Die wissenschaftliche Bibliothek bietet Ihnen über 350.000 Bände (davon ca. 50.000 Bände des 15. bis 19. Jahrhunderts!) aus allen Wissensgebieten (Magazinbestand mit Sofortausleihe bis 16 Uhr!), Lesesaal mit Handbibliothek (2.300 Bände) und einen Internet-Point mit 6 Benutzerarbeitsplätzen.
Sie finden uns im Haus zur Münze (Marktplatz 10) im 2. Obergeschoss.
Eine Flugschrift aus der Luther-Bibliothek der Wormser Stadtbibliothek im UNESCO-Weltdokumentenerbe:
Mit Schwerpunkt auf alten, illustrierten bibliophilen Büchern wird die Sammlung weiter ausgebaut.
Die Nibelungenlied-Sammlung der Stadtbibliothek Worms (Dr. Busso Diekamp)
Die komplette Sammlung kann im Online-Benutzerkatalog recherchiert werden:
Katalogauswahl Stadtbibliothek Worms anklicken und unter der Suchkategorie Schlagwort "nibelungenlied" eingeben. Die Suche kann durch Schlagwortkombination verfeinert werden (zum Beispiel: Titel, die Worms als Nibelungenstadt betreffen, finden sich unter "nibelungenlied worms"...)
Über 5000 Bücher und Kleinschriften vom späten 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart, die vor allem Worms (einschließlich der eingemeindeten Vororte), aber auch Rheinhessen, Hessen (mit Schwerpunkt ehemaliges Großherzogtum Hessen-Darmstadt), die Pfalz und das Saarland betreffen.
Diese umfangreiche Sammlung, darunter auch sehr seltenes Schrifttum und "Graue Literatur" (keine Verlagspublikationen), umfasst vor allem folgende Sachgebiete:
Sämtliche Titel sind unter einem oder mehreren Schlagwörtern im Online-Benutzerkatalog (Suchkategorie Schlagwort) zu finden.
Die Luther-Bibliothek stiftete Max (von) Heyl der Paulusbibliothek 1883 aus Anlass der Luther-Feier zum 400. Geburtstag des Reformators - überwiegend Werke Martin Luthers in Ausgaben bis 1548 (Flugschriften, Bibelübersetzungen, lateinische und deutsche Ausgaben fast sämtlicher Werke, die Luther auf dem Reichstag am 17. April 1521 zum Widerruf vorgelegt wurden).
Der Wormser Buchhändler und Antiquar Julius Stern, ein Jude, trug die Sammlung im Auftrag des Stifters in kurzer Zeit zusammen und verfasste den ersten Katalog (489 Katalognummern), in dem Stern an keiner Stelle erwähnt wird.
Einige seltene Stücke der Luther-Bibliothek stammen aus dem Besitz des Mainzer Domkapitular Friedrich Schneider, der mit Max Heyl befreundet war. August Weckerling, der Leiter der Paulusbibliothek, wurde vom Altertumsverein autorisiert, weitere Stücke für die Luther-Bibliothek anzukaufen. Der 1983 erschienene, von Detlev Johannes verfasste dritte gedruckte Katalog zählt 617 Titel.
Die Luther-Bibliothek wurde im Paulusmuseum (im ehemaligen Paulusstift) in einer "Lutherstube" aufgestellt, die der Münchner Künstler Lorenz Gedon im Auftrag Heyls mit "altdeutschen" Möbeln und Einrichtungsgegenständen gestaltete.
Zur Geschichte der Luther-Bibliothek vgl. zuletzt: Diekamp, Busso: Die Familie Heyl und die Wormser Buch- und Bibliothekskultur, in: Bönnen, Gerold ; Werner, Ferdinand (Hrsg.): Die Wormser Industriellenfamilie von Heyl : öffentliches und privates Wirken zwischen Bürgertum und Adel, Worms 2010, S. 431 - 466 (hier: S. 436 - 450).
Die Titel der Luther-Bibliothek sind - mit Ausnahme von drei Original-Lutherbriefen von 1524, 1525 und 1542 und dem Manuskript einer deutschen Psalmenerklärung aus dem Ende des 15. Jahrhunderts - im Online-Benutzerkatalog recherchierbar (bei Eingabe "mag lb?" unter der Suchkategorie Signatur erfolgt im Online-Katalog die Anzeige sämtlicher Titel).
Der Reichstag zu Worms 1521 – Luthers Verhör und Widerrufsverweigerung am 17./18. April 1521 -
im Spiegel zeitgenössischer Flugschriften aus der Wormser Luther-Bibliothek.
1893 wurde für die damalige Bibliothek des Altertumsvereins Worms eine komplette Bibliotheca Kantiana von nahezu 1000 Werken aus dem Antiquariat Max Weg in Leipzig erworben. Darunter befinden sich fast sämtliche Ausgaben der selbständigen Werke, die zu Lebzeiten des Königsberger Philosophen erschienen sind. Die Sammlung, die bis um 1900 systematisch fortgeführt wurde, umfasst auch die Sekundärliteratur des 18. und 19. Jahrhunderts.
Die Erwerbung aus dem Antiquariat erfolgte mit finanzieller Unterstützung des Wormser Lederindustriellen und Mäzens Maximilian von Heyl zu Herrnsheim. Initiator war vermutlich der Neukantianer und Wormser Gymnasialprofessor Franz Staudinger, Vater des Chemie-Nobelpreisträgers Hermann Staudinger.
Die Bibliothek, die heute etwa 1100 Titel umfasst, ist im Online-Benutzerkatalog komplett unter dem lokalen Schlagwort "Kant-Bibliothek" zu finden.
Auf die Titeleintragungen in den beiden Kant-Bibliographien von Ernst Adickes (German Kantian Bibliography. Boston 1893-96) und Arthur Warda (Die Druckschriften Immanuel Kants bis zum Jahre 1838. Wiesbaden 1919) wird verwiesen.
Nach Kriegsende 1945 beschlagnahmte die französische Militärregierung die gesamte greifbare NS-Literatur in den Verwaltungs- und Schulbibliotheken der Region Worms und deponierte sie in der Stadtbibliothek Worms. Dabei wurden vor allem auch Verwaltungsvorschriften der NS-Diktatur und Schulungsmaterialien der NSDAP zusammengetragen, die nach Kriegsende in der Regel sehr schnell verschwanden.
Dieses zum Teil seltene Schrifttum ist inzwischen weitgehend im Online-Benutzerkatalog der Stadtbibliothek Worms nachgewiesen (über 3000 Bücher- und Zeitschriftentitel!) und steht damit als Quellenmaterial für die Forschung, aber zum Beispiel auch für den Geschichtsunterricht zur Verfügung. Die Bücher und Zeitschriften befinden sich im Magazin der Stadtbibliothek und können grundsätzlich nur im Lesesaal eingesehen werden. Im Einzelfall ist eine Ausleihe möglich (etwa für eine Jahresarbeit in Geschichte - Schriftliche Genehmigung des Lehrers/der Lehrerin erforderlich).
Hier eine Auswahlliste der Schlagwörter, unter denen im Online-Katalog in der Suchkategorie "Schlagwörter (SW)" die vorhandene Literatur recherchiert werden kann. Wenn unter dem Schlagwort nur Literatur aus der Zeit des Dritten Reiches (Quellenmaterial) angezeigt werden soll, empfiehlt sich eine Einschränkung unter dem Suchfilter (Symbol Lupe) "Erscheinungsjahre: 1933 - 1945.
[Im gesamten NS-Bestand kann unter der Suchkategorie "Signaturen (SIG)" - nach Erscheinungsjahren sortiert - recherchiert werden (über 3000 Treffer!). Folgender Suchbegriff muss dazu in der Suchkategorie eingegeben werden: -Mag- NS?]
Eine kleine Sammlung alter Notenhandschriften und -drucke (ca. 1750-1850), deren Besitzstempel sich z.T. dem Altertumsverein Worms (gegr. 1879) und ehemaligen örtlichen Musikgesellschaften (Liebhaberorchestern) - Philharmonischer Verein (gegr. 1898 - bis ca. 1945), Musikalische Gesellschaft (gegr. 1812, 1840 fusioniert mit dem Gesangverein zum Musikverein), Musikverein (Statuten 1843, 1867 nicht mehr nachweisbar), 2ter Musikverein (nachweisbar um 1847) - zuordnen lassen, ist in der Datenbank des Répertoire International des Sources Musicales (RISM) opac.rism.info katalogisiert. Der Bestand ist dort unter Angabe des RISM-Sigels für die Stadtbibliothek Worms D-WOrecherchierbar.
Provenienz (Herkunft/Vorbesitz) von Büchern der Stadtbibliothek Worms aus privatem, öffentlichem und kirchlichem Besitz
Im Online-Katalog unter dem Suchschlüssel Provenienzen/Exemplarsezifika [PRV] den
Namen der Privatperson oder der Institution eingeben, aus deren Vorbesitz
Bücher im Bestand der Stadtbibliothek nachgewiesen sind (s. die beiden Listen
mit Namen der institutionellen und privaten Vorbesitzer).
Bei über 20.000 Werken im Magazinbestand der Stadt Worms ist durch handschriftliche Eintragungen, Stempel oder Exlibris (Bucheignerzeichen) in den Büchern der Vorbesitz nachgewiesen: u.a. säkularisiertes Bibliotheksgut aus süddeutschen Stiften und Klöstern, teilweise seltene Trivialliteratur/‘Bestseller‘ des 19. Jahrhunderts (vor allem aus der ehemaligen Bibliothek der Kasino- und Musikgesellschaft Worms), seltene Unterrichtswerke für handwerkliche Berufe (spätes 19./Anfang 20. Jahrhundert aus der Gewerbeschule Worms), theologische, philologische, historische und kunsthistorische Werke (18.-20. Jahrhundert) aus Schulbibliotheken (vor allem aus dem Gymnasium zu Worms - heutiges Rudi-Stephan-Gymnasium) und Privatbesitz [von Lehrern, Theologen, Historikern, Juristen, Medizinern, vor allem von Mitgliedern der Wormser Industriellenfamilie von Heyl und des Wormser Journalisten und Heimatforschers Carl J.H. Villinger (1905-1977].
zu Geschichte und Bestand der Stadtbibliothek