, FDP und der Freien Liste Pfeddersheim sind gar keine Frauen vertreten.
Die Gründe, warum es dieses Jahr so wenige Frauen in das Wormser Kommunalparlament geschafft haben sind vielfältig. Für Worms gibt es hierzu keine Auswertungen. Zu bedenken ist jedoch auch, eine Politik von Frauen bedeutet nicht unbedingt Politik für Frauen.
„Der politische Betrieb braucht auch auf kommunaler Ebene sowohl Männer als auch Frauen, denen der Verfassungsgrundsatz der Gleichberechtigung der Geschlechter wichtig ist. Projekte, Planungen und Maßnahmen müssen hinsichtlich ihrer Geschlechtergerechtigkeit geprüft werden. Das kann auch ein männlich dominierter Stadtrat schaffen, wenn er Frauen zuhört und auch mal außerhalb der eigenen Komfortzone agiert“, ist sich die Gleichstellungsbeauftragte Jasmine Olbort sicher. Die weltweite Solidaritätsbewegung unter dem Hashtag #HeforShe macht vor, dass dies möglich ist. Männer setzen sich dabei solidarisch für feministische Anliegen ein, engagieren sich gegen Diskriminierung und stellen bestehende Strukturen in Frage. Eine ähnliche Solidarität ist für Worms wünschenswert. Gleichzeitig sollten die Parteien allerdings auch Maßnahmen einleiten, um bei zukünftigen Wahlen mehr Frauen den Weg in die Parlamente zu eröffnen.
„Die Gleichstellungsstelle unterstützt die Verantwortlichen gerne dabei, passende Maßnahmen zu diskutieren und umzusetzen“, freuen sich die beiden Politikwissenschaftlerinnen Jasmine Olbort und Melanie Schiedhelm auf den künftigen Austausch.
Der Tätigkeitsbericht der Gleichstellungsstelle bietet einen Überblick über die Aktivitäten der Gleichstellungsbeauftragten. Erschienen sind bisher:
Erste Informationen entnehmen Sie gerne den Flyern, aber wir helfen auch persönlich weiter.
In der jüngsten Vergangenheit kamen und kommen viele Menschen nach Deutschland. Einige dieser Zugewanderten waren zuvor in einem völlig anderen Kulturkreis zuhause. Manche Werte und Grundpfeiler unseres Zusammenlebens in Deutschland existieren in dieser Form nicht überall auf der Welt oder haben keinen vergleichbaren Stellenwert. Da aus diesem Grund nicht erwartet werden kann, dass jeder Mensch der hier leben möchte sofort mit einem Teil unserer Wertevorstellungen vertraut ist, wurde dieser Flyer entwickelt. Der Flyer möchte auf kompaktem und einfachem Weg wesentliche Grundwerte unseres Miteinanders vorstellen und erläutern. Auf die Menschen die zum Teil aus Kriegsgebieten flüchten mussten und jetzt hier in Deutschland Zuflucht suchen, wirken sehr viele Einflüsse und Eindrücke ein. Es ist daher eine wichtige Aufgabe, es diesen Menschen so einfach wie möglich zu machen, um mit unseren Werten vertraut zu werden.
Die Gleichstellungsstelle der Stadt Worms hat gemeinsam mit den beiden Beauftragten für Migration und Integration der Stadt Worms einen Flyer für Zugewanderte (deutsch) auf den Weg gebracht, der außerdem in Englisch, Arabisch, Französisch und Türkisch erschienen ist.
Der Flyer behandelt explizit die Grundpfeiler des Miteinanders von Männern und Frauen. Die Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit beider Geschlechter ist eine wesentliche Errungenschaft unseres demokratischen Rechtsstaates. Frauen die neu nach Deutschland kommen müssen ihre Rechte und Möglichkeiten kennen. Zeitgleich erleichtern klare Vorgaben das Miteinander im neuen Umfeld des täglichen Lebens.
Wohl wissend, dass für einen Großteil der Zugewanderten die Inhalte des Flyers selbstverständlich sind, ist es uns wichtig viele Menschen zu erreichen. Aus diesem Grund soll der Flyer mit dem Titel "Willkommen in Deutschland" in den Sprachen Deutsch, Englisch, Arabisch, Französisch und Türkisch zur Verfügung stehen.
Auch ehrenamtliche Helferkreise, die Interesse an dem Flyer haben, können sich gerne an die Gleichstellungsstelle wenden.
In Worms gibt es seit Sommer 2014 die Kampagne GRENZEN ACHTEN!, mit der die Macherinnen von Gleichstellungsstelle, Frauennotruf und ASB-Kinderschutzdienst für das Thema sexualisierte Anmache sensibilisieren möchten. Die Initiatorinnen haben ein Workshopkonzept erarbeitet, mit dessen Hilfe sexualisierte Anmache in Jugendgruppen und Schulklassen thematisiert werden kann.
Das Konzept für pädagogische Fachkräfte zur Arbeit mit Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren besteht aus sechs Themenfeldern, die aufeinander aufbauend aber auch einzeln durchgeführt werden können. Mit ihrer Hilfe lernen die Jugendlichen zum Beispiel wie sie Grenzen leichter anerkennen können, wo der Unterschied zwischen Flirt und Belästigung liegt und wie sie sich in unangenehmen Situationen gegenseitig unterstützen können.
Die Materialien können auf der Kampagnenhomepage www.grenzenachten.de kostenlos heruntergeladen oder bei der Gleichstellungsstelle bestellt werden.
Download der Workshopmaterialien
Der Flyer liegt bei vielen Beratungsstellen und Hilfseinrichtungen in Worms und Umgebung aus und ist auch bei der Gleichstellungsstelle erhältlich.
Flyer in deutsch Flyer in englisch Flyer in russisch Flyer in türkisch
Herausgeberin: Wormser Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (WIP)
Inhalt: Tipps zu Maßnahmen, Adressen rund um Rat, Hilfe, Beratung bei Gewalt gegen Frauen.
Im Rahmen des Gewaltschutzkonzepts für Flüchtlingsfrauen des Landes hat das Frauen- und Integrationsministerium die Broschüre „Hilfen für Frauen bei Gewalt in engen sozialen Beziehungen“ aktualisiert.
Flyer in deutsch oder in russischer, arabischer, persischer und türkischer Übersetzung.
Die Broschüre gibt einen Überblick über die Beratungs- und Unterstützungsangebote für gewaltbetroffene Frauen in Rheinland-Pfalz.
In Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch des Wormser Interventionsprojektes gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (WIP) veröffentlicht die Gleichstellungsstelle der Stadt Worms eine Neuauflage des Stichwortverzeichnisses für Hilfe bei Gewalt in engen sozialen Beziehungen. Das Verzeichnis soll Betroffenen einen schnellen Überblick über mögliche Hilfestellen ermöglichen.
Der Landesverband Alleinerziehender Mütter und Väter Rheinland Pfalz e.V. hat eine neue Broschüre zum Thema: "Alleinerziehend - Gutes Management von Familie und Beruf" veröffentlicht. Die Broschüre kann als PDF hier heruntergeladen werden oder direkt über den Verband bestellt werden.
Unsere Sprache ist ein Spiegel unseres Zusammenlebens. Wenn Männer und Frauen in gleichem Umfang vertreten sein sollen und auch so wahrgenommen werden sollen, dann sollte dies auch in der täglichen Kommunikation zum Ausdruck kommen. Der Flyer über "ÜberzeuGENDERe Sprache" möchte Ideen liefern wie dies ganz praktisch und einfach im Alltag gelingen kann.
Der Frauenförderplan ist ein Instrument zur Frauenförderung in Verwaltungen. Er wird für einen Zeitraum von sechs Jahren von der Personalabteilung in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten erstellt und alle zwei Jahre fortgeschrieben.
Der Frauenförderplan enthält neben einer Analyse der Beschäftigtenstruktur auch einen Maßnahmenkatalog. Dieser enthält zum Beispiel Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen, zur Verhinderung von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz und zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Frauenförderplan der Stadtverwaltung Worms wurde im März 2011 vom Stadtrat verabschiedet.
Am 12. September 2013 feierte die Gleichstellungsstelle der Stadt Worms ihr 25jähriges Bestehen. Die Dokumentation der Veranstaltung können Sie hier herunterladen.
Die Arbeit der Gleichstellungsstelle stellt dieser Flyer kurz vor. Er soll Bürgerinnen und Bürgern das komplexe und breitgefächerte Betätigungsfeld der Gleichstellungsstelle näher bringen. Dazu gehört neben der Vernetzung und Förderung örtlicher Frauengruppen und –initiativen auch die Beratung der Verwaltung zu gleichstellungsrelevanten Themen. Durch Veranstaltungen und Projekte soll außerdem ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in vielen Bereichen noch immer nicht erreicht ist.
Auch das Themenspektrum der Gleichstellungsstelle ist vielfältig und umfasst zum Beispiel den niedrigen Frauenanteil in kommunalen Parlamenten oder das nach wie vor hochaktuelle Thema Gewalt in engen sozialen Beziehungen.
Der Flyer ist bei vielen städtischen Stellen sowie bei der Gleichstellungsbeauftragten erhältlich und kann hier heruntergeladen werden.
Auf Anfrage senden wir ihnen gerne ein pdf der Zeitschrift zu, die vom Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen in Rheinland-Pfalz herausgegeben wird.
Sie erschien bis 2011 zweimal jährlich. Seit 2012 gibt es nur noch eine Ausgabe pro Jahr.
Die Frauenbewegung ist eine weltweite soziale Bewegung: Frauen setzen sich für ihre Rechte und für die Verbesserung ihrer gesellschaftlichen Stellung ein. Die Gleichstellung der Frauen mit den Männer und die Neubewertung der traditionellen Geschlechterrollen sind Ziele der Frauenbewegung.
Was wann wo passierte, auch in Worms, finden Sie hier